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Zazou und Vanjura erobern Rom

Zazou. Foto: www.klatuso.de

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Turf aktuell

Italienische Rennbahnen bleiben ein lukratives Pflaster für deutsche Vollblüter in den letzten Wochen der Grasbahnsaison dieses Jahres. Nach dem erfolgreichen Mailänder Samstagsrenntag stand auch der Sonntag auf dem Hippodrom Capannelle in Rom ganz im Zeichen der aus Deutschland angereisten Gäste, die in beide Gruppe-Prüfungen des Nachmittags dominierten.

Zunächst hatte die von Roland Dzubasz in Hoppegarten trainierte 4jährige Stute Vanjura im Premio Ribot (Gruppe II, 1600m, 154.000€) ihren großen Auftritt. Mit Alexander Pietsch im Sattel rechtfertigte die deutsche Globetrotterin, die am Sonntag ihren dritten diesjährigen Treffer auf Gruppe-Niveau im dritten Land feiern konnte, das Vertrauen der Wetter, die sie zur 21:10 Favoritin des zehnköpfigen Starterfeldes auserkoren hatten. Sie verwies den von seinen Starts in Deutschland auch dem deutschen Turf-Publikum bestens bekannten Godolphin-Vertreter Emerald Commander (Lanfranco Dettori) mit einer Länge Vorsprung auf Rang 2. Dahinter endete klar zurück der Italiener Marcret (Umberto Rispoli). Der zweite deutsche Vertreter im Ribot, der von Andreas Wöhler nach Rom entsandte Areion-Sohn Indomito (Eduardo Pedroza), musste sich mit Rang 5 begnügen.

Auch im zweiten Gruppe-Rennen des Nachmittags, dem Premio Roma (Gruppe I, 2000m, 297.000€), kam es eine halbe Stunde später im Endkampf zu einer Auseinandersetzung eines Godolphin-Vertreters mit einem deutschen Galopper. Und wieder hatte der deutsche Vollblüter die Nase, wobei dies in diesem Rennen nicht nur sprichwörtlich zu verstehen ist. Der Schlussangriff des klar favorisierten Rio De La Plata (Lanfranco Dettori) hätte fast noch gereicht, um die Partie umzubiegen, doch rettete sich derals 93:10 Außenseiter gestartete  4jährige Hengst Zazou mit dem Vorteil eines kurzen Kopfes ins Ziel.

Mickael Barzalona im Sattel des von Waldemar Hickst in Köln trainierten Shamardal-Sohnes hatte in der Zielgeraden früher den entscheidenden Vorstoß gemacht als Lanfranco Dettori, der den mehrfachen Gruppe I-Sieger lange am Ende des Feldes zurückhielt und einen Tick zu spät in den höheren Gang schaltete. Hinter Rio De La Plata, der als Titelverteidiger in das letzte Gruppe I-Rennen der italienischer Galoppsaison gegangen war, endete der Lokalmatador Voila Ici (Mirco Demuro), der diese Prüfung 2009 gewonnen hatte und im Vorjahr der „runner up“ zu Rio De La Plata gewesen war, auf dem 3. Platz mit einem Kopf vor Rennstall Darbovens Russian Tango (Eduardo Pedroza). Die beiden weiteren deutschen Starter, Gestüt Schlenderhans Mawingo (Adrie de Vries) und Gestüt Ebbeslohs Lindenthaler (Cristian Demuro), platzierten sich dahinter auf den Rängen 5 und 6, ohne eine Chance auf mehr gehabt zu haben.

Für den siegreichen Zazou markierte der Erfolg in Rom den Karrierehöhepunkt einer bewegten Karriere mit einigen Höhen und Tiefen. Schon als Youngster hatte der im Besitz von Werner Heinz stehende Hengst, damals noch unter der Obhut von Mario Hofer, neben zwei lukrativen Treffern in deutschen Auktionsrennen mit seinem 3. Platz auf Gruppe I-Ebene in Saint-Cloud zu größeren Hoffnungen Anlass gegeben. Die Siege im Krefelder Busch-Memorial und im Kölner Union-Rennen zeugen von seiner Klasse auch zu Beginn der Derby-Saison. Im Blauen Band musste er sich als Zweiter auf etwas zu weiter Distanz geschlagen geben. Seine Starts nach dem Derby, zu denen am Saisonende auch ein erster Versuch im Premio Roma (4.) gehörte, verliefen dann enttäuschend, der Hengst schien von der Rolle zu sein. Auch seine ersten beiden Rennbahnauftritte in 2011 waren wenig ermunternd, so dass ein Quartierwechsel von Hofer zu Hickst anstand. Unter dessen Ägide gelang ein erfolgreicher Neuanfang in Baden-Baden mit einem souveränen Erfolg auf Gruppe III-Niveau, dem vor dem Triumph in Rom eine neuerliche Enttäuschung im Hoppegartener Preis der Deutschen Einheit folgte.

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