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200 Jahre Galopp - die große Sause in Berlin-Hoppegarten

Wie sich der Reitstil im Laufe der Jahrhunderte verändert hat: Von den Herrenreitern mit langen Bügeln, hochherrschaftlichen Gehröcken und aufrechtem Sitz über die Rennreiter mit weiten Hosen und noch etwas längeren Bügeln Anfang des letzten Jahrhunderts bis hin zu den heutigen Jockeys mit knackigen Reithosen und ganz kurzen Bügeln. ©miro-cartoon

Autor: 

Frauke Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 731 vom Freitag, 12.08.2022

Der deutsche Pferderennsport feiert 200 Jahre Galopp und das schon seit Beginn der grünen Saison das ganze Jahr über. Denn angefangen hat alles auf der Ostseebahn in Bad Doberan, wo am 10. August 1822 zu Ehren der Erbgroßherzogin Alexandrine von den Vollblutzüchtern Gottlieb und Wilhelm von Biel das erste Pferderennen organisiert wurde. Passenderweise gewann auch Wilhelm von Biel mit seiner Stute Pamina dieses Rennen. Drei Tage später kam es zur Gründung des ersten Doberaner Rennvereins. Den gibt es schon lange nicht mehr, auch der Nachfolgeverein ist Konkurs gegangen. Leider kann das eigentliche Geburtstagskind deshalb an der Feierlichkeiten nicht teilnehmen. Alle Versuche, die Ostsee-Rennbahn, auf der zuletzt am 03. August 2019 Rennen stattgefunden haben, wieder zum Leben zu erwecken, sind gescheitert.

Nun findet der offizielle Festakt zum 200jährigen Geburtstag des deutschen Galopprennsports am Freitag im alterwürdigen Adlon am Brandenburger Tor in Berlin statt. Am Samstag und Sonntag wird auf der Rennbahn in Hoppegarten weiter gefeiert mit dem Westminster 132. Großer Preis von Berlin (Gr. I. 2.400m, 155.000 Euro Dotierung) als Highlight. Nachdem das Rennen nach zahlreichen Abmeldungen der internationalen Kandidaten Anfang der Woche auf nur noch fünf deutsche Starter dezimiert zu sein schien, trudelten dann doch drei positive Nachrichten in Form von Nachnennungen in Hoppegarten ein.

Mit Rebel's Romance (Dubawi) der von Charles Appleby trainierte Godolphin UAE Derby-Sieger von 2021 und aktuelle Queen's Plate Glorious Stakes-Gewinner nachgenannt. Ebenfalls noch ins Startfeld rückte der von Henk Grewe für Liberty Racing 2020 trainierte Derby-Vierte Assistent(Sea The Moon) und die von Anna Schleusner-Fruhriep trainierte frischgebackene Listensiegerin Nastaria (Outstrip), die zudem hinterWagnis noch vor der jetzigen Diana-Sieger Toskana Belle (Shamalgan) auf dem zweiten Platz gelandet war, was Grund genug ist, dieses Abenteuer zu wagen.  

Erstmals wird an diesem Tag auch eine deutsche Rennbahn in den „World Pool“ integriert sein. Zwei Hoppegartener Rennen, darunter der „Große Preis“, können in Hong Kong gewettet werden.

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