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Aufgalopp 139 zum Einsatz von Lasix

Lasix (Furosemid) wird bei Nasenbluten eingesetzt, steht aber auch auf der Dopingliste, weil es als Psychopharmaka auch eine Steigerung des Leistungswillen beeinflussen soll. Foto: Archiv.

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 139 vom Freitag, 05.11.2010

Das englische Fachblatt „Racing Post“ hat bei seinen Starterlisten für den Breeders‘ Cup beim Gros der Teilnehmer einen schwarzen Punkt vor den Namen des Pferdes gesetzt. Es bedeutet, dass dieses Pferd unter dem Einfluss von Lasix an den Start gehen wird. Lasix verhindert, um es grob vereinfacht zu erklären, Nasenbluten. In Europa fällt es unter den Begriff des Dopings, in Deutschland sind Hengste, die damit vor einem Rennen behandelt wurden, zumindest zu Beginn ihrer Deckhengstkarriere nicht züchterprämienberechtigt. Trotzdem greifen die Europäer an diesem Wochenende munter zu, da es in den meisten Staaten der USA erlaubt ist. Goldikova, Workforce, Paco Boy, sie alle bekommen vor dem Rennen Lasix, auch die Pferde von Aidan O’Brien. Der verzichtete vor Jahresfrist beim Breeders‘ Cup darauf, behandelte nur einen seiner Starter damit, Man of Iron, der dann auch prompt gewann. Diesmal werden die Ballydoyle-Pferde nach europäischer Lesart wieder durchgängig „gedopt.“

Ein Wettbewerbsvorteil? Noch gibt es Trainer, die von anderer Auffassung sind. John Gosden, oder Jean-Claude Rouget, deren Pferde laufen Lasix-frei. Und das ist auch gut so. Denn wie kann Pferden getraut werden, die dauerhaft, möglicherweise bei allen Karrierestarts damit behandelt wurden? Wie sind deren Leistungen einzuschätzen?

Immer wieder wird bei Diskussionen um den Standard der deutschen Vollblutzucht, wenn sie denn von Ausländern geführt werden, die Härte der hiesigen Pferde herausgehoben. Würden wir Mittel wie Lasix zulassen, wäre es nicht weit damit her. Deshalb ist die nur die absolute Null-Lösung auch die richtige Lösung.   

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