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Väter von Zwejährigen - Europa

Stallion New Approach im Dalham Hall Stud ist Champion mit seinem ersten Jahrgang, www.galoppfoto.de - Sabine Brose

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 249 vom Donnerstag, 24.01.2013

Es war eine knappe Entscheidung um den inoffiziellen Titel eines Championvererbers von Zweijährigen in Europa, am Ende hatte Invincible Spirit (Green Desert) mit wenigen hundert Euro die Nase vor Holy Roman Emperor (Danehill) vorne. Besonders zwei Pferde in England sorgten für das finanzielle Polster von Invincible Spirit, Rosdhu Queen, Siegerin in den Cheveley Park Stakes (Gr. I), und Victrix Ludorum, eine von Richard Hannon trainierte Stute, die in Newmarket bei zwei Siegen in Tattersalls-Auktionsrennen rund 270.000 € verdiente.

Invincible Spirit zählt sein Jahren zu den beständigen Spitzenvererbern in Europa. Mit einer Decktaxe von 65.000 € im Irish National Stud ist der einstige Sieger im Stanley Leisure Sprint Cup (Gr. I/1200m) aber nicht unbedingt preiswert, deutsche Züchter suchen ihn sehr selten auf. Das liegt natürlich auch an der Decktaxe, die 2007 auf 35.000 € hoch schnellte, das war aber auch schon seither der niedrigste Wert. Er ist Vater von bislang 30 Gr.-Siegern, sein Sohn Lawman hat gerade selbst einen guten Start im Gestüt hingelegt. Dass er auch in der Breite erfolgreich ist, zeigt mit 36 die Zahl seiner individuellen Zweijährigen-Sieger 2012. Letztes Jahr deckte er 131 Stuten.

Holy Roman Emperor, neun Jahre inzwischen alt, zweijährig ungeschlagen und schon dreijährig im Gestüt, hatte mit seinen Nachkommen einen guten Start, dann gab es eine kleine Durststrecke, weswegen etwa 2011 seine Decktaxe auch auf 10.000 € gesenkt wurde, doch 2012 hatte er gerade mit seinem Nachwuchs eine ausgezeichnete Saison. Angeführt von Morandi, dem imponierenden Sieger im Criterium de Saint-Cloud (Gr. I), zudem gab es mit Leitir Mor und Maureen zwei Gr. III-Sieger. Und nicht zuletzt da seine Tochter Homecoming Queen die Irish 1000 Guineas gewonnen hat, setzte Coolmore die Decktaxe flugs auf 20.000 € hoch. In Deutschland hat er u.a. den Gr. II-Sieger und Gr.-I-Zweiten Amarillo auf der Bahn. Mit 194 Bedeckungen zählte er 2012 zu den am meisten beschäftigten Hengsten weltweit.

Red Clubs (Red Ransom) hatte gerade einmal zwei Jahrgänge auf der Bahn, die jetzt Dreijährigen mit den guten Stuten Ceiling Kitty, Sky Lantern und The Gold Cheongsam sind bereits seine letzten Nachkommen, er ist früh eingegangen. Vierter in der Geldrangliste ist der Darley-Hengst Kheleyf (Green Desert). Er war 2008 Champion mit dem ersten Jahrgang, so recht weiter ging es zunächst nicht, doch hatte er 2012 ein ausgezeichnetes Jahr. Er stellte bei den Zweijährigen 41 individuelle Sieger, womit er numerisch klar die Nummer eins war, weltweit waren es 42 Sieger. Damit blieb er einen Punkt hinter dem Europarekord von Invincible Spirit aus dem Jahr 2010. Beste Verdienerin war für Kheleyf die in Frankreich auf Gr. II-Ebene erfolgreiche Penny's Picnic. Er steht im Dalham Hall Stud nahe Newmarket zu gegenüber 2012 leicht erhöhten Decktaxe von 6.000 Pfund.

Väter mit dem ersten Jahrgang

Es ist sicher keine Überraschung, dass New Approach (Galileo) europaweit deutlich vorne liegt, denn er ist von Beginn an im Dalham Hall Stud nicht nur von Darley mit sehr guten Stuten unterstützt worden. Zwölf Sieger hatte er in seinem ersten Jahrgang, deutlich an der Spitze lag natürlich der zweifache Gr. I-Sieger Dawn Approach, die in den Albany Stakes (Gr. III) erfolgreiche Newfangled ist bedauerlicherweise verunglückt. Im Hintergrund sind aber noch reichlich versprechende Vertreter des Jahrgangs 2010. Deutsche Züchter haben auch schon von ihm profitiert. Wittekindshofer verkaufte letzten Sommer bei Arqana eine Elle Danzig-Tochter für 230.000 €. Sie wurde inzwischen von Elle Approach auf Asyad umgetauft und steht bei Sir Michael Stoute. In Baden-Baden wurde der Fährhofer Potemkin, ein Sohn der Praia, für 180.000 € zugeschlagen. Die Decktaxe von New Approach beträgt inzwischen immerhin 50.000 Pfund. Mit 133 Stuten war er vergangenes Jahr für 22.500 Pfund bestens gebucht. 

Ein Jährlingshengst von New Approach aus der Praia bei der BBAG Jährlingsauktion 2012: Das Angebot des Gestüts Fährhof wechselte für 180.000 Euro den Besitzer. www.galoppfoto.de - Frank SorgeEin Jährlingshengst von New Approach aus der Praia bei der BBAG Jährlingsauktion 2012: Das Angebot des Gestüts Fährhof wechselte für 180.000 Euro den Besitzer. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Henrythenavigator (Kingmambo) hatte mit George Vancouver und Pedro the Great zwei Gr. I-Sieger auf der Bahn, beide werden in Europa trainiert, weswegen ihn Coolmore auch von der USA-Dependance Ashford nach Irland beorderte. Der dreijährig in vier Gr. I-Rennen über 1600m in Folge erfolgreiche Achtjährige sollte zu einer Decktaxe von 30.000 € in Coolmore sehr gut gebucht werden.

Ebenfalls 30.000 € kostet im Kildangan Stud ein Sprung zu Raven's Pass (Elusive Quality), 7.500 € mehr als vor Jahresfrist. Er hatte in seinem ersten Jahrgang 14 individuelle Sieger, darunter den Gr. II-Sieger Steeler, der inzwischen von Mark Johnston zu Mahmood Al Zarooni gewechselt ist und dieses Jahr unter Godolphin-Flagge antreten wird.

Einen guten Start hatte auch der Newsells Park-Deckhengst Mount Nelson (Rock of Gibraltar). Er hatte 13 individuelle Sieger, darunter die auf Gr. III-Ebene erfolgreiche Purr Along. Die meisten Sieger stellte jedoch der Flieger Sakhee's Secret (Sakhee), 24 Zweijährige waren das für ihn in der vergangenen Saison. Einen guten Start muss auch dem einstigen St. Leger (Gr. I)-Sieger Sixties Icon (Galileo) bescheinigt werden, der aus begrenzten Möglichkeiten eine Reihe von guten Siegern stellte. Frühreife Nachkommen waren von dem Steher eher nicht erwartet worden. In Frankreich ist Sageburg (Johannesburg) eine Anmerkung wert. Inklusive Prämien verdienten seine 17 gelaufenen Nachkommen, darunter eine Gr. III-Siegerin, immerhin rund 470.000 €. Damit war er im Nachbarland die Nummer eins bei den "freshman sires". Er steht im Haras de la Gastine, ist mit einer Decktaxe von 8.000 € für französische Verhältnisse schon fast teuer - letztes Jahr wurden für den Prix d'Ispahan (Gr. I)-Sieger aus der Zucht des Aga Khan 3.000 € aufgerufen.

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