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Aufgalopp 290: Über den Streik in Maisons-Laffitte

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 290 vom Donnerstag, 07.11.2013

Wir können uns nicht erinnern, dass vor einigen Jahren irgendjemand auf die Straße gegangen ist, als die Schließung der traditionsreichen Rennbahn in Gelsenkirchen anstand. Und auch als vor einem Jahr über das Finale der Rennen in Bremen diskutiert wurde, erstreckten sich die Proteste eher auf den inneren Zirkel der Szene. Das ist in Frankreich schon etwas anderes, da geht es um ein paar mehr Arbeitsplätze und dafür wird dann auch gestreikt, wie etwa gerade in Maisons-Laffitte. Weil der französische Dachverband auch einen großen taktischen Fehler begangen hat und seine Sparpläne, die eine mögliche Schließung der Rennbahn und des Trainingszentrums einschließen, einen Tag vor dem dortigen Saisonfinale verkündet hat. Hätte man es im Dezember an die Öffentlichkeit gebracht, wenn in Paris rennfrei ist, wären diesbezügliche Streiks ausgeblieben.

Natürlich hat der französische Rennsport im Vergleich zum deutschen Luxusprobleme, aber die Klagen der dortigen Trainer sind nicht zu überhören. Auf Grund der restriktiven Steuerpläne der Regierung halten sich französische Besitzer bei Investitionen seit kurzer Zeit stark zurück. Das Personal in den Ställen ist in der Regel gewerkschaftlich organisiert, die 40-Stunden-Woche ist die Regel, mit sechzig Jahren geht man mit ordentlicher Rente in Pension. Deshalb sind die Trainingsgebühren sehr hoch, aus gutem Grund bleiben auch frankreich-orientierte Trainer in Deutschland. Die Kürzung der Transportbeihilfen haben zusätzlich für Unruhe gesorgt, der sportliche Wettbewerb ist durch die zahlreichen Gäste aus dem Ausland härter geworden. Trotzdem: Luxusprobleme, schaut man sich die auch in der Provinz immer noch hohen Rennpreise an. Aber bei uns ist wenigstens die Haltung der Pferde günstiger.

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