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Aufgalopp 141 zu Decktaxen in England und Irland

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 141 vom Freitag, 19.11.2010

Die Bekanntgabe der Decktaxen 2011 der führenden Hengstgestüte in England und Irland ist ein Fingerzeig, wie die Lage auf dem Vollblutmarkt zumindest von dieser Seite gesehen wird. Die Tendenz ist erstaunlich positiv, zieht man die Resultate der aktuellen Auktionen als Maßstab heran. Was gut und erfolgreich ist, das ist teuer und von einem kleinen Züchter kaum zu stemmen. Decktaxen von 50.000 € und mehr, wie sie von zahlreichen Gestüten verlangt werden, sind etwa realistisch nur von drei, vier deutschen Züchtern zu bezahlen. Ein Hengst etwa wie Shamardal, der gerade hierzulande so großen Erfolg hat, ist mit den jetzt aufgerufenen 50.000 € fast unerschwinglich, wo zusätzlich zu bedenken ist, dass er in Irland steht, ein Aufenthalt dort noch teurer ist als etwa in England. Das ist jetzt aus dem Blickwinkel des deutschen Züchters gesehen, derjenige auf den Inseln sieht das noch anders, kritischer. Die Kollegen von der Racing Post haben unlängst ausgerechnet, was die „Erstellungskosten“ eines Jährlings bis zum Tag der Auktion betragen. So mancher wird sich da im kommenden Jahr schon zurückhalten.

In Deutschland sind Decktaxen, das haben wir schon mehrfach aufgeführt, fast virtuell zu nennen. Ob man nun 3.000 oder 5.000 € bezahlt, das ist im Einzelfall fast schon Verhandlungssache und im fünfstelligen Bereich bewegen sich nur die wenigsten. Interessant ist nur, wie defensiv die deutschen Züchter mit der Bekanntgabe der Decktaxen umgehen. Als Maßnahme, um den Hengst wieder einmal ins Gespräch zu bringen, wird dies erstaunlicherweise nur selten genutzt.      

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