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Aufgalopp 515

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 515 vom Freitag, 27.04.2018

Es ist inzwischen scheinbar eine Glaubensfrage geworden, wie viele Rennen den Besuchern pro Veranstaltung zugemutet werden können. Wer etwa am 5. Mai in Churchill Downs beim Kentucky Derby anwesend ist, benötigt Stehvermögen. Um halb elf morgens ist das erste von immerhin 14 Rennen angesetzt, das Kentucky Derby wird als zwölftes Rennen gelaufen, dazwischen sind unendlich lange Pausen, das Finale ist für 20.20 Uhr vorgesehen. Gegen eine solche Veranstaltung sind die zwölf Rennen, die am Derbytag in Hamburg inzwischen Standard sind, fast erholsam.

Nüchtern sind am Abend in Churchill Downs auf der Rennbahn nur noch wenige. Auch nicht schlimm, wenn der eigene Flieger auf einen wartet. Der Privatjet aus New York kostet 2800 Dollar pro Person, morgens hin, abends zurück. Der Veranstalter Apollo Jet hat trotz des Schnäppchenpreises noch Plätze frei.

In Krefeld ist die Anreise eher preisgünstiger, doch sind dort inzwischen die Minimalisten unterwegs. Sechs Rennen gibt es inzwischen nur noch pro  Veranstaltung, kaum, dass man mühsam einen Parkplatz gefunden hat, ist es auch schon alles wieder vorbei. Ob die Kassen des Veranstalters entscheidend entlastet werden, weil es zwei Rennen weniger gibt als sonst, bleibt doch sehr fraglich. Selbst in Großbritannien sind inzwischen sieben Rennen an der Tagesordnung. Und mit einem deutlich zurückgefahrenen Programm sind kaum positive Signale von Trainern und Besitzern zu erwarten, geschweige denn von den Besuchern, die ja einen gewissen Obolus zu leisten haben.

Was die eigentlich wollen, was die Länge eines Renntages anbetrifft, ist ohnehin noch nie so recht ergründet worden. Sieben Rennen? Oder zehn? So etwas könnte mithilfe einer Umfrage einmal geklärt werden. Sollte man also einmal machen.

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