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Alianthus auf dem Sprung in die Geschichtsbücher

Der Sieger Alianthus nach seinem Erfolg im Großen Preis des Volkswagen Zentrum Nordrhein. Foto: Gabriele Suhr

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Turf aktuell

Es ist nur ein kleines Vollblüter-Quintett, das am Sonntag im 92. Großen Preis von Düsseldorf (Gruppe III, 1700m, 55.000€) um den Sieg auf dem Düsseldorfer Grafenberg konkurrieren wird. Angekündigte Gäste aus dem Ausland, so auch ein fest avisierter Starter aus dem französischen Quartier von Alain de Royer-Dupre, sagten ihr Kommen kurzfristig ab, Sorgen um mögliche Ansteckungsgefahren im Zusammenhang mit dem auf der Kölner Rennbahn aufgetretenen Fall infektiöser Anämie sollen der Grund sein. Starter aus der Kölner Trainingszentrale  können aktuell nicht mehr an Galopprennen teilnehmen, so dass es für die Veranstalter nicht leicht ist, quantitativ und qualitativ attraktive Starterfelder zusammen zu bekommen.

Mit Gestüt Schlenderhans Alianthus tritt immerhin der in den letzten beiden Jahren in dieser Prüfung erfolgreiche Vollblüter erneut auf dem Grafenberg an. Der mittlerweile 7jährige Hernando-Sohn mit Stephen Hellyn im Sattel wird seit einem Monat von Wilhelm Giedt trainiert. Der deutsche Meilen-Crack der letzten Jahre könnte bei einem neuerlichen Erfolg zum Dreifachsieger des Düsseldorfer Gruppe-Rennens avancieren.

Nach der 1983 erfolgten Umstellung der Düsseldorfer Prüfung von der Steherdistanz auf die verlängerte Meile und die zeitliche Verschiebung im Saisonkalender auf den Oktober ist der Big Shuffle-Sohn Peppercorn, der sich Anfang des Jahrtausend bereits dreimal in die Siegerliste hat eintragen können, dabei das Vorbild. Doch der wie Alianthus von weichem Geläuf profitierende Ex-Ostmann-Schützling schaffte seine Erfolge nicht in Serie. Nach Triumphen als Drei- und Vierjähriger musste er drei Jahre warten, in denen er einmal als Vierter und einmal als Zweiter das Rennen beendete, bevor er seinen dritten Erfolg als Siebenjähriger feiern konnte.

Für den aktuellen Aspiranten, sich als Dreifachseriensieger des Rennens seinen Platz in den Turf-Geschichtsbüchern zu verewigen, kommt das Rennen am Sonntag allerdings zu einer Zeit, wo das Erfolgsimage des Meilencracks Risse bekommen hat. Das einstige Muster an Beständigkeit versagte bei den letzten beiden Starts in Hannover und München, so dass selbst seine Favoritenstellung im Düsseldorfer Quintett nicht eindeutig ist.

Immerhin sind mit dem von Mario Hofer in Krefeld trainierten Combat Zone (Norman Richter) und Gestüt Ittlingens Felician (Robert Havlin) gleich zwei Konkurrenten im Feld, die zuletzt in der Europa-Meile vor Alianthus blieben. Der in München siegreiche Combat Zone muss am Sonntag unter etwas ungünstigeren Gewichtsbedingungen beweisen, dass sein überraschender erster Gruppe-Erfolg nach vielen starken Leistungen auf Handicap-Ebene keine Eintagsfliege in dieser Klasse war. Auch der von Ferdinand Leve vorbereitete Felician lief in München bei seinem ersten Auftritt auf Gruppe-Level erstaunlich stark und muss diese Leistung auf dem Grafenberg bestätigen.

Falls beide dies nicht schaffen, so stehen die Chancen für einen dritten Erfolg des Alt-Cracks Alianthus gut. Mit Point Blank (Stefanie Hofer), einem Krefelder Trainingsgefährten von Combat Zone, und dem von Championtrainer Andreas Wöhler entsandten King’s Hall (Andrasch Starke) sollten die weiteren Düsseldorfer Starter nach den Leistungen der letzten Zeit über die Außenseiterrolle nicht hinauskommen.

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