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Swordhalf (Haafhd) Gr. III-Siegerin im RIU Preis der Winterkönigin

Swordhalf mit Andrasch Starke gewinnt den Preis der Winterkönigin. www.galoppfoto.de - Sabine Brose

Autor: 

Daniel Delius

Es ist nicht unbedingt so, dass das Pedigree der aktuellen "Winterkönigin" den Kenner vor Ehrfurcht auf die Knie sinken lässt. Ihr Vater, immerhin klassischer Sieger, ist vor einem Jahr von seinem bisherigen Standort nahe Newmarket Richtung Yorkshire geschickt worden, ihr mütterlicher Großvater, immerhin der Derbysieger Laroche (Nebos), fand sich nach diversen Standortwechseln in Tschechien wieder, wo er inzwischen eingegangen ist. Doch Swordhalf selbst hat sich bisher als steigerungsfähige, leistungswillige Stute erwiesen, die noch nichts falsch gemacht hat. Beim Debut in Dresden war sie als Zweite noch sehr unreif, scheiterte dann in Köln nur an dem späteren Sieger im Preis des Winterfavoriten und setzte sich in Baden-Baden, auch wenn sie als noch siegloses Pferd keine Gewichtsvorgaben in Anspruch nehmen durfte, gegen bereits erfolgreiche Gegnerinnen durch.

Ihr Vater Haafhd (Alhaarth) hat 2004 in den Farben von Hamdan Al Maktoum die 2000 Guineas (Gr. I) und die Champion Stakes (Gr. I) gewonnen, als Sohn der 1000 Guineas (Gr. I)-Siegerin Al Bahatri (Blushing Groom) ist er auch bestens gezogen. Er ging als Deckhengst in das Nunnery Stud von Shadwell, doch blieben zunächst die Erfolge aus. Nachdem er 2011 nur noch fünf fremde Stuten bekommen hatte, wurde er an das Beechwood Grange Stud verpachtet, wo er zu einer Decktaxe von 2.500 Pfund als "dual purpose stallion" aktiv ist. So ganz verkehrt hat er sich aber nicht vererbt, er ist Vater des Gr. II-Siegers Silver Grecian, seine Tochter Melody of Love war dieses Jahr Gr. III-Siegerin, zudem hat er mehrere Listensieger und in Deutschland den guten Primera Vista auf der Bahn. Gerade in den letzten Monaten haben seine Nachkommen richtig Fahrt aufgenommen.

Sword Roche, die Mutter von Swordhalf, stand für Wittekindshof bei Mario Hofer, sie gewann die Austrian Oaks (LR), war Zweite im von Darsalam (Desert King) gewonnenen Deutschen St. Leger (Gr. III), hinzu kamen mehrere Platzierungen auf Listenebene. Ihre ersten beiden Nachkommen, der an Größe winzige Sword Catcher (Catcher in the Rye) und Sword Style (Desert Style), blieben sieglos, der Jährling Swordshire (Shirocco) wurde im Sommer bei der BBAG für 24.000 € an den Agenten Chris Richner verkauft, daheim ist noch ein Hengstabsetzer von Soldier Hollow. In diesem Jahr wurde Sword Roche von Sholokhov gedeckt. Ihr Halbbruder Sword Local (Local Suitor), Sieger u.a. im Fürstenberg-Rennen (Gr. III), ist als Deckhengst bei Dr. Lothar Wehner tätig, hat jedoch nur eine Handvoll Vollblutnachkommen. Es handelt sich um die Schwarzgold-Familie, die Anfang der 70er Jahre durch Swordhalfs fünfte Mutter Salome (Pantheon) in Ravensberg angesiedelt werden sollte, was aber nicht gelang. Deren Enkelin Sappho (Windwurf) kam nach Wittekindshof, wo sie immerhin elf Sieger brachte.

Swordhalf ist nach bisherigen Eindrücken eine unkomplizierte Stute, der die Bewältigung von weiten Distanzen zugetraut werden kann. Für den Henkel-Preis der Diana wird sie etwa bei RaceBets.com zu einem Kurs von 210:10 als Favoritin geführt, doch ist es bis dahin noch ein weiter Weg.

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