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Aufgalopp 144 zur Auktion in Deauville

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 144 vom Freitag, 10.12.2010

Mit einem eher bescheidenen Ergebnis wurde am Mittwoch in Deauville die Saison der großen europäischen Auktionshäuser beendet. Das ändert nichts an der Tatsache, dass der freie Fall beim Gesamtumsatz, der angesichts der wirtschaftlichen Lage mancher Vollblutländer durchaus im Raum stand, erst einmal gestoppt wurde. Zumindest gilt das für England und Frankreich, letztlich auch für Deutschland, während Irland laut einem Insider des Turfs „gerade in Depression versinkt“. In Mitteleuropa versinkt man dagegen derzeit eher im Schnee.

Ein Blick auf die Auktionsergebnisse zeigt jedoch, dass sich die Prioritäten, was die Käuferschichten anbetrifft, dramatisch verschoben haben. Für hohe Preise sind Japaner zuständig, mit Abstrichen noch Australier, im unteren Bereich kommen Großeinkäufer aus Ländern, in denen bis vor kurzem nicht einmal Rennsport vermutet wurde. Allein Tattersalls hat bei der Mutterstutenauktion 59 Pferde nach Indien und 35 nach Libyen verkauft. In Deauville gingen rund einhundert Pferde nach Nordafrika, Goffs könnte ohne die asiatische Klientel zusperren. Überall in Übersee, insbesondere in Asien, gibt es neue Rennbahnen,  es ist ein Bedarf an Vollblütern vorhanden. Sie müssen nicht einmal blaublütig gezogen sein, Gesundheit ist vorrangig.

Ein Markt für deutsche Pferde? Ganz sicher, auch wenn wir in der Masse nicht das Angebot haben, das andere Länder offerieren können. Trotzdem ist es wichtig, den Markt weiter zu beobachten. Die Türkei etwa, deren Aktive sich eigentlich hier eher zu Hause fühlen müssten als in Frankreich oder England, könnte für Deutschland ein interessantes Exportland werden. So ganz schlecht sieht die Zukunft diesbezüglich sicher nicht aus.

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