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Aufgalopp 142 zu Samstag-Renntagen

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 142 vom Freitag, 26.11.2010

Den Samstag-Renntag in Mülheim bereits zu Wochenbeginn mit Hinweis auf die zu erwartende Witterung abzusagen, war zumindest mit dieser Begründung voreilig. Wir gehen auch davon aus, dass die Verantwortlichen dies zwar auch, aber nicht in erster Linie im Hinterkopf hatten. Eher war es das desaströse Umsatzergebnis am Samstag in Dortmund, das ins Kalkül gezogen wurde. Mülheim hätte garantiert mit einem dicken Minus abgeschlossen, das war kaum zu riskieren.

Der Samstag ist bundesweit zu einem zu vernachlässigenden Veranstaltungstermin geworden. Das war in Dortmund sehr gut zu beobachten. Menschen drängten sich eigentlich nur in den Räumen des dort ansässigen Buchmachers und dies nicht nur, weil die Atmosphäre angenehmer ist als in der Wetthalle. Über die Monitore flimmerte via Pay TV die Liveübertragung des Punktspiels des Tabellenführers der Fußball-Bundesliga in Freiburg. Die Dortmunder Borussia war für das Gros der Sportfreunde allemal interessanter als das letzte Gruppe-Rennen der Saison.

Wer samstags Pferderennen veranstaltet, konkurriert nicht nur gegen das veränderte Einkaufsverhalten der Bevölkerung, auch gegen das Phänomen Bundesliga, das es in dieser Form auf den Bildschirmen etwa vor zehn Jahren in dieser Form noch nicht gab. Es hat wohl ernsthafte Bemühungen des Galopper-Dachverbandes gegeben, am Sonntag bundesweit nur noch zwei Rennveranstaltungen zuzulassen. Doch ist der Sonntag, bis auf die weitgehend TV-sportfreien Sommermonate, eigentlich der einzige profitable Veranstaltungstag. Alle anderen Experimente, ob mittwochs oder freitags, funktionieren eigentlich nur noch bei Meetings. In den Großstädten wird die Freizeit an solchen Tagen anders gestaltet.

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