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"AP" triumphiert im Kentucky Derby

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 366 vom Donnerstag, 07.05.2015

Es ist keine zwei Wochen her, da beendete „AP“ seine grandiose Laufbahn. A P McCoy, Hindernis-Jockeylegende, trat von der sportlichen Bühne ab. Am vergangenen Samstag krönte ein weiterer „A P“ seine bisherige Karriere: American Pharoah (Pioneerof the Nile) gewann als klarer Vorausfavorit das 141. Kentucky Derby vor einer Rekordzuschauerzahl von 170.513 in Churchill Downs. Mit Victor Espinoza im Sattel setzte er sich gegen den von Gary Stevens gesteuerten Firing Line (Line of David) und den ob seines Namens gerade von deutscher Seite mit Interesse verfolgten Dortmund (Big Brown) durch. Trainer Bob Baffert betreut den Ersten und Drittplazierten dieses Rennens.

Dreimal waren die Zayat Stables von Ahmed Zayat im Kentucky Derby Zweiter gewesen, so 2009 mit Pioneerof the Nile, aus dessen zweiten Jahrgang American Pharoah kommt. 1.418.800 Dollar betrug die Siegprämie in diesem Jahr. Es war der sechste Start für den von Ahmed Zayat selbst gezogenen Hengst, der als Jährling bei Fasig Tipton im Ring war, jedoch zurückgekauft wurde. Eine Niederlage hatte er nur beim Debut einstecken müssen, als er beim Debut in Del Mar im August 2014 Fünfter war. Danach gewann er – als Maiden – das Del Mar Futurity (Gr. I) und die FrontRunner Stakes (Gr. I), ein geplanter Start im Breeders‘ Cup musste verletzungsbedingt gestrichen werden. In dieser Saison war er vor Churchill Downs zweimal in Oaklawn Park erfolgreich, das Arkansas Derby (Gr. I) gewann er dort mit acht Längen Vorsprung.

Seine Mutter Littleprincessemma (Yankee Gentleman), ein 250.000-$-Jährling, konnte auf der Rennbahn bei nur zwei Starts nichts bewegen. Sie hat nur noch ein bekanntes weiteres Fohlen, einen Sieger von Maimonides. Etwas stärker wird das Pedigree dahinter, denn Geschwister der Mutter sind Storm Wolf (Stormin‘ Fever), Sieger in den Lazaro Barrera Memorial Stakes (Gr. II), und Misty Rosette (Stormin‘ Fever), erfolgreich in den Old Hat Stakes (Gr. III). Die nächste Mutter Exclusive Rosette (Ecliptical) war Listensiegern, das war es dann aber auch schon mit Black Type-Siegern in der Familie. Aus europäischer Sicht ein Papier mit vielen unbekannten Namen, doch wechselte Littleprincessemma letzten November bei Fasig Tipton für 2,1 Millionen Dollar den Besitzer. Sie war tragend von Pioneerof the Nile und America Pharoah war zu diesem Zeitpunkt bereits zweifacher Gr. I-Sieger.

Pioneerof the Nile (Empire Maker) war ein guter Zwei- und Dreijähriger. Er ging mit einem Sieg im Santa Anita Derby (Gr. I) im Gepäck ins Kentucky Derby, lief danach noch einmal unplatziert in den Preakness Stakes (Gr. I), das war es dann mit der Karriere. Er steht auf der WinStar Farm in Kentucky, nach einem guten Start mit dem ersten Jahrgang ist seine Decktaxe mit 60.000 Dollar nicht gerade niedrig.

Respektabel lief der von Christophe Soumillon für Trainer Mike de Kock gerittene Mubtaahij (Dubawi) auf Rang acht im 18köpfigen Feld, eine bessere Chance hatte er allerdings nie. Für die drei Ersten des Rennens geht es nach dem Stand der Dinge in der zweiten Etappe der Triple Crown, am 16. Mai in den Preakness Stakes (Gr. I) in Pimlico weiter.

Zum dritten Mal in den vergangenen acht Jahren gewann ein Pferd im Besitz des ehemaligen Gouverneurs von Kentucky, Brereton C. Jones und trainiert von Larry Jones die mit einer Million Dollar dotierten Kentucky Oaks (Gr. I). Lovely Maria, aus dem ersten Jahrgang des in Jones‘ Airdrie Stud stehenden Majesticperfection (Harlan’s Holiday) gewann den Klassiker gegen Shook Up (Tapit) und I’m A Chatterbox (Munnings). Die Favoritin Stellar Path (Curlin) kam im 14köpfigen Feld auf Rang vier. Im Sattel der Siegerin war der 56 Jahre alte Kerwin Clark, der den größten Erfolg seiner nun auch schon vierzig Jahre andauenden Karriere feierte. Erst vor einem Monat hatte er sein erstes Gr. I-Rennen überhaupt gewonnen, im Sattel von Lovely Maria die Ashland Stakes in Keeneland.

Die Stute ist eine Schwester von drei Siegern, die Mutter Thundercup (Thunder Gulch) war nicht am Start, sie ist Schwester von Rare Blend (Bates Motel), Gr. II-Siegerin und Gr.-Vererberin. Ihr Vater Majesticperfection war ein guter Flieger, er hat das Alfred G. Vanderbilt Handicap (Gr. I) über 1200 Meter gewonnen, steht zu einer Decktaxe von 10.000 Euro auf Airdrie. Als Fohlen hatte war Lovely Maria in Keeneland im Ring, sie wurde für gerade einmal 5.000 Dollar zurückgekauft. 

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