2010-06-27, Klampenborg, 1. R. - Dansk Derby

Nach einer keineswegs unumstrittenen Entscheidung der Rennleitung wurde der Sieger Sir Henry disqualifiziert und auf den dritten Platz hinter High Flyer zurückgestuft. Sir Henry, dessen Jockey Rafael Schistl somit vergeblich jubelte, war etwa fünfzig Meter vor dem Ziel leicht in die Spur des Konkurrenten gekommen, der etwas aus dem Takt kam und am Ende hinter dem heranstürmenden Diamool Dritter wurde. Eine knifflige Situation für die Stewards: In England wäre der Sieger, der mit Sicherheit auch ohne die Behinderung von High Flyer gewonnen hätte, nie disqualifiziert worden. In Frankreich und auch in Deutschland, wo es unlängst in Dortmund (Illo) eine ähnliche Situation gegeben hat, wohl schon.

In jedem Fall war Diamool, der in Schweden trainiert wird, ein unblutiger und glücklicher Erster, ein Erfolg aber für die deutscche Zucht. Sein Vater Mamool stellte seinen ersten klassischen Sieger, einen großen Steher aus der Röttgener "D"-Familie. Die Mutter Dianella, gezogen von Carlton Consultants, hat zwei Rennen über 2000 Meter gewonnen, dreijährig für Peter Rau in Hannover, dann noch fünfjährig für Jutta Mayer einen Ausgleich IV in München. Sie wurde später nach Dänemark verkauft, wo sie zunächst einen Hengst von Silca Legend gebracht hat. Diamool ist ihr zweites Fohlen. Die nächste Mutter Dynamis (Dancing Brave) ist nicht gelaufen, sie ist Mutter auch von Dalicia (Acatenango), die den Preis der Sparkassen-Finanzgruppe (Gr. III) in Baden-Baden gewonnen hat. Dynamis, die nach Russland abgegeben wurde, ist eine Schwester der wohlbekannten Diacada (Cadeaux Genereux) und Desidera (Shaadi). Eine lebendige Linie, die jetzt in Westeuropa ihren ersten Derbysieger gestellt hat.