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Aufgalopp 522

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 522 vom Freitag, 15.06.2018

Ist die Zahl der Rennveranstaltungen in Deutschland in diesen Wochen zu hoch? Dieser Eindruck drängt sich angesichts der Starterzahlen des vergangenen Wochenendes fast schon auf. Insbesondere der Sonntag fiel dabei auf: Sieben Rennen in Hoppegarten mit zweimal fünf Pferden in Handicaps, die üblichen mageren sechs Rennen in Krefeld, wo die Zahl der Starter nicht einmal vierzig erreichte. Da hilft selbst überdurchschnittliches Zuschauerinteresse nicht zu halbwegs vernünftigen Wettumsätzen.

Doch ist die Zahl der Renntage ohnehin auf einem höchst niedrigen Stand. Zwischen heute und Ende Juli finden in Nordrhein-Westfalen gerade einmal fünf Renntage statt, drei davon in Köln. Düsseldorf veranstaltet im Juni und Juli überhaupt nicht. Eine zuschauerträchtige Bahn wie Leipzig führt gerade einmal vier Renntage im Jahr durch. München ist lange im einstelligen Bereich angekommen, Senioren erinnern sich noch an 33 Renntage pro Jahr. Wenn es sich ballt, dann in den späten Frühjahrs- und frühen Sommermonaten. Und es ist nur logisch, dass viele Veranstalter auf attraktive Termine wie etwa den 1. Mai oder Pfingstmontag drängen. Weil es auch die Sponsoren so wollen.

Nein, zu viele Tage sind es bestimmt nicht, eher fast schon zu wenig, um etwa neue Besitzer zu rekrutieren. Die Start- und Verdienstmöglichkeiten sind in den vergangenen Jahren deutlich reduziert worden, die Kosten gestiegen. Handicaps mit einer Siegdotierung von 2.400 Euro, wie etwa in Krefeld, können eigentlich nicht mehr akzeptiert werden. Der Run nach Frankreich, selbst mit nicht dort gezogenen Pferden ist ungebrochen. Mehr attraktiv dotierte Rennveranstaltungen mit intelligenten Ausschreibungen müssten es sein, das würde sicher mehr Starter generieren, nur: Wer soll sie bezahlen?

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