2011-02-17, Meydan, 6. R. - Al Fahidi Fort

Der Name des Hengstes Derbaas wird dem französischen Spitzenjockey Christophe Soumillon inzwischen äußerst geläufig sein. Schon im Januar hatte er in der Falcon Lounge Trophy in Meydan auf dem Mitfavoriten Here To Win nur dessen Eisen gesehen. Einen weiteren Coup von Derbaas erlebte das Publikum nun während des laufenden Dubai International Carnival am Donnerstag vergangener Woche auf Gruppe-II-Ebene im „Commercial Bank of Dubai Al Fahidi Fort“, einem der tragenden Meilenrennen des gesamten Meetings. Am Ende war es nur eine halbe Länge. Doch diese Niederlage dürfte den gebürtigen Belgier mehr gewurmt halben als jene zuvor. Mit der heißen Favoritin Raihana kam er nämlich schlicht zu spät, und anschließend wurde auch mit Kritik an seiner Reitweise nicht gespart. Genau das Gegenteil erlebte logischerweise Richard Hills, der auf Derbaas im Sattel war. Ihm bescheinigten alle Experten einen sehr beherzten Ritt, nachdem er im langen Einlauf mit Hamdan Al Maktoums Fünfjährigem früh die Entscheidung gesucht hatte.

Ein taktisches Kabinettstück, welches Soumillion offenbar leicht unterschätzt hatte. Da Derbaas bereits im November und Dezember letzten Jahres in Meydan gewonnen hatte, war sein jüngster Sieg bereits der vierte in Folge und mithin zugleich ein „Hattrick plus eins“ perfekt. Trainer Ali Al Raihe, der an diesem für ihn denkwürdigen Tag noch zwei weitere Sieger sattelte, nimmt mit Derbaas jetzt Kurs auf das mit 5 Millionen US-Dollar dotierte „Dubai Duty Free“ am World Cup Tag. Vorerst aber ragt jedoch noch der jüngste Treffer in der Bilanz des von der amerikanischen Shadwell Dependance gezogenen Seeking-The-Gold-Sohnes heraus, der es inzwischen auf insgesamt fünf Erfolge gebracht hat. Während seiner ersten Zeit in England war er nebenbei noch Dritter in der Somerville Tattersalls Stakes (Gruppe III) und mehrfach auf Listen-Level platziert gewesen.

Derbaas‘ 1985 gezogener Vater darf als einer der am meisten renommierten US-Stallions der vergangenen Jahrzehnte gelten. In Europa hat sich Seeking The Gold insbesondere mit dem Ausnahmehengst Dubai Millennium einen Riesennamen gemacht. In den USA gezogen wurde auch Derbaas‘ von Storm Cat stammende Mutter Sultana, eine rechte Schwester keines Geringeren als Aljabr. Ein Hengst, der 1998 im Ranking der besten Zweijährigen Europas immerhin auf dem dritten Rang zu finden und ein Jahr später der Viertbeste der englischen Dreijährigen war. Seinen Rennrekord zieren nicht weniger als drei Gruppe-I-Treffer. Neben dem Prix de la Salamandre sind das die Juddmonte Lockinge Stakes und die Sussex Stakes. Was große Siege angeht, fiel der Apfel sicher nicht weit vom Stamm, denn schon seine Mutter und mithin auch Sultanas Mutter Sierra Madre gewann mit Prix Marcel Boussac und Prix Vermeille zwei hochkarätige Gruppe-I-Rennen. Die Baillamont-Tochter zählte damit ohne Abstriche zu den besten Stuten ihrer Generation in Frankreich. Überhaupt ist die Familie von Derbaas nach wie vor in Frankreichs Vollblutzucht weiterhin fest fundiert. So ist seine dritte Mutter Marie d’Irlande eine rechte Schwester des guten Kalamoun-Sohnes Dom Racine.