2016-06-14, Royal Ascot, 4. R. - St James's Palace Stakes

Ein bemerkenswerter Showdown von drei europäischen 2000 Guineas-Siegers endete mit dem Erfolg des von den Wettern am wenigsten beachteten Pferdes. Galileo Gold, der in Newmarket etwas überraschend triumphiert hatte, war anschließend auf dem Curragh nur Zweiter hinter Awtaad (Cape Cross). Diesmal wurde er von Frankie Dettori – 53. Royal Ascot-Sieg - deutlich offensiver geritten, er benutzte den Godolphin-Pacemaker für sich selbst und hatte auch noch Glück, da der favorisierte The Gurkha (Galileo) in der entscheidenden Phase auch noch von Awtaad gestört wurde. Zudem kamen dem Sieger sicherlich die Bodenverhältnisse entgegen. Für Trainer Hugo Palmer, gerade auch in Deutschland klassischer Sieger, war es ein weiterer „big point“ in einem bemerkenswerten Jahr.

Sein Hengst war in seiner Jugend zweimal in einem Auktionsring: Als Fohlen erreichte er bei Tattersalls in Newmarket den moderaten Reservepreis von 7.500gns nicht, kostete als Jährling in Fairyhouse dann 33.000 Euro, auch nicht unbedingt ein exorbitanter Preis. Galileo Gold wurde dann im vergangenen Sommer nach drei Starts und zwei Siegen auf privater Basis von Al Shaqab gekauft, sicherlich für mehr als einst für ihn investiert wurde. Er hatte im Mai 2015 mit einem zweiten Platz in York debutiert, gewann dann in Salisbury und Haydock, anschließend erwarb ihn Al Shaqab. Und es gab mit dem Sieg in den Vintage Stakes (Gr. II) in Goodwood gleich erste Amortisation, zum Abschluss der Saison wurde er noch sehr guter Dritter im Prix Jean-Luc Lagardere (Gr. I) in Longchamp.

Galileo Gold ist der Erstling von Galicuix, einer bei zwei Starts unplatziert gelaufenen Galileo-Tochter, daher wohl die Namensgebung. Im Dezember 2013 kam sie tragend von Paco Boy bei Tattersalls in den Ring, ging für den Spottpreis von 8.000gns. in den Besitz des Pantile Studs. Die aus der Bedeckung resultierende zweijährige Stute wurde nach den Anfangserfolgen ihres Bruders etwas teurer, kostete letztes Jahr in Doncaster 280.000 Pfund und steht ebenfalls bei Hugo Palmer. Galicuix ist Schwester zu Goldream (Oasis Dream), Sieger u.a. in den King's Stand Stakes (Gr. I) in Royal Ascot. Für den Vater Paco Boy (Desert Style), aus dessen zweitem Jahrgang Galileo Gold stammt, sind die Erfolge richtungsweisend. Er selbst war ein ausgezeichneter Meiler, siegte u.a. in den Lockinge Stakes (Gr. I), den Queen Anne Stakes (Gr. I) und im Prix de la Foret (Gr. I). Bislang hatte er zwei weitere Gr.-Sieger auf der Bahn, darunter den von der Stiftung Gestüt Fährhof gezogenen Smaih, einen Sohn der Solola (Black Sam Bellamy). Sein Brümmerhofer Sohn Making Trouble ist Listensieger.

Paco Boys Decktaxe im Highclere Stud in England war in diesem Jahr von 9.000 auf 6.500 Pfund reduziert worden, das könnte sich natürlich wieder ändern. Letztes Jahr hat er siebzig Stuten gedeckt.