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Amaron gewinnt in Mailand sein erstes Gr. I-Rennen

Amaron - hier bei seinem Kölner Sieg - gewinnt in Italien den Premio Vittorio di Capua, Gr. I, mit Mirco Demuro. Foto Archiv: www.klatuso.com - Klaus-Jörg Tuchel

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Turf aktuell

Italienische Galopprennbahnen boten bereits in der Vergangenheit deutschen Vollblütern oft eine Bühne für den großen Triumph. Insbesondere die Mailänder San Siro-Bahn erwies sich als Erfolgsstätte par excellence. Noch im Juni konnte Earl of Tinsdal mit dem Gran Premio di Milano die erste Gruppe I-Prüfung dieser Saison auf der norditalienischen Bahn für sich entscheiden. Am Sonntag ging mit dem Premio Vittorio di Capua (Gruppe I, 1600m, 209.000€) auch die zweite diesjährige Prüfung der höchsten Kategorie nach Deutschland, wobei es diesmal nicht „nur“ einen Sieg, sondern gleich einen totalen Erfolg des angereisten deutschen Trios zu berichten gibt. Gestüt Winterhauchs Amaron, der auch am Totalisator als 25:10 Favorit des siebenköpfigen Feldes notierte, erwies sich in einer langen Auseinandersetzung mit Stall Nizzas Amarillo (Andrasch Starke) letztlich als der Stärkere. Mirco Demuro im Sattel des von Andreas Löwe in Köln trainierten Shamardal-Sohnes musste sich in der langen Mailänder Zielgerade zwar früher sein Reitgeld verdienen als Andrasch Starke, der hinter Amaron platziert auf dem Mehl-Mülhens-Zweiten lange ruhig saß, um in der Endphase feststellen zu müssen, dass Amarillo auch unter stärkeren Hilfen nicht entscheidend beschleunigen konnte.

Der vom Start an führende Italiener Silent Killer (Fabio Branca) ließ sich auch nicht so leicht von der Spitze verdrängen, wie man anfangs der Zielgerade dachte. Der Seriensieger aus dem Stall von Stefano Botti hielt an der Innenseite lange stand, erst auf den letzten 200m konnten Amaron und Amarillo an ihm vorbeiziehen. Selbst der 3. Rang war dem Lokalmatadoren nicht gegönnt, die an der Außenseite heranfliegende Monami (Cristian Demuro) überlief ihn kurz vor dem Ziel. Die deutsche „Winterkönigin“ aus dem Quartier von Andreas Wöhler zeigte sich nach zwei schwächeren Leistungen bei der Rückkehr auf die Meile wieder von besserer Seite, doch eine etwas weitere Distanz wäre ihr sicherlich entgegen gekommen. Erst auf dem 5. Rang hinter Silent Killer passierte der französische Gast King Air (Jamie Spencer) den Zielstrich. Der höher eingeschätzte Franzose hatte keine besseren Szenen und konnte dem deutschen Trio in Mailand nicht gefährlich werden.

Für Amaron bedeutete der Mailänder Erfolg den ersten Sieg in einem Gruppe I-Rennen. Der zuvor zweimal auf Gruppe III-Ebene erfolreiche Dreijährige sorgte sieben Jahre nach der Brümmerhoferin Anna Monda erstmals wieder für einen deutschen Sieg in diesem Meilenrennen, das traditionell nicht zu denjenigen italienischen Gruppe I-Prüfungen gehört, in dem sich die deutschen Sieger besonders häufen. Der Schrittmacher war 1981 Bona-Hengst Esclavo, der erstmals für die deutsche Zucht diese damals noch als Gruppe II-Rennen ausgetragene Prüfung gewann. Als der wie Esclavo ebenfalls von Heinz Jentzsch trainierte Ittlinger Just a Flutter das Rennen acht Jahre später als zweiter Deutscher gewann, hatte der „Vittorio“ bereits Gruppe I-Status. Ein solche Dominanz der deutschen Vertreter auf den ersten drei Plätzen wie in diesem Jahr gab es bislang noch nie in der Geschichte des Rennens.

Auch im Mailänder Rahmenprogramm konnten deutsche Gäste von sich reden machen. Im Premio Sergio Cumani (Gruppe III, 1600m, 61.600€) belegte die Brümmerhoferin Cherry Danon (Andrasch Starke) hinter der französischen Favoritin Nova Hawk (Cristian Demuro) den 2. Rang, während die zweite Deutsche im siebenköpfigen Aufgebot, Gestüt Karlshofs Samba Brazil (Mirco Demuro), dahinter auf Rang 3 endete. Im Premio Fassati (Listenrennen, 1800m, 41.800€) für den Derby-Jahrgang erreichte der von Ralf Rohne in Düsseldorf trainierte Lord of England-Sohn Ocean Park unter Umberto Rispoli immerhin den 3. Rang hinter zwei Hengsten der Hausherren.

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