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Acht Jahre Sperre für Al Zarooni

Acht Jahre Sperre: Trainer Mahmood Al Zarooni. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 262 vom Donnerstag, 25.04.2013

Mit einer drakonischen Sperre hat die britische Sportgerichtsbarkeit im Dopingfall Godolphin durchgegriffen. Trainer Mahmood Al Zarooni, in dessen Stall in Newmarket 15 Pferde mit Anabolika behandelt wurden, herausgefunden bei einer Trainingskontrolle, bekam am Donnerstag eine Sperre von acht Jahren. Die betroffenen Pferde sind für sechs Monate für alle Rennen gesperrt. Der Fall hat auch in der überregionalen Presse großen Wirbel entfacht, er fand teilweise den Weg auf die Titelseiten der englischen Tageszeitungen. Die Anhörung am Donnerstag fand unter gewaltigem Medieninteresse statt.

Al Zarooni soll die Anabolika aus Dubai nach England gebracht haben, ein Assistent des Stalltierarztes soll die Injektionen gesetzt haben ohne Wissen, um was es sich dabei gehandelt hatte. Godolphins Racingmanager Simon Crisford: "Wir haben einen Irrtum begangen, als wir Zarooni engagiert hatten."

In ungewohnter Schärfe hatte sich Scheich Mohammed von dem Vorgehen seines Teams distanziert. In einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme zeigte er sich "entsetzt" über die Vorfälle, kündigte Konsequenzen an und versprach vollständige Kooperation mit den zuständigen Behörden. Alle im Stall von Mahmood Al Zarooni stationierten Pferde werden kontrolliert, vorerst wird es keine Starter geben. Wer die Pferde nach der Sperre von Zarooni trainiert ist völlig unklar.

Der prominenteste Fall bei den Kontrollen war die bislang ungeschlagene Certify (Elusive Quality), Vorausfavoritin auf die 1000 Guineas (Gr. I), an denen sie jetzt nicht mehr teilnehmen kann. "Ein schwarzer Tag für Godolphin", kommentierte Racing Manager Simon Crisford. Auch der Spitzensteher Opinion Hall (Halling) wurde positiv getestet. Mahmood Zarooni hat alle Schuld auf sich genommen und von einem "furchtbaren Irrtum" und von "Unwissenheit" gesprochen, "da die Pferde zum Zeitpunkt der Behandlung nicht gelaufen sind." Experten sprechen bei einer so großen Zahl von positiv getesteten Pferden nicht mehr von "Irrtum", das Wort Vorsatz machte die Runde. Die Karriere von Al Zarooni war bisher eine einzige Erfolgsgeschichte, er war Betreuer einer Serie von Gr. I-Siegern, hat u.a. den Dubai World Cup (Gr. I) mit Monterosso (Dubawi) gewonnen und zeichnete auch für den Deutschen Derby (Gr. I)-Sieger Buzzword (Pivotal) verantwortlich. In seiner Obhut sind rund 250 Pferde. Im vergangenen Jahr hat es allerdings schon einmal Doping-Fälle bei Al Zarooni gegeben, bei zwei seiner Pferde war ein verbotenes Schmerzmittel festgestellt worden, der Trainer kassierte eine Geldstrafe. Auch deshalb haben die Aufsichtsbehörden seinen Stall besonders intensiv unter die Lupe genommen.

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