Aufgalopp 357: Zu den Sandbahnrennen

Drei Renntage stehen in den nächsten Wochen noch auf den beiden deutschen Winterbahnen in dieser Saison an und wie immer um diese Jahreszeit ist die Szene ziemlich einig, dass es dann auch genug ist. Die Zeiten, in denen ein Sandbahn-Grand Prix in Neuss als Listenrennen den Höhepunkt und Abschluss dieser Saison bildete, sind ohnehin Historie. Immer wieder ist über den Zustand der Bahnen diskutiert worden, auch an dieser Stelle, ausländische Bahnen werden stets als Vorbilder genannt, doch zwei Beispiele mögen zeigen, dass dort die Verhältnisse keineswegs glänzend sind.

In Meydan wurde nach vielen Diskussionen und mit erheblichem Getöse der dort einige Zeit sehr innovative Tapeta-Belag durch herkömmlichen Sand ersetzt. Vorgeblich auch, um die angebliche  Verletzungsgefahr zu bannen, aber in erster Linie, um mehr Starter aus den USA zu generieren. Doch mehren sich die Stimmen, die Kritik an den Bodenverhältnissen üben. Erste Verletzungen von Pferden wurden bekannt, gerade von europäischer Seite.

In Cagnes-sur-mer ist vor einem Dutzend Jahren für 2,3 Millionen Euro eine Polytrack-Bahn gebaut worden, die aktuell nicht mehr den Ansprüchen genügt. Beim diesjährigen Meeting hat es dem Vernehmen nach ein halbes Dutzend tödlicher Unfälle gegeben. Bei Regen ist die Bahn unter der geringen Sandauflage hart und gefährlich – es gibt bereits Trainer, die angekündigt haben, nicht wieder zu kommen, sollten die Verhältnisse nicht verbessert werden. Offensichtlich ist die Bahn, auf der im Sommer auch Traber trainieren, zu stark strapaziert worden.

Fazit: Auch teure Investitionen müssen nicht optimal sein. Diese Erkenntnis hilft zwar auch nicht weiter, wenn es um die hiesigen Sandbahnen geht. Aber sie ist zumindest tröstlich. Andere kochen auch nur mit Wasser.