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Aufgalopp 526

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 526 vom Freitag, 13.07.2018

1965, als Waidwerk gewann, liefen 13 Pferde im Derby, danach gingen die Starterzahlen kontinuierlich nach oben, einen Rekord für die Ewigkeit gab es 1977, als sich Surumu gegen 23 Konkurrenten durchsetzte. Nur einmal bis heute, 2005, wurden nur zwölf Pferde im Derby gesattelt, damals gewann Nicaron. Die diesjährige Zahl von 13 Teilnehmern war sicherlich wenig zufriedenstellend, allerdings gibt es vielerlei Gründe: Der verletzungsbedingte Ausfall von chancenreichen Kandidaten im Vorfeld, die Zurückhaltung bezüglich des Derbys im Ausland, der möglicherweise zu späte Nennungsschluss. Kleine Felder sind allerdings bei Großereignissen in Frankreich und England/Irland an der Tagesordnung. Im Grand Prix de Paris, nach Ansicht nicht Weniger das „wahre“ Derby in Frankreich, laufen am Samstag gerade einmal sechs Pferde, darunter nur zwei einheimische Dreijährige, im Prix Eugene Adam tags drauf sind es um 130.000 Euro fünf, zwei wurden in letzter Minute nachgenannt. Was im Nachbarland natürlich zu entsprechenden Diskussionen geführt hat. Dagegen waren die 13 im Deutschen Derby schon ein Massenfeld.

Wir haben uns in den tragenden Rennen an übersichtliche Teilnehmerzahlen gewöhnt, es wird ein Dauerzustand bleiben. Der Sonntag in Hamburg war ein gutes Beispiel, denn die besseren Handicaps wurden von den Ställen trotz guter Dotierungen nicht angenommen. Der Veranstalter will ein sportliches Programm auf hohem Niveau anbieten, wurde jedoch nicht belohnt. Wer läuft denn zum Schalter, wenn in einem Rennen nur fünf oder sechs Pferde laufen? So wird es wohl dazu kommen, dass an Grand Prix-Tagen demnächst Ausgleiche der unteren Kategorie durchgeführt werden, weil in ihnen zumindest gute Wettumsätze generiert werden. Die Puristen werden angesichts der Verwässerung des sportlichen Niveaus den Kopf schütteln, den Rennvereinen geht es ums Überleben.

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