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American Pharoah - der neue Superstar

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 371 vom Donnerstag, 11.06.2015

Nur wenige Stunden nach dem Rennen waren die ersten Devotionalien bereits im Handel erhältlich: T-Shirts, Mützen, Handtücher, mit Bildern und Motiven von American Pharoah bei seinem historischen Sieg am Samstag in den Belmont Stakes (Gr. I): 37 Jahre nach Affirmed war es wieder einem Pferd gelungen, die dreifache Krone des amerikanischen Galopprennsports zu gewinnen.  Sir Barton (1919, Gallant Fox (1930), Omaha (1935), War Admiral (1937), Whirlaway (1941), Count Fleet (1943), Assault (1946), Citation (1948), Secretariat (1973) und Seattle Slew (1977) waren die anderen Gewinner der Triple Crown, die das Kentucky Derby (Gr. I), die Preakness Stakes (Gr. I) und die Belmont Stakes (Gr. I) umfasst, gelaufen werden sie in einem Zeitraum von fünf Wochen, was natürlich eine zusätzliche Herausforderung bedeutet. An Frische mangelte es American Pharoah aber in Belmont Park keineswegs, er spazierte auf der 2400-m-Distanz problemlos Start-Ziel vor dem Feld daher und verwies unter seinem ständigen Reiter Victor Espinoza den Godolphin-Vertreter Frosted (Tapit) auf Rang zwei, dahinter kamen im achtköpfigen Feld Keen Ice (Curlin) und der von Mike de Kock trainierte Mubtaahij (Dubawi) ins Ziel.

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Es war der achte Start für den von Ahmed Zayat selbst gezogenen Hengst, der als Jährling bei Fasig Tipton im Ring war, jedoch für 300.000 Dollar zurückgekauft wurde. Eine Niederlage hatte er nur beim Debut einstecken müssen, als er beim Debut in Del Mar im August 2014 Fünfter war. Danach gewann er – als Maiden – das Del Mar Futurity (Gr. I) und die FrontRunner Stakes (Gr. I), ein geplanter Start im Breeders‘ Cup musste verletzungsbedingt gestrichen werden. In dieser Saison war er zunächst zweimal in Oaklawn Park erfolgreich, das Arkansas Derby (Gr. I) gewann er dort mit acht Längen Vorsprung, dann folgten die Erfolge im Kentucky Derby (Gr. I) und den Preakness Staks (Gr I). Seine Gewinnsumme beträgt jetzt 4.530.300 Dollar.

Die Mutter Littleprincessemma (Yankee Gentleman), ein 250.000-$-Jährling, konnte auf der Rennbahn bei nur zwei Starts nichts bewegen. Sie hat vor dem neuen Crack nur noch ein bekanntes weiteres Fohlen gehabt, einen Sieger von Maimonides. Etwas stärker wird das Pedigree dahinter, denn Geschwister der Mutter sind Storm Wolf (Stormin‘ Fever), Sieger in den Lazaro Barrera Memorial Stakes (Gr. II), und Misty Rosette (Stormin‘ Fever), erfolgreich in den Old Hat Stakes (Gr. III). Die nächste Mutter Exclusive Rosette (Ecliptical) war Listensiegern, das war es dann aber auch schon mit Black Type-Siegern in der Familie. Aus europäischer Sicht ein Papier mit vielen unbekannten Namen, doch wechselte Littleprincessemma letzten November bei Fasig Tipton für 2,1 Millionen Dollar den Besitzer. Sie war tragend von Pioneerof the Nile und American Pharoah war zu diesem Zeitpunkt bereits zweifacher Gr. I-Sieger. Die Summer Wind Farm ersteigerten die Stute, am 1. Februar kam ein rechter Bruder zu American Pharoah zur Welt. Die Mutter wurde dieses Jahr von Tapit gedeckt.

Pioneerof the Nile (Empire Maker) war ein guter Zwei- und Dreijähriger. Er ging mit einem Sieg im Santa Anita Derby (Gr. I) im Gepäck ins Kentucky Derby, lief danach noch einmal unplatziert in den Preakness Stakes (Gr. I), das war es dann mit der Karriere. Er steht auf der WinStar Farm in Kentucky, nach einem guten Start mit dem ersten Jahrgang betrug seine Decktaxe 2015 60.000 Dollar.

Ahmed Zayat hat bereits im Januar die künftigen Deckrechte an American Pharoah an Coolmore verkauft. Er ist gebürtiger Ägypter, der in New Jersey lebt. Kolportiert werden acht Millionen Dollar als Verkaufspreis, nach dem Gewinn der Triple Crown eine echte Okkasion. American Pharoah soll unter der Regie von Zayat noch bis zum Ende des Jahres im Rennstall bleiben und im kommenden Jahr dann im Ashford Stud in Kentucky aufgestellt werden. Fachleute gehen von einer Decktaxe im sechsstelligen Bereich aus, die bis zu 200.000 Dollar betragen könnte. Berechne man den Wert eines Pferdes, wie es die amerikanischen Experten tun, mit dem 300fachen seiner Decktaxe, dann läge American Pharaoh aktuell bei einem Wert von sechzig Millionen Dollar.

Der im Rahmenprogramm an den Start gekommene Magic Artist (Iffraaj) aus dem Stall Salzburg zog sich in den mit einer Million Dollar dotierten Knob Creek Manhattan Stakes (Gr. I) über 2000 Meter der Grasbahn als Fünfter respektabel aus der Affäre. Mit Cristian Demuro im Sattel war der von Wolfgang Figge trainierte Vierjährige zwar früh unter Druck, zog aber immer wieder an und konnte im letzten Galoppsprung noch einen Geldpreis von 40.000 Dollar sichern. Gewonnen wurde das Rennen von dem in England gezogenen Slumber (Cacique) vor Big Blue Kitten (Kitten’s Joy) und Legendary (Exceed and Excel).

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