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Albrecht Woeste und die Strukturreform

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 96 vom Freitag, 08.01.2010

Als Albrecht Woeste vor einigen Monaten den Posten des obersten deutschen Galoppers übernahm, haftete ihm schon der Ruf des Heilsbringers an. Das ist er ganz gewiss nicht, das hat der erste Teil seiner Amtsperiode deutlich gezeigt. Es war vermessen zu glauben, dass der Düsseldorfer Unternehmer von heute auf morgen eine Wende schaffen würde. Die Zahlen (siehe rechts) sind unverändert besorgniserregend.

Allerdings ist nach vielen Jahren endlich Bewegung in die Szene gekommen. Woeste ist präsenter, kommunikativer als sein sicher bemühter, aber letztlich doch farb- und glückloser Vorgänger, dessen annähernd zehn Dienstjahre später einmal mit gewaltigen Minuszahlen in Verbindung gebracht werden. Woeste hat die Strukturreform energischer voran getrieben, er ist auch unabhängiger als manch anderer Entscheidungsträger. Seine Präsenz auf den Rennbahnen ist unübersehbar, er war bei der Championatsehrung in Neuss und hat Zeit gefunden, sich zum Jahresende der Öffentlichkeit gegenüber zu äußern. Was durchaus authentischer klang als manches Interview in den Wochen zuvor.

Allerdings hat er es noch nicht vermocht, alte Zöpfe abzuschneiden. Viele notwendige Reformen laufen unverändert in der Warteschleife, was teilweise auch finanzielle Gründe hat, aber auch an gerade für den Außenstehenden undurchsichtig geordneten Kompetenzen liegt. Wer denn nun beim Dachverband was zu sagen hat, erschließt sich zumindest nicht unbedingt und es hemmt auch den Fortschritt. Ein strafferes Management wäre von Vorteil und in der Endphase der Zeichnungsfrist auch eine präsentere Darstellung der Pläne. Schließlich fehlen doch noch ein paar Euro an den benötigten vier Millionen.

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