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Aufgalopp 286: Über die Rekordpreise bei den Auktionen

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 286 vom Donnerstag, 10.10.2013

Wie viel ist ein Pferd wert? Soviel, wie man dafür bezahlt. Aber über sechs Millionen Euro für eine Jährlingsstute, deren Können und Vererbungskraft man allerhöchstens ahnen kann? Scheich Joaan Al Thani hat das Geld am Mittwoch in Newmarket bezahlt, wobei man sicherlich nicht sorgen muss, dass er sich dabei ruiniert hat. Und hat dabei auch gleich auf den Punkt gebracht, wie die kommenden Machtverhältnisse in der internationalen Szene demnächst aussehen. Die Al Thanis sind die neuen Konkurrenten der Maktoums und von Coolmore, sie haben auch aus Sicht der Züchter einen unschätzbaren Vorteil: Ihnen ist es ziemlich egal, von welchem Vater die Pferde stammen, die sie kaufen. Denn in den letzten Jahren haben bekanntlich die Maktoums nie Nachkommen von Coolmore-Hengsten ersteigert. Und umgekehrt. Das führte in gewissen Bereichen zu einer Lähmung des Marktes, doch ab sofort, siehe die letzten Tage, sind da keine Grenzen mehr gesetzt.

Dabei ist es nicht so, dass etwa die Maktoums ihre Hände in der Tasche behalten. Im Gegenteil, sie bieten munter mit, kaufen viele Pferde, halt keine "Galileos", doch das sind im Moment die Teuersten.

Wer als Außensteher, nicht mit der Branche Vertrauter, sich die Auktionen der letzten Monate anschaut, der muss sich trotzdem wundern über die gewaltigen Geldströme, die da fließen. Auch wenn es letztlich nur ein sehr übersichtlicher Kreis ist, der da mitspielt. Und dass am Ende nur ein Pferd das Derby oder den "Arc" gewinnen kann, ist ziemlich egal. Die Hoffnung stirbt zuletzt. 

Damian Burns, dessen Familie den Rekordjährling verkauft hat, hat am Mittwoch gesagt: "Auch Pferde, die fünftausend Guineas kosten, können sehr gute Rennpferde werden." Da sollte man nächste Woche mal in Iffezheim erscheinen. 

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