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Amaron (Shamardal) Gr. III-Sieger im Dr. Busch-Memorial

Gestüt Winterhauchs Amaron (Davy  .Bonilla) und der Drittplatzierte Auenturm (l.) im Finish des Dr. Busch-Memorials, ganz rechts der Zweitplatzierte Energizer. www.klatuso.com

Autor: 

Daniel Delius

Es bedarf keiner Frage, dass Trainer Andreas Löwe beim jüngsten Streichungstermin für das Deutsche Derby Amaron im Rennen gelassen hat. Schließlich hat dieser nicht erst mit dem Sieg im Dr. Busch-Memorial bewiesen, dass er in den deutschen Rennställen im Jahrgang 2009 eine der Führungspositionen innehat. Zweijährig hatte er schon als Debutant ein Listenrennen gewonnen, dann das Zukunfts-Rennen (Gr. III) und war schließlich im Preis des Winterfavoriten (Gr. III) Dritter, wobei sich sein Reiter damals auch sehr weit aus dem Rennen gelegt hat. Die Frage stellt sich natürlich, ob der Sohn des französischen Derbysiegers Shamardal (Giant's Causeway) auch das nötige Stehvermögen für die Derbydistanz besitzt. Und da sind Zweifel schon angebracht. Shamardal selbst hat im Prix du Jockey Club (Gr. I) immerhin über 2100 Meter gewonnen, man schaltete bei ihm dann auf die Meile zurück, über die er noch die St. James's Palace Stakes (Gr. I) gewann, bevor seine Karriere verletzungsbedingt ein Ende fand. Bei seinen in großen Rennen erfolgreichen Nachkommen war bisher in der Regel bei zwei Kilometern Schluss: Lope de Vega, der wie der Vater Poule d'Essai und Jockey-Club gewann, war sicher kein großer Steher, auch Zazou nicht, viele waren und sind Meiler, auch wenn das abschließend natürlich nicht zu beantworten ist. Die mütterliche Linie (siehe unten) ist interessant, aber relativ unspektakulär, auch wenn seine dritte Mutter den Prix Marcel Boussac (Gr. I) gewonnen hat. Amarons Mutter Amandalini war ein häufiger Gast in den Auktionsringen, kostete als Fohlen 27.000 gns, als Jährling dann schon 70.000 gns. Im Rennstall bei Brian Meehan lief sie zweijährig zweimal nichtssagend, ging dann für 5.000 gns. an das Genesis Green Stud der Familie Swinburn, die sie schon dreijährig von Shamardal decken ließ. Amaron, der selbst mehrere Auftritte bei Versteigerungen hatte und bei Tattersalls für 105.000 gns. via BBA Germany in jetzigen Besitz kam, ist ihr einziges Fohlen geblieben. Amandalini stammt von dem Danzig-Sohn Bertolini, alles andere als eine Quelle von Stehern, im Gegenteil, er ist ein solider Vererber von frühreifen Fliegern und Meilern. Interessanterweise scheint er ein guter Vater erfolgreicher Mutterstuten zu werden, ist doch seine Tochter Donna Blini Mutter der aktuellen japanischen 1000 Guineas (Gr. I)-Siegerin Gentildonna (Deep Impact). Amaron ist ein nicht unlogischer Co-Favorit bei www.RaceBets.com für das Mehl-Mülhens-Rennen (Gr. II), zumindest nach seiner Abstammung können wir uns aber nicht vorstellen, dass er ein Derby-Pferd ist. Genannt ist er übrigens auch im Prix du Jockey Club (Gr. I) am 3. Juni über 2100 Meter in Chantilly. Auf den Spuren des Vaters wäre dies ein großes, aber sehr spannendes Ziel für ein Pferd von erheblicher Klasse.

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