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Aufgalopp 304: Wie wichtig sind die Zuschauer auf der Bahn?

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 304 vom Donnerstag, 20.02.2014

Vor kurzem erläuterte PMU-Chef Philippe Germond bei unseren Kollegen von Jour de Galop die aktuell nicht so ganz aufregende Bilanz des französischen Wettmultis im eigenen Land. Ein Punkt, der ihm Sorge bereitete, waren die deutlich übersichtlich gewordenen Felder in den Galopprennen. Sie sind ihm einfach zu klein geworden, sie würden für Umsatzrückgänge sorgen. Dabei hat Frankreich da fast schon ein Luxus-Problem, denn hierzulande sind die Rennvereine schon froh, wenn in den Rennen durchweg acht oder neun Pferde laufen. Dem französischen Wetter ist das zu mager, er will viele Starter haben. 14 Pferde braucht es, um die extrem populäre Wette "Multi" zu spielen, bei der die ersten vier Pferde in beliebiger Reihenfolge getippt werden müssen, zehn Starter sind mindestens für den "Mini Multi" notwendig. Und das ist auch eines der Geheimnisse der derzeit so guten PMU-Umsätze bei den Winterrennen: Es laufen genügend Pferde. Völlig egal, wie es um die Klasse der Vierbeiner bestellt ist, Hauptsache, es gibt eine entsprechende Auswahl. Die höchsten Einsätze werden in Handicaps mit hohen Pluszahlen generiert - so ticken halt die Franzosen.

So erfreulich die derzeitige Entwicklung ist, die es auszubauen gilt: Es entbindet die Rennvereine nicht von der Pflicht, Veranstaltungen durchzuführen, die Publikum auf die Bahnen ziehen. In Frankreich sind die Bahnen leer, an Wochentagen sind nur die Aktiven vor Ort, selbst an Sonntagen in Longchamp ist die Besucherzahl überschaubar. Der Wetter bleibt im Bistro.

Das darf nicht die Tendenz in Deutschland werden. Wir brauchen die Menschen auf der Bahn. Die PMU-Umsätze sind wichtig, sie sind ein Quantensprung. Aber sie können nur einhergehen mit einer entsprechenden "Bahnpflege".

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