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Außenseiter Imondo gewinnt im Neusser Hauptrennen am Holländer-Tag

Der einstige Sandbahncrack Imondo konnte in Neuss wieder an seine alte Form anknüpfen. www.klatuso.com - Klaus-Jörg Tuchel

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Turf aktuell

Um den Galoppsport in den Niederlanden ist es nicht gut bestellt. Der Niedergang im westlichen Nachbarland hat in den vergangenen Jahren dramatische Formen angenommen, auf der einzigen Galopprennbahn in Duindigt bei Den Haag werden kaum noch Rennen ausgetragen. Die im Galoppsport aktiven Trainer und Reiter mussten sich umorientieren. Manche gaben auf, andere wurden zu „Wanderarbeitern“, die ihre Chancen jenseits der Heimat suchen.

Während dies bei Berufsjockeys stets mit einem Standortwechsel verbunden ist, wie ihn beispielsweise Adrie de Vries, in den letzten Jahren einer der erfolgreichsten Jockeys in Deutschland mit Stalljockeyvertrag beim rheinischen Gestüt Schlenderhan, vollzogen hat, können reisefreudige Trainer mit ihren Schützlingen auch in der Heimat bleiben und zu den Rennen in den Nachbarländern anreisen. In der Vergangenheit war jahrelang Jan Pubben das Vorzeigebeispiel für dieses Modell, doch hat der niederländische Abonnementchampion mit dem Jahreswechsel altersbedingt seinen Trainingsbetrieb eingestellt. Doch seinem Beispiel folgen andere, so Diana Dörenberg, die ebenfalls mit ihren Schützlingen viel auf Reisen geht. In der Vergangenheit lag ihr Schwerpunkt bei den arabischen Vollblütern, doch trainiert sie auch englische Vollblüter, die in normalen Galopprennen an den Start gehen.

Am Sonntag schaffte sie beim Neusser Sandbahnrenntag gleich zwei Treffer mit ihrem angereisten Starter-Quartett. Im zweiten Lauf zur Wintermeisterschaft der Amateure avancierte die von ihr trainierte Keyana zur leichten Siegerin. Im Sattel der 5jährigen Stute saß ihre 38jährige Landsmännin Leonie Vethaak, die als Pferdemasseurin tätig ist. Die pferdesportlich vielseitige Frau, die im Nachbarland auch in Trabrennen engagiert ist, feierte damit ihren ersten Erfolg im Rennsattel auf einer deutschen Rennbahn.

Bereits den ersten diesjährigen Lauf zur Amateurwintermeisterschaft hatte ein Dörenberg-Schützling, Sir Hilleshage mit Dick Goossens im Sattel, vor zwei Wochen gewonnen, Das Team war auch am Sonntag wieder mit von der Partie, doch endete das mitfavorisierte Gespann nur auf Rang 5. Den zweiten Treffer am Sonntag für Dörenberg steuerte der 5jährige Look Out mit dem belgischen Jockey Stephen Hellyn bei. Als 116:10 Außenseiter setzte er sich leicht gegen den mitfavorisierten Entourage (Andre Best) durch.

Ebenfalls zu zwei Trainererfolgen am Neusser Sandbahnrenntag kam der in Düsseldorf beheimatete Sascha Smrczek, der sich aktuell im Urlaub in Thailand befindet und in Neuss durch Trainerassistent Henk Grewe vertreten wurde. Die Siege durch Lordsbury Pride (21:10) und Obelix (13:10) waren allgemein erwartet worden, wie auch die Siegquoten ausdrückten. Eigentlich hatte sein Auszubildender Bayarsaikhan Ganbat beide Galopper reiten sollen, doch musste er im Falle von Lordsbury Pride durch Dennis Schiergen ersetzt werden, da er zu spät auf der Rennbahn eintraf und somit die Chance auf einen Doppelsieg verpasste.

Das Hauptrennen des Tages, ein Handicap auf Ausgleich III-Parkett über 1900m, endete dagegen mit einer Überraschung. Im auf sechs Starter geschrumpften Feld setzte sich der 7jährige Imondo aus dem Quartier von Jobst Overbeck mit seinem Speed durch. Als 100:10 Außenseiter kam der einstige Sandbahncrack mit Nachwuchsreiterin Jana Oppermann im Sattel nach längerer Pause leicht zum Erfolg vor Guardian Angel (Patrick Gibson) und Gestüt Bonas Labbezanga (Dennis Schiergen), die damit die Chance verpasste, für den ersten Saisonsieg des Kölner Trainer Peter Schiergen zu sorgen.

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