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Aufgalopp 276: International hat es "Klick" gemacht...

Was für ein Triumph! Novellist mit Johnny Murtagh, Besitzer Dr. Christoph Berglar (rechts), Trainer Andreas Wöhler und Führerin Lisa Krüllmann nach dem Sieg in den King George VI and Queen Elizabeth Stakes. www.galoppfoto.de - John James Clark

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 276 vom Donnerstag, 01.08.2013

Nach dem Erfolg von Danedream im Prix de l'Arc de Triomphe 2011 drängte sich der Eindruck auf, dass die internationale Fachpresse an einen Betriebsunfall glaubte. Ein deutsch gezogenes Pferd, in Deutschland trainiert, geritten von einem Deutschen, Siegerin im wichtigsten Rennen des Jahres, nein, das konnte doch nur Zufall sein. Rund zehn Monate später gewann die Stute auch die King George VI and Queen Elizabeth Stakes. In diesem Jahr kamen die Gruppe I-Siege von Pastorius und Novellist in Frankreich dazu, aber so recht glauben konnte das immer noch niemand. Eine von der Population gegenüber den führenden Vollblut-Nationen nahezu zwergenhaft anmutende Zucht, die derartige Sieger hervorbringt - unmöglich.

Doch nach dem Erfolg von Novellist am vergangenen Samstag in Ascot war das alles anders. Gestandene Kommentatoren hatten es schon immer gewusst, dass in der Mitte Europas harte, gesunde Pferde gezogen werden, die über weite Strecken niemanden zu fürchten haben. Die deutsche Zucht wird von allen ernsthaften Medien plötzlich als beispielhaft dargestellt, die Blutlinien sind erstklassig, die drogenfreie Politik vorbildlich. Irgendwie hat es international klick gemacht.

Es hat aber auch mit dem Wagemut deutscher Besitzer und Trainer zu tun. Es wird globaler gedacht, es wird mehr riskiert, nicht nur, weil Reisen inzwischen kein Problem mehr sind. Wir haben mehr zu verkaufen und tun das auch.

Die Hotels in Baden-Baden im Umfeld der Jährlingsauktion (und der Rennwoche) sind ausverkauft. Novellist war bei der BBAG zu haben, man hätte, für einen soliden Preis, nur zugreifen müssen. Der Sieg des Hengstes im wichtigsten Sommer Grand-Prix des europäischen Turfs war ein enormer Schub für die hiesige Branche. Und langweilig, nein, das ist der Rennsport in diesen Wochen wirklich nicht.    

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