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Akua'da (Shamardal) Klassische Gr. II-Siegerin in den 93. German 1000 Guineas in Düsseldorf

Gestüt Brümmerhofs Akuada mit Eduardo Pedroza nach dem Erfolg in den RaceBets.com - German 1000 Guineas. www.dequia.de

Autor: 

Daniel Delius

Die Exportquote der deutschen Vollblüter dürfte inzwischen einen neuen Rekordstand erreicht haben. Nahezu im Wochentakt kommen Nachrichten von ins Ausland verkauften Pferden auf den Tisch, in der Regel sind es gestandene Rennpferde, ein Ende des Booms ist nicht abzusehen. Für so manchen aktuellen Derbykandidaten liegen aktuelle Angebote vor und es dürfte absehbar sein, dass es noch kurzfristig zu Abschlüssen kommen wird. Doch auch im Stutenbereich verlassen in schöner Regelmäßigkeit Pferde das Land, die Auktionen wären ohne das Engagement der Ausländer kaum überlebensfähig.

Umso erfreulicher, dass viele hiesigen Besitzer und Züchter ihre Erlöse auch reinvestieren. Denn ohne ständigen Blutzufluss würde die ohnehin quantitativ fragile hiesige Zucht in absehbarer Zeit veröden, die Qualität würde dramatisch sinken, der Standort uninteressant. Gregor und Julia Baum vom Gestüt Brümmerhof, seit Jahren führende Züchter und auch Verkäufer, haben sich Jahr für Jahr auf den internationalen Auktionen umgetan und ihre Zucht gezielt immer wieder gezielt verstärkt. So im Dezember 2009, als in Newmarket die von Shamardal tragende fünf Jahre alte Akua'ba in den Ring kam. Im Training bei Jim Bolger in Irland hatte sie eine durchaus bemerkenswerte Rennlaufbahn hinter sich. 25 Starts hatte sie während vier Rennzeiten absolviert. Zweijährig war sie nur einmal am Start, dreijährig startete sie dann 14mal, war Siegerin über 1600m in Leopardstown, aber immerhin achtmal Zweite, Ende des Jahres auch in besseren Handicaps. Vierjährig gewann sie dann noch über 1200m in Fairyhouse und erreichte zwei Listenplatzierungen, ein zweiter Rang über die Meile in Leopardstown und ein dritter Rang über 1200m auf dem Curragh. Fünfjährig lief sie zu Beginn des Jahres dreimal vergeblich in Dubai, damals noch in Nad Al Sheba, sie kehrte nach Irland zurück und wurde von Shamardal gedeckt. Eine harte Rennstute, die dann auch ihren Preis hatte, 185.000 gns. gab das Gestüt Brümmerhof über die BBA Germany aus.

Ein Schuss ins Schwarze, denn gleich ihr Erstling ist Akua'da, seit dem Sonntag klassische Siegerin, mit einem Start-Ziel-Sieg in den German 1000 Guineas erfolgreich. Es war der vierte Start der Stute, die zweijährig beim Debut in Hannover erfolgreich war, dann im Preis der Winterkönigin (Gr. III) nur der Wittekindshoferin Swordhalf (Haafhd) unterlegen war. In Köln beim Jahresdebut blieb Akua'da dann doch unter den Erwartungen. Wie es jetzt mit ihr weitergehen wird, ist so genau noch nicht geklärt. Ihr Trainer glaubt, dass die Meile schon ihre passende Distanz ist, weswegen man nicht zwingend auf weitere Distanzen wechseln wird. Somit ist der Henkel-Preis der Diana kein Thema, eine Startmöglichkeit bestünde noch im Franz-Günther von Gaertner-Erinnerungsrennen (Gr. III) über 1600m am 29. Juni in Hamburg. Ansonsten wird man sich im Ausland umsehen müssen, was um diese Jahreszeit aber in der Regel kein einfacher Gang ist.

Für ihren Vater Shamardal (Giant's Causeway) war es der 28. Gruppe-Sieger. Gerade in Deutschland hat er eine erstaunlich gute Quote, denn hier werden oder wurden u.a. Amaron, Elle Shadow, Sommerabend oder Zazou trainiert. Außerdem ist er Vater der Ammerländer Baltic Baroness und Lope de Vega. Die Mutter Akua'ba selbst war auf der Jährlingsauktion auch nicht gerade ein Schnäppchen. Sie kostete 2005 bei Tattersalls 235.000 gns., was in jenen Jahren für eine Tochter des großen Sadler's Wells aber schon mehr als angemessen war. Nach Akua`da hat sie die jetzt zwei Jahre alte Akua'na (Monsun) gebracht, sie steht ebenfalls bei Andreas Wöhler. Eine Jährlingsstute stammt von Tiger Hill, am 2. Mai ist ein Stutfohlen, erneut von Monsun zur Welt gekommen. Es ist das bisher letzte beim Direktorium eingetragene Fohlen des großen Vererbers. Auf Grund des relativ späten Abfohldatums wurde Akua'ba in diesem Jahr nicht gedeckt. Ihren Namen hat sie im Übrigen von ihrer Mutter Ghana, denn Akuaba nennt man hölzerne, weibliche Fruchtbarkeitspuppen aus diesem afrikanischen Land.

Das genaue Pedigree der jüngsten klassischen Siegerin ist nachfolgend aufgeführt. In ihm findet sich mit Gold and Ivory (Key to the Mint) auch ein in Deutschland geläufiger Name. Er gewann 1984 jeweils unter Steve Cauthen den Preis von Europa (Gr. I) und ein Jahr später den Großen Preis von Baden (Gr. I), stand dann in den 90er Jahren im Besitz des Gestüts Burg Eberstein als Deckhengst in Weyershof und Erftmühle, ohne jedoch größere Spuren zu hinterlassen.

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