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Aufgalopp 524

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 524 vom Freitag, 29.06.2018

Die internationale Konkurrenzfähigkeit kann der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, die in Russland gegen Gegner verloren hat, mit denen sie sich früher nicht einmal unterhalten hätte, derzeit getrost abgesprochen werden. Den Pferden aus deutscher Zucht eher nicht, wie etwa ein Blick auf das Starterfeld im Grand Prix de Saint-Cloud zeigt. „Deutschland kann sich für das Ausscheiden bei der Weltmeisterschaft rehabilitieren“, schrieben die Kollegen von „Jour de Galop“ zur Wochenmitte, als im zehnköpfigen Aufgebot für Frankreichs wichtigsten Sommer-Grand Prix noch fünf mit deutschem Hintergrund im Feld waren. Die Chance, dass dieses Rennen von einem dieser Pferde gewonnen wird – Waldgeist haben wir da großzügig mit eingerechnet – steht so schlecht nicht.

Ohnehin fällt die Bilanz der deutschen Zucht zur Jahresmitte gut aus. Positive Werbung wird überall auf der Welt gemacht. Pakistan Star ist in der Rennsportmetropole Hongkong zu einem wahren Star aufgestiegen, A Raving Beauty hat in ihrer neuen Heimat USA auf Anhieb für Furore gesorgt. Der Gruppe-Sieg von Dallas Affair in Longchamp und die gute Leistung von Windstoß in Epsom gehören ebenfalls zu den erwähnenswerten Eindrücken.

Die Skepsis, die derzeit dem aktuellen Derbyjahrgang entgegen gebracht wird, sollte somit erst einmal zurückgestellt werden. Es erscheint verfrüht den Jahrgang, gerade jetzt in den Tagen vor dem Derby, als durchschnittlich zu bezeichnen. Es zeigt sich einfach, dass die deutschen Pferde ihre Zeit benötigen. Alle genannten Pferde inklusive der Saint-Cloud-Starter, sind im Alter „vierjährig plus“. Mit Dreijährigen um diese Zeit ins Ausland zu gehen bringt nicht viel, außer man reist nach Italien, doch ist der sportliche Wert dieser Rennen manchmal zweifelhaft und das gewonnene Preisgeld wird Monate oder Jahre später überwiesen.

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