Aufgalopp 221 zum 15-er Derbyfeld mit dem Top-Favoriten Novellist

Wer noch vor einigen Tagen befürchtet hatte, dass im Derby angesichts der klaren Favoritenstellung von Novellist nur eine einstellige Zahl von Teilnehmern an den Start kommt, sieht sich erfreulicherweise getäuscht. Fünfzehn sind es geworden, das ist absolut in Ordnung, auch wenn aus dem Ausland niemand dabei ist. Und genau das hat seinen Grund, eine Nachnennungsgebühr von 50.000 € ist kein Kleingeld, hinzu kämen noch erhebliche Transportgelder, denn ein Godolphin- oder Coolmore-Pferd kommt in der Regel nicht profan mit dem Lastkraftwagen sondern komfortabel mit dem Flieger. Aber nicht für ein Platzgeld, man will gewinnen, das wird gegen Novellist schwer.

Der Respekt vor den deutschen Pferden ist da und das Derby wird nicht nur deshalb sehr aufmerksam aus dem Ausland beobachtet. Es ist schon eine Art "Verkaufsrennen", wer hier vorne ist, qualifiziert sich automatisch für internationale Weihen. Bei den Australiern hat man schon den Eindruck, dass sie alles erwerben, was auf Distanzen von 2000 Metern und weiter schnell und erfolgreich ist. Vielleicht bedenken sie nicht, dass es im Melbourne Cup eine Startbeschränkung auf 24 Pferde gibt...

Mit Novellist und All Shamar stehen in den deutschen Ställen nach dem bisherigen Eindruck beim Derbyjahrgang zwei reelle Gr. I-Pferde. Sie zu halten, wird so einfach nicht sein und in naher Zukunft wird auch so mancher Altersgefährte den Weg ins Ausland nehmen. Das ist einerseits ein Ritterschlag, aber auch schwer zu kompensieren. Zu verhindern ist dies angesichts der Preise, die international bezahlt werden, aber nicht.

Der Aufgalopp ist eine Kolumne des Galopp-Newsletters Turf-Times, der seit dem 21.03.2008 regelmäßig einmal wöchentlich erscheint und kostenlos abboniert werden kann. Weitere Infos gibt es im Portal von Turf-Times www.turf-times.de.