2010-06-13, Chantilly, 4. R. - Prix de Diane

Ein für die enorme Dotierung zumindest quantitativ doch sehr übersichtlich besetzter Prix de Diane, den der Aga Khan zum sechsten Mal gewinnen konnte, womit er mit dem bisherigen Rekordbesitzer Auguste Lupin gleichzog, der den Klassiker in der Steinzeit des Turfs zwischen 1845 und 1886 ebensooft gewinnen konnte. Erster-Zweiter wie in diesem Jahr war der Aga Khan in diesem Rennen aber auch noch nie.

Die Siegerin Sarafina, die erst am 3. Mai zum ersten Mal am Start war, wurde nach dem dritten Sieg beim dritten Start schon gleich mit ihrer Zuchtgefährtin Zarkava (Zamindar) verglichen, die vor zwei Jahren die europäische Szene beherrschte und schließlich sogar den Prix de l'Arc de Triomphe gewann. Bis dahin ist es für Sarafina aber noch ein gutes Stück, ihr Trainer traut ihr auch nicht zwingend das nötige Stehvermögen zu.

Für ihren Vater Refuse to Bend (Sadler's Wells) ist es ein willkommener Schub, denn Darley hatte bei ihm nach fünf Jahren eigentlich den Daumen gesenkt, ihn aus Irland nach England in das Whitsbury Manor Stud geschickt, wo er dieses Jahr zu einer Decktaxe von 5.000 Pfund steht. Sarafina ist sein erster Gr.-I-Sieger, zwei Gr.-III-Siegerinnen hat er zuvor gebracht, eine davon ist die vorjährige "Winterkönigin" Neon Light. Die Mutterlinie von Sarafina, die schon lange beim Aga Khan etabliert ist, gehört zu den nicht so bekannten in seiner Zucht. Sarafina hat allerdings zwei gute Schwestern, Sanaya (Barathea), die eben im Prix Saint-Alary Zweite war, sowie Sanjida (Polish Precedent), dreimal Dritte auf Gr. III-Ebene. Die zweite Mutter Sanamia (Top Ville) ist eine Halbschwester des in Deutschland und später in England erfolgreichen Hürdlers Sudden Shock (Motley). Bekanntester Vertreter der Linie ist Sumayr (Ela-Mana-Mou), der den Grand Prix de Paris (Gr. I) und 1985 unter Yves Saint-Martin den Preis von Europa (Gr.I) in der bis heute gültigen Rekordzeit von 2:27,0 Min. gegen den von Steve Cauthen gerittenen Gold and Ivory gewann.