2010-11-06, Churchill Downs, 11. R. - Breeders' Cup Classic

Selten ist nach einem Rennen dieses Kalibers so wenig über den Sieger, aber so viel über die Zweitplatzierte geschrieben worden. Zenyatta (Street Cry) schaffte es nach einen sehr aufwendigen Rennverlauf nicht, bei ihrem zwanzigsten und letzten Karriere-Start ungeschlagen zu bleiben, Blame ging in die Geschichte als erstes und einziges Pferd ein, das die Ausnahmestute bezwingen konnte. Es wird Gegenstand unzähliger Diskussionen sein, ob eine andere Reitweise für die sechs Jahre alte Stute besser gewesen sein, ob die Bodenverhältnisse ungünstig gewesen waren oder was auch immer der Grund für die Niederlage war. Fakt ist, dass Zenyatta über Jahre hinweg eine großartige Botschafterin für den Rennsport gewesen ist und dass sie zur Popularität des Turfs zumindest in den USA enorm beigetragen hat. 

Letztlich hat sie aber auch gegen ein sehr gutes Pferd verloren. Blame absolvierte seinen 13. Start, neun Rennen hat er gewonnen, war ansonsten immer Zweiter oder Dritter und hat mit dem Whitney Handicap und dem Stephen Foster Handicap auch schon zwei Gr. I-Rennen gewonnen. Der von Seth Hancock von der Claiborne Farm und seinen Partnern selbst gezogene Hengst wird jetzt ins Heimatgestüt zurückkehren. Er ist ein Sohn des 15 Jahre alten Arch (Kris S), der gleichfalls auf der Claiborne Farm steht, dieses Jahr 25.000 $ Decktaxe kostete. Neben Blame hat er noch fünf andere Gr. I-Sieger auf der Bahn, dazu eine Reihe von weiteren Gr.- und Listensiegern. Er selbst war Gr. I-Sieger über 2000m auf Dirt, seine Deckhengst-Karriere verlief ein wenig wie eine Achterbahn, denn er war auch schon einmal für 5.000 $ zu haben. Im Pedigree der Woche steht alles weitere über die mütterliche Linie, aus europäischer Sicht ist die nahe Verwandtschaft zu Archipenko (Kingmambo) interessant, Gr. I-Sieger und Nachwuchsdeckhengst im Lanwades Stud in Newmarket.