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Architecture die Nummer 1 im 158. Henkel-Preis der Diana

Autor: 

Daniel Delius

Architecture ist natürlich das Maß aller Dinge im 158. Henkel-Preis der Diana (Gr. I, 2.200m, Dotierung 500.000 Euro, für 3-jährige Stuten) am Sonntag in Düsseldorf. Sie gehört zu den besten Stuten ihrer Altersklasse in Europa, hat einen Weltklassejockey im Sattel und auch ihre Startbox zehn ist passabel. Bei einer solch großen Teilnehmerzahl muss aber auch alles stimmen. Zwei aussichtsreiche Kandidatinnen sind noch weiter außen von ihr postiert, Meergörl und Sarandia, das verbessert ihre Chancen nicht unbedingt. Deshalb könnte Serienholde mit einer idealen Startposition die stärkste einheimische Stute sein, zu beachten sind auch Pagella und Kasalla. Eine interessante Außenseiterin ist Flemish Duchesse. 

Insgesamt sind 16 Stuten am Start, gleich sieben schickt Trainer Markus Klug aus Köln Heumar ins Rennen. 

Die 16 Starterinnen in der Übersicht

Architecture
Englische Spitzenstute, die in ihrer Heimat und auch in Irland jeweils Zweite im dortigen Pendant der „Diana“ war. Sie trägt die Programmnummer eins, das kennzeichnet sie als das Pferd mit dem höchsten Rating im Feld. Ihr Trainer Hugo Palmer zählt zu den aufsteigenden Größen der Branche, im Sattel sitzt mit Frankie Dettori ein Weltklassemann.

Meergörl
Sie gehört dem in der Uckermark gelegenen, zu DDR-Zeiten staatseigenen Gestüt Görlsdorf, das lange schon im Besitz der Familie Bischoff-Lafrentz steht. Wird in Berlin-Hoppegarten trainiert, gewann dort Mitte Juni das wichtige Diana-Trial. Jockey Frederik Tylicki, 30, arbeitet in England, sein verstorbener Vater Andrzej hat den Preis der Diana 1986 und 1992 gewonnen.

Pagella
Steht in Mülheim/Ruhr, war im Diana-Trial in Berlin-Hoppegarten nur minimal Meergörl unterlegen, ist wie diese seitdem nicht mehr am Start gewesen. Stand bereits kurz vor einem Verkauf an ein australisches Besitzersyndikat. Ihr Jockey Alexander Pietsch war vergangenes Jahr zusammen mit Andrasch Starke (gleiche Siegzahl) Co-Champion der Jockeys.

Parvaneh
Gewann Mitte April in Köln das renommierte Schwarzgold-Rennen auf ihrer Heimatbahn in Köln, doch danach gelang ihr nicht mehr so viel. Lief bei ihren letzten Starts ausschließlich über 1600 Meter, erstmals auf einer so weiten Strecke wie heute unterwegs. Ihr Besitzer Darius Racing hat vor einigen Wochen das Deutsche Derby in Hamburg gewonnen.

Near England
Die vom Rating her am höchsten eingestufte Stute ihres Trainers. Verdiente sich diese Einschätzung mit Siegen im Henkel-Stutenpreis und aktuell im Hamburger Stutenpreis. Bei beiden Rennen war der Boden weich, wenn das erneut der Fall ist, meldet sie reelle Chancen an. Jockey Andreas Helfenbein gehört mit 49 Jahren zu den Routiniers der Szene, die „Diana“ gewann er 2007.

Serienholde 
Sie wird nach den jüngsten Eindrücken als eine der Favoritinnen in diesem Rennen antreten, denn sie hat beide ihre diesjährigen Auftritte erfolgreich gestaltet. In Grafenberg gewann sie vor wenigen Wochen einen wichtigen Diana-Test, ließ dabei mehrere heutige Gegnerinnen hinter sich. Jockey Eduardo Pedroza ist Titelverteidiger, er gewann das Rennen 2015 mit Turfdonna.

Dhaba
Hatte ihre bisherige Sternstunde im Oktober 2015, als sie in Baden-Baden den Preis der Winterkönigin gewann. Ihre jüngsten schwächeren Leistungen sind erklärbar: In den German 1000 Guineas in Grafenberg hatte sie einen unglücklichen Rennverlauf, in Hamburg war jüngst der Boden zu schwer für sie. Jockey Martin Seidl ist einer der jüngeren Stars der Branche.

8Milenia 
Hat im Frühjahr zwei kleinere Rennen in Düsseldorf und Dortmund gewonnen, lieferte dann als Fünfte in den German 1000 Guineas eine starke Leistung ab. Zuletzt war sie aber doch deutlich hinter Serienholde. Ist sicher nicht die erste Wahl seines Trainers. Geritten wird sie von dem österreichischen Weltenbummler Andreas Suborics.

Kasalla 
Aus dem siebenköpfigen Aufgebot ihres Trainers Markus Klug hat sich Stalljockey Adrie de Vries diese Stute herausgesucht – er hat den ersten Zugriff, was der Stute schon einen gewissen Stellenwert einräumt. Zuletzt war sie in Hamburg nur Fünfte, doch scheiterte sie wie andere Teilnehmerinnen dort auch an dem stark aufgeweichten Boden.

10 Night Music
War in zwei wichtigen Diana-Tests jeweils Vierte, womit sie hier zumindest Platzchancen haben sollte. Sie gehört dem Stall Salzburg des dort ansässigen Hans-Gerd Wernicke, der sein Geld mit Schlafmöbeln verdient. Den Henkel-Preis der Diana gewann er bereits 2009 – mit Night Musics sieben Jahre älterer Schwester Night Magic.

11 She's Gina
Sie ist das derzeit einzige Rennpferd des Stalles Balsaminenhof der Familie Seyb aus Filderstadt, hat in ihrer Karriere eigentlich nie enttäuscht. Ihre beste Leistung zeigte sie unlängst als Dritte in dem von Near England gewonnenen Hamburger Stutenpreis. Für den 25 Jahre alten Jockey Maxim Pecheur ist es der bisher wichtigste Ritt überhaupt.

12 Flemish Duchesse
Sie qualifizierte sich mit einem starken zweiten Platz hinter Serienholde für dieses Rennen, hatte vorher in Baden-Baden gewonnen. Sie steht in belgischem Besitz, ihr Trainer hat ein „Händchen“ für gute Stuten, hat dieses Rennen und zweimal gewonnen und hat in den letzten Jahren stets eine Starterin unter die ersten drei gebracht.

13 Fosun
Überzeugend ist ihre Gesamtform sicherlich nicht, denn bei ihren drei diesjährigen Starts kann sie als beste Form nur einen dritten Platz vom Mai aus Baden-Baden vorweisen. Sie dürfte somit nur als eine der letzten Außenseiterinnen antreten. Ihr Besitzer Horst Pudwill ist CEO eines in Hong Kong ansässigen Unternehmens für Elektro-Werkzeuge.

14 Lopera
Gewann ein Diana-Vorbereitungsrennen in Hannover, doch könnten hier die Gegner doch einen Tick stärker sein. Nach Reiterverteilung nur die zweite Wahl von Trainer Peter Schiergen, allerdings agiert Jockey Daniele Porcu derzeit in ausgezeichneter Form. Hinter dem Besitzernamen Gestüt Ittlingen steht der Wittener Einrichtungsunternehmer Manfred Ostermann.

15 La Dynamite
Eine von drei Starterinnen des Gestüts Wittekindshof, das der Dortmunder Unternehmer Hans-Hugo Miebach in Rüthen-Kneblinghausen im Sauerland betreibt. Vier Siege und zwei zweite Plätze haben Wittekindshofer Stuten im Henkel-Preis der Diana schon erringen können, diese Stute ist trotz des Jockeys, derzeit Nummer eins der aktuellen Bestenliste in Deutschland, nur Außenseiterin.

16 Sarandia
Rutschte mit einem im Vergleich zu der Konkurrenz relativ niedrigen Rating gerade noch so ins Feld, doch liegt das daran, dass sie bisher in eher kleineren Rennen erfolgreich war. Siegte in Grafenberg noch Mitte Juli souverän, ist gegenüber Lopera die Wahl von Andrasch Starke, fünffacher Diana-Sieger, anerkannt bester deutscher Jockey.

 

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