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2011-05-08, Köln, 7. R. - 76. Gerling-Preis

7 76. Gerling-Preis

Gruppe II, 70.000 € (40.000, 15.500, 6.500, 4.000, 2.500, 1.500).
Für 4-jährige und ältere Pferde.

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QuotenSiegwette 14:10. - Platzwette 10, 14, 13:10. - Zweierwette 103:10. - Dreierwette 327:10.

Platz Pferd - Tr.: Trainer, Jo.: Jockey - Bes.: Besitzer, Zü.: Züchter Gewicht/Infos Gewinn Toto
1
Scalo (GB) 2007
 / db. H. v. Lando - Sky Dancing (Exit to Nowhere)

Tr.: Andreas Wöhler / Jo.: Lanfranco Dettori
Formen:
1-1-9-5-1-1-1
60,0 kg 40.000 € 14,0
2
Sir Lando (GB) 2007
 / b. H. v. Lando - Burga (Nashwan)

Tr.: Wido Neuroth / Jo.: Eddie Ahern
Formen:
8-2-3-4-4-1-2-11-3
57,0 kg 15.500 € 119,0
3
Val Mondo (GER) 2007
 / b. W. v. Lando - Valleria (Big Shuffle)

Tr.: Uwe Ostmann / Jo.: Andreas Helfenbein
Formen:
1-2-11-2-1-3-4-4
57,0 kg 6.500 € 98,0
4
Night Magic (GER) 2006
 / Dbsch. St. v. Sholokhov - Night Woman (Monsun)

Tr.: Wolfgang Figge / Jo.: Adrie de Vries
Formen:
4-2-1-2-1-7-2-9-1-1
58,5 kg 4.000 € 35,0
5
Lamool (GER) 2007
 / db. W. v. Mamool - Linara (Windwurf)

Tr.: Mario Hofer / Jo.: Johan Victoire
Formen:
9-1-2-1-10-5-5-5-5-5
57,0 kg
Seitenblender
2.500 € 216,0
6
Lagalp (GER) 2007
 / b. St. v. Galileo - La Dane (Danehill)

Tr.: Peter Schiergen / Jo.: Andrasch Starke
Formen:
8-4-4-9-2-1-2
55,5 kg
Ohrstöpsel
1.500 € 203,0
7
Derwisch (IRE) 2006
 / F. W. v. Aeskulap - Distella (Big Shuffle)

Tr.: Andreas Löwe / Jo.: Andreas Suborics
Formen:
1-11-12-5-7-2-4-8-2-4
57,0 kg 222,0

Kurzergebnis

SCALO (2007), H., v. Lando - Sky Dancing v. Exit to Nowhere, Bes.: Gestüt Ittlingen, Zü.: Gestüt Hof Ittlingen, Tr.: Andreas Wöhler, Jo.: Lanfranco Dettori 2. Sir Lando (Lando), 3. Val Mondo (Lando), 4. Night Magic, 5. Lamool, 6. Lagalp, 7. Derwisch

Richterspruch

Le. ¾-2-1¼-3½-¾-21

Zeit

2:29,22

Rennanalyse

Das englische Kompendium Racehorses, jährlich herausgegeben von Timeform Publications, gehört zur unverzichtbaren Lektüre eines jeden über die Grenzen schauenden Rennsportinteressenten. In langen Essays werden die vierbeinigen Stars der Szene unter die Lupe genommen, werden Hintergrundinformationen vermittelt. Das einzige in Deutschland trainierte Pferd, das sich in der Ausgabe 2010 einen längeren Artikel verdiente, war der amtierende „Galopper des Jahres“ Scalo. Der Einstieg in seine Geschichte war ein Umweg, denn er handelte von Lomitas, der aber mit Scalo eigentlich nichts zu tun hat. Der Aufhänger war die Tatsache, dass Lomitas das erste gute Pferd war, das Andreas Wöhler in seiner Obhut hatte. Und, so schreibt Racehorses, mit Ausnahme möglicherweise von Silvano hatte er nie wieder ein so gutes Pferd in seinem Stall. Möglicherweise bis Scalo.

Das ist eine spannende Frage, die in den nächsten Monaten beantwortet werden kann. Das Jahresdebut des Hengstes in Deutschlands ältesten gesponserten Rennen, dem Gerling-Preis, war eine rundherum imponierende Angelegenheit. „We were in a pocket“, beschrieb der kurzfristig für den verletzten Olivier Peslier eingesprungene Frankie Dettori die Situation Mitte der Zielgeraden, als Scalo innen kurz in einer wenig günstigen Position lag. Einmal auf freie Bahn gebracht, zeigte er jedoch innerhalb weniger Galoppsprünge eine enorme Beschleunigung, „turn of foot“, wie es im Englischen heißt. Es zeichnet außerordentliche Pferde aus, dass sie aus einer kniffligen Situation heraus einen Gang höher schalten können, eine Eigenschaft, die Scalo hat und deshalb ist er schon als außergewöhnlich zu bezeichnen. Ganz sicher war das Kölner Rennen kein Härtetest, aber zumindest einmal eine Standortbestimmung. Das hat auch der Handicapper so gesehen, denn sein Rating von 100kg blieb zunächst einmal unverändert. Er hat auch in seinen ersten beiden Rennzeiten auf Anhieb gewonnen und sein Stall agiert bereits in sehr guter Form, weswegen er sicher kein Pferd ist, das Aufbaustarts benötigt.

Scalo hat bisher nur zwei Niederlagen einstecken müssen, im Union-Rennen (Gr. II) und im Idee 141. Deutschen Derby (Gr. I). In beiden Fällen hatte er ein sehr unglückliches Rennen, was dazu geführt hat, dass der Wöhler-Stalljockey Eduardo Pedroza im Preis von Europa (Gr. I) nicht im Sattel saß, damals Soberania (Monsun) ritt. Die Angelegenheit ist von Scalos Umgebung bislang nie thematisiert worden, doch ist davon auszugehen, dass der Hengst zumindest bei seinen künftigen Auslandseinsätzen von einer dortigen Fachkraft gesteuert wird. Die Pläne für Scalo sind ambitioniert, denn sein Profil soll, auch im Hinblick auf eine künftige Deckhengstkarriere, international geschärft werden. Nennungen hat er überall und nirgends, der Coronation Cup (Gr. I) am 3. Juni in Epsom wäre ein erstes, durchaus machbares Ziel. Man sollte solche Rennen anpeilen, wenn ein Pferd in Form ist und das hat Scalo in Köln gezeigt. Mailand oder auch die Hardwicke Stakes (Gr. II) während Royal Ascot sind da fast eine Stufe tiefer anzusiedeln. Das finale Ziel in diesem Jahr kann natürlich nur der Prix de l’Arc de Triomphe sein und wenn Scalo auf dem Weg dorthin noch einmal in Deutschland Station macht, dann wohl am ehesten im Großen Preis von Baden (Gr. I). Nennungen hat er zumindest für den Großen Preis von Berlin (Gr. I) und den Grossen Dallmayr-Preis (Gr. I) bekommen, doch erscheint die in München geforderte 2000-m-Distanz inzwischen fast etwas zu kurz zu sein.

Für Scalos Vater Lando war der „Arc“ nicht so seine Welt, 1994 blieb er unplatziert, im Jahr darauf, als Lammtarra gewann, belegte er Rang vier. Einige Wochen später gewann er jedoch den Japan Cup (Gr. I) und sorgte damit für einen der größten Erfolge der deutschen Zucht überhaupt. Letzten Herbst kehrte er nach Ittlingen zurück, der Gerling-Preis unterstrich seine unveränderte Vererbungskraft, denn mit Sir Lando und Val Mondo stellte er aus seinem vorzüglichen Jahrgang 2007 auch die Platzierten. Über die mütterliche Abstammung von Scalo ist an dieser Stelle schon viel geschrieben worden. Sein jüngerer Bruder Stromberg (Medicean) hat inzwischen einen erfolgreichen Einstand gegeben, doch bleibt man bei ihm zurückhaltend, er hat eine Nennung im Handicap bekommen. Es gibt einen Jährlingshengst von Dalakhani und ein Hengstfohlen von Pivotal, dieses Jahr stand Sky Dancing logischerweise auf der Liste von Lando.

Zitieren wir abschließend noch einmal aus dem Racehorses-Artikel über Scalo: „He has a generally progressive profile and may not have reached his limits“, war die Bilanz des Rennjahres 2010. Der Schreiber dieser Zeilen scheint Recht zu behalten.   

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Bilder

Scalo und Frankie Dettori beim Sieg im Gerling-Preis 2011. ©Dr. Jens Fuchs

Dies ist ein Eintrag aus der Datenbank von ©2010-2024 Dequia Media in Kooperation mit Turf-Times. Es gelten die dort angegebenen Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Wir weisen darauf hin, dass wir keine offizielle Datenbank führen. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Beiträge geben wir keine Gewähr. Das gilt insbesondere für die Besitzverhältnisse der Pferde, die wir nach ihrer Rennsport- und Zuchtlaufbahn leider nicht nachhalten können, da es dann für Besitzwechsel keine Meldepflicht mehr gibt. Die zuletzt eingetragenen Besitzer sind von daher bei älteren und nicht mehr aktiven Pferden meist nicht mehr aktuell. Wir bitten auch um Verständnis, dass die Rennleistungen insbesondere aus früheren Jahren und bei den ausländischen Starts nicht komplett sind. Fehlerhafte oder unerwünschte Beiträge bitte hier melden!

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