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Aufgalopp 360: Über einen Wettumsatz von 731 Euro ...

Gehörte beim letzten Neusser Sandbahnrenntag dieser Saison erneut zu den Siegern: Guido Schmitts Gamgoon landete in diesem Jahr insgesamt drei Treffer am Hessentor, viele Zuschauer hatte er dabei vor Ort allerdings nicht. Foto (Archiv): Dr. Jens Fuchs

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 360 vom Donnerstag, 26.03.2015

731 Euro betrug der Bahnumsatz am vergangenen Montag im vorletzten Rennen in Neuss – vermutlich in der jüngeren Vergangenheit ein Minus-Rekord , was eine A-Bahn in Deutschland anbetrifft. Es war kurz vor 21 Uhr, als diese mit gerade vier Pferden besetzte Prüfung über die Bühne ging und noch nicht einmal das Finale, dreißig Minuten später liefen fünf Vollblüter in einem Ausgleich IV. Zu diesem Zeitpunkt konnte man die Zahl der Besucher, die mit der Veranstaltung nicht unmittelbar von Berufs wegen zu tun hatten, an einer Hand abzählen. Leerer haben wir eine Pferderennbahn nur einmal gesehen: An einem Winterrenntag in Deauville, als das erste Rennen um viertel nach zehn gestartet wurde. Morgens.

Die Allwetter-Saison 2014/2015 war mit ihren Veranstaltungszeiten ein Experiment, geschuldet der Zusammenarbeit mit der PMU, die die Termine dem deutschen Rennsport auferlegt hatte. Keine Frage: Ohne das Geld aus Frankreich wären die Lichter in Neuss und Dortmund aus geblieben, der hiesige Sport hätte die Rennen nicht mehr finanzieren können. Und im kommenden Winter sieht es ähnlich aus, die Daten für die Veranstaltungen im November und Dezember stehen bereits fest, dienstags und mittwochs wird auf Sand galoppiert, stets ab 17 Uhr und sonntags wird auch nicht früher angefangen. Vermutlich dann wieder unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit.

Was noch bedenklicher erscheint, ist der Mangel an Startern. Trotz der eigentlich ordentlichen Dotierungen haben sich viele Ställe dem Rennsport auf Sand komplett verweigert. Das kann nicht nur an den oft gescholtenen, aber unter dem Strich durchaus vorzeigbaren Bahnverhältnisse liegen. Vielleicht müssten die Rennpreise den Besitzern und Trainern noch stärker verdeutlicht werden. Eines ist klar: Selten hat man dem Beginn der Grasbahnsaison so sehr entgegengesehnt wie in diesem Frühjahr.    

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