Das wöchentliche Editorial
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Größere Gestüte mit Deckhengsten und Agenten, die Deckrechte in ihrem Portfolio haben, bekommen in diesen Tagen immer mehr Anfragen von Stutenbesitzern mit einem speziellen Wunsch: Angefragt werden Foalshares. Im Klartext: Der Züchter stellt die Stute, der Hengsthalter den Hengst, der dann irgendwann zur Welt kommende Nachkomme wird auf einer zu bestimmenden Auktion, entweder als Fohlen oder als Jährling verkauft, der Erlös wird geteilt. Das Ansinnen erklärt sich aus den teilweise exorbitant angestiegenen Decktaxen. Es geht nicht nur um einen Frankel, dessen Dienste 2025 im kommenden Jahr 350.000gns. kosten, es geht auch um die Stufe darunter. Nehmen wir einen fraglos herausragenden Hengst wie Night Of Thunder, dessen Decktaxe 150.000 Euro beträgt. Dann muss ein Jährling von ihm bei der Auktion schon 200.000 Euro erlösen, damit ein zumindest halbwegs vorzeigbarer Gewinn entsteht. Oder New Bay, Vater von zwölf Gr.-Siegern. weiterlesen »
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62 nicht japanische Pferde sind seit 2005 im Japan Cup gelaufen, gewonnen hat keiner von ihnen. Mit Ouija Board gab es 2006 gerade eine Platzierung aus dem Dunlop-Stall war damals Dritte. 2005, nur zur Erinnerung, hatte es mit Luca Cumanis Alkaased den bis heute letzten europäischen Sieg in dem Großereignis in Tokio gegeben. Aidan O'Brien, der nun fast überall auf dem Erdball gewinnen konnte, hat inklusive Auguste Rodin sieben Pferde im Japan Cup an den Start gebracht, keiner war unter den ersten drei. Und auch sein jüngster Teilnehmer, von dem er vorher sagte, dass er noch nie ein so gutes Pferd in den Fernen Osten geschickt habe, war chancenlos. Die beeindruckende Abschiedszeremonie, die ihm bereitet wurde, dürfte ein schwacher Trost gewesen sein. weiterlesen »
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Ob an diesem Samstag die Rennen in München-Riem stattfinden können, war bei der Niederschrift dieser Zeilen noch unklar. Die Wetterlage ist momentan nicht gerade günstig für Grasbahnrennen. Terminiert ist noch der 26. Dezember in Mülheim, doch das ist ja auch immer ein nicht gerade sicherer Veranstaltungstag. Wirtschaftlich gesehen ist es zudem wenig erbaulich, finden doch an diesem Tag keine PMU-Rennen statt und ein Sponsor ist im Dezember eher selten zu finden. weiterlesen »
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Es ist bedauerlicherweise keine Überraschung, dass die Zahl der Bedeckungen in Deutschland in diesem Jahr wieder erheblich zurückgegangen ist. Noch vor zehn Jahren konnten 1.159 Bedeckungen im Inland registriert werden, vierstellig war es bis einschließlich 2017, dann ging es deutlich zurück. Die Corona-Zeit mag ein Übriges getan haben, doch der Rückschritt von 739 auf jetzt 629 Bedeckungen ist mehr als bedenklich. Die Gründe dafür sind vielfältig. Züchten ist langwierig, manchmal schmerzhaft und selten preiswert. Wer 2025 eine Stute decken lässt, weiß vielleicht 2028, sicher aber erst 2029, ob die Überlegungen richtig gewesen waren. Wenn ein an einem Neueinstieg Interessierter dies überdenkt, winkt er oft schnell ab - das dauert viel zu lange. weiterlesen »
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Am Ende gewinnt dann doch wieder Coolmore. So ähnlich war der Tenor in der Szene nach dem Breeders’ Cup Classic am vergangenen Samstag in Del Mar. Nicht neidisch oder gar abschätzend, nein, anerkennend. Selten zuvor hatte es vor einem Rennen einen solchen Hype um ein Pferd gegeben, wie um City of Troy. Sein Start auf Sand war im Vorfeld von nahezu täglichen Berichten in den Fachmedien begleitet worden, es ging um seine Befindlichkeit, den Test im englischen Southwell, es gab Pro und Contra bezüglich seiner Chancen. Am Ende aber war seine Vorstellung in dem Millionen-Dollar-Spektakel mit blass noch untertrieben. “Der Beste, den ich je trainiert habe” (Aidan O’Brien) war schlichtweg nie im Rennen. Es spricht für den Trainer. dass er die Schuld bei sich selbst suchte, den schlechten Start auf die diesbezüglich mangelhafte Vorbereitung schob. weiterlesen »
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Es sei den wackeren Musikern aus Langenhagen nicht nachgetragen, dass sie die dänische Nationalhymne nicht in ihrem Repertoire hatten. Wer hätte schon gedacht, dass das finale Gruppe-Rennen der Saison in Hannover nach Dänemark gehen würde. Norwegen, Schweden, die Niederlande, aus all diesen Ländern sind schon Gruppe-Sieger auf deutschen Bahnen gekommen, aber aus Dänemark? Doch in der Entourage der Siegerin Ultima fand sich erfreulicherweise eine textsichere Dame, die “Der er et yndigt land” intonieren konnte und schließlich kommt die erfolgreiche Stute aus hiesiger Zucht und hat zweimal mit dem BBAG-Auktionsring Bekanntschaft gemacht. weiterlesen »
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Einmal angenommen, in den Champion Stakes, einem der wichtigsten Grand Prix-Rennen im Herbst in Großbritannien, wären am vergangenen Samstag in Ascot ausschließlich Hengste und Stuten startberechtigt gewesen. Dann hätten von den vier Erstplatzierten drei nicht laufen dürfen, denn Anmaat, Calandagan und Iresine sind im Wallachstatus. Gewonnen hätte also der Dritte, Royal Thyme, ein Lope de Vega-Sohn, dessen beste vorherige Leistung der Sieg in einem mit vier Pferden besetzten Gruppe III-Rennen im Mai in Sandown war. weiterlesen »
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Es ist ja nicht so, dass auf dieser Welt gerade viel Positives geschehen würde. Im Gegenteil. Davon kann man sich tagtäglich im Netz und in den einschlägigen Medien ein Bild machen. Die Park Paddocks im englischen Newmarket allerdings, dort, wo das Auktionshaus Tattersalls seit Urzeiten Pferde versteigert, scheinen jedoch auf einem anderen Planeten zu liegen. Denn die Veranstaltung, die dort vergangene Woche unter dem für Außenstehende sperrigen Titel “October Yearling Sale Book 1” über die Bühne ging, trug fast schon surreale Züge. Als ob es kein Morgen geben würde, wurde geradezu inflationär Geld ausgegeben. Manchmal kam der Eindruck auf, als ob da der eine dem anderen beweisen wolle, dass er mehr Geld in der Tasche hat. Warum etwa 2,9 Millionen ausgeben und dann bei drei Millionen zögern? Keiner kennt die Antwort und wie da manchmal taktisch vorgegangen wird, was in den Köpfen der Bieter vorging, weiß niemand. Vermutlich selbst die handelnden Personen nicht. weiterlesen »
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Die Kollegin Aisling Crowe hat unlängst im morgendlichen Zucht-Newsletter der Racing Post über einen Tag berichtet, den sie wohl am liebsten aus dem Gedächtnis streichen möchte. Sie ist die Züchterin einer Jährlingsstute, die vergangene Woche bei Tattersalls in Fairyhouse im Part 2 in den Ring kam. Eine Tochter, immerhin, von Gleneagles, aus einer Pride of Dubai-Stute, nach hinten heraus handelt es sich um eine starke Blacktype-Familie. Geboten hat auf das Pferd: keiner. weiterlesen »
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