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Aufgalopp 160: Über die Gräben im Galopperlager

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 160 vom Donnerstag, 14.04.2011

Wer sich nur halbwegs mit dem Thema Glücksspielstaatsvertrag beschäftigt, der wird mit Informationen in diesen Tagen nur so zugeschüttet. Gleich nach der Bekanntgabe der Pläne der Ministerpräsidenten letzte Woche meldete sich der Hauptverband für Traberzucht- und Rennen zu Wort und die Deutschen Buchmacher. Das Direktorium hatte mit seiner Stellungnahme da schon etwas Verspätung, ein unlängst uns noch unbekannte Initiative Deutscher Profisport zählte zu den Bedenkenträgern. Ganz abgesehen von den persönlichen und schriftlichen Kommentaren wie etwa einem an Albrecht Woeste gerichteten „Offenen Brief“ , den uns am Mittwoch die Rennsportfreunde Dr. Jan Kleeberg und Rolf Ostmann zur Kenntnis brachten.

Jeder hat, das ist völlig legitim, eine andere Sicht der Dinge. Doch das ist das Problem. Der Rennsport, also Traber und Galopper, spricht nicht mit einer Stimme. Und innerhalb des Galopperlagers tun sich Gräben auf, von denen man bis Kurzem glaubte, sie existieren nicht mehr. Der Umgang untereinander erreicht teilweise nicht einmal mehr Stammtischniveau.

Doch wie soll ein Entscheidungsträger in dieser Angelegenheit, etwa ein Abgeordneter, den Sachverhalt einordnen, wenn er aus einem Lager verschiedene Ansichten hört? Er nimmt uns, also den Rennsport, doch nicht für ernst. Es reicht nicht, ständig schwer verständliche oder auch reißerische Statements in die Öffentlichkeit zu bringen. Warum werden die zuständigen Politiker nicht direkt auf die Rennbahn eingeladen? Die starke Lobby der Automatenindustrie ist auf diesem Sektor weniger skrupellos. Wenn nicht alle an einem Strang ziehen, geht der Rennsport dunklen Zeiten entgegen.   

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