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Aufgalopp 494: Zu den Bedeckungszahlen 2017

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 494 vom Donnerstag, 16.11.2017

Der Abwärtstrend, immerhin, ist gestoppt werden. 2017 wurden in der deutschen Vollblutzucht wieder mehr Stuten gedeckt, ein marginaler Prozentsatz, zugegeben, aber zumindest ist es nicht weiter nach unten gegangen. Dass es bis zum „Projekt 1200“, das der Verbandspräsident Albrecht Woeste vor einigen Jahren einmal ausgerufen hat, nach dem es in absehbarer Zeit wieder 1200 Fohlengeburten im Lande geben würde, noch ein langer Weg ist, dürfte jedem klar sein. Zumindest im nächsten Jahrzehnt ist dies Utopie.

Was allerdings weiter rückläufig ist, das ist die Zahl der Deckhengste, sie hat sich seit der Jahrhundertwende nahezu halbiert. Und sie wird weiter zurückgehen. Von den in unserer Liste aufgeführten Pferde verlassen zwei, wenn nicht sogar mehr das Land. Eine einzige Neueinstellung ist bisher bekannt, dieses Frühjahr waren es fünf. Ein Quintett, das insgesamt rund 220 Stuten gedeckt hat, das ist mehr als ein Fünftel des gesamten Bestandes. Der Züchter nimmt halt Neues gerne an, er ist experimentierfreudig und risikofreundlich. Die Qualität stimmte auch, alle fünf haben Gruppe I-Rennen gewonnen.

Diese Hengste decken auch den preislich gesehenen mittleren Markt zwischen 3.000 und 8.000 Euro ab. Das sind Regionen, die für den hiesigen, kleineren Züchter kommerziell interessant sind. Eher nicht für einen Hengsthalter, die natürlich auch rückläufig ist. Ein Hengst im Haus ist teuer, er macht Arbeit, geworben werden muss irgendwie auch und er bringt in gewissen Preisregionen nicht viel ein. Da überlegt man sich so etwas zweimal. In Frankreich, das in Sachen Qualität der Deckhengste in jüngster Zeit viel Boden gut gemacht hat, stehen nächstes Jahr zwei Dutzend neuer Hengste. Etwas mehr Auswahl wäre bei uns auch nicht verkehrt. 

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