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Was noch in Riyadh geschah

Das Finale des Saudi Cups aus anderer Perspektive. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 657 vom Freitag, 26.02.2021

Ein dritter Platz in den vier Wertungsrennen war die Ausbeute von Titelverteidigerin Sibylle Vogt bei der International Jockeys Challenge am Vortag des Saudi Cups in Riyadh. Den Gesamtsieg sicherte sich diesmal der Ire Shane Foley, der gleich zwei Wertungsläufe gewann. Weitere Rennen gingen an Mike Smith und den lokalen Jockey Adel Alfouraidi.    

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Für David Egan, den Jockey von Mishriff, gab es noch ein Nachspiel im Zimmer der Stewards, denn wegen zu häufigem Peitscheneinsatz – in Saudi-Arabien sind höchstens zehn Peitscheineinsätze erlaubt – bekam er eine Sperre von zwei Renntagen und eine Geldbuße in Höhe von 100.000 Dollar. Elf Einsätze wurden gezählt. Sein Anteil an der Siegbörse belief sich allerdings auf einer Million Dollar. Kollege Mike Smith bekam wegen rücksichtsloser Reitweise auf Charlatan zwei Tage Sperre. Letztes Jahr hatte er die Peitsche auf der damals Zweitplatzierten Midnight Bisou (Midnight Lute) zu häufig eingesetzt und musste 210.000 Dollar bezahlen, dazu gab es neun Tage Sperre.

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Dass der unglaubliche Willie Mullins eine der wichtigsten Prüfungen im Rahmenprogramm, den über 2100 Meter führenden, mit einer Million Dollar dotierten Neom Turf Cup, gewinnen konnte, ist keine Überraschung. Denn Irlands Hindernis-Supremo hat stets auch auf der Flachen Asse im Ärmel. True Self (Oscar), eine acht Jahre alte Stute, war mit entsprechender Abstammung einst für den Hindernissport vorgesehen, tummelte sich denn auch mit gutem, wenn auch nicht überragendem Erfolg über Hürden. 2018 gewann sie ein hoch dotiertes Hürdenhandicap in Punchestown. Man wechselte dann auf die Flachbahn, das australische Syndikat OTI Racing kaufte einen maßgeblichen Anteil und es ging auf Reisen. 2019 war sie Listensiegerin in Gowran Park, Zweite in den Pinnacle Stakes (Gr. III) im englischen Haydock, gewann im australischen Flemington die Queen Elizabeth Stakes (Gr. III). Exakt dieses 2600-Meter-Rennen holte sie sich auch im letzten Jahr, gewann jetzt in Riyadh unter Hollie Doyle gegen den favorisierten Channel Maker (English Channel), ein amerikanisches Turf-Schwergewicht.

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Zwei Siege schaffte Godolphin: Der klare Favorit Space Blues (Dubawi) aus dem Stall von Charlie Appleby holte sich den über 1400 Meter führenden Turf Sprint unter William Buick. Der Fünfjährige setzte sich sicher gegen Dark Power (Dark Angel) und Urban Icon (Cityscape) durch. Er hatte letzte Saison in Europa vier Rennen in Folge gewonnen, kulminierend mit dem Erfolg von Prix Maurice de Gheest (Gr. I) in Deauville.

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2,5 Millionen Dollar gab es im Red Sea Turf Handicap über 3000 Meter zu gewinnen, ein Rennen, das auch mehrere deutsche Pferde ins Auge gefasst hatten. Der Sieg ging an den von Saeed Bin Suroor für Godolphin trainierten Gifts of Gold (Invincible Spirit) mit Pat Cosgrave im Sattel. Eine große Überraschung, denn im Januar war er in einem Meilenrennen in Meydan Letzter geworden, in Europa hatte er letztes Jahr einen Handicap-Sieg über 2000 Meter in Chelmsford vorzuweisen. Spanish Mission (Noble Mission) und Secret Advisor (Dubawi) belegten die Plätze, der Favorit und Vorjahressieger Call The Wind (Frankel) kam auf Rang elf.

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Wie im vergangenen Jahr holte sich der japanische Trainer Hideyuki Mori das über 1600 Meter führende Saudi Derby auf Sand, diesmal mit Pink Kamehameha (Leonte), der USA-Kandidat Cowan (Kantharos) kam dahinter ins Ziel.

Der zweite japanische Sieger an dem Tag war Copano Kicking (Spring At Last), der sich mit William Buick an Bord den Riyadh Dirt Sprint über 1200 Meter für sich entschied, der ebenfalls aus Japan angereiste Matera Sky (Speightstown) wurde Zweiter.

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