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Strukturreform und die defensive Informationspolitik

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 5 vom Freitag, 18.04.2008

Die deutsche Vollblutzucht könnte aktuell nicht besser aufgestellt sein. Das beweisen die Erfolge, die hiesige Galopper weltweit haben, das zeigen die Ergebnisse der Auktionen. Zucht und Markt brummen, auf diesem Sektor herrscht durchaus ein moderater Optimismus. Noch. Denn dazu gehört auch ein funktionierender Rennsport. Wenn dieser wegbricht, und die Gefahr bestand, ja sie besteht immer noch, dann ist die Zucht in einigen Jahren auch am Ende.

Ob die Strukturreform die Wende zum Besseren bringt, das steht in den Sternen. Das Gezerre um die Unterschriften unter das Vertragswerk, das sie jetzt in Gang bringen wird, war wenig hilfreich. Jeder weiß allerdings auch, dass es so, wie es im Moment läuft, nicht weitergehen darf. Ein Grund für die Skepsis liegt aber auch in der defensiven Informationspolitik begründet. Einer breiteren Öffentlichkeit ist das Thema Strukturreform kaum vermittelbar, es wird aber auch nicht versucht – die Medien bekommen allenfalls gelegentlich verquaste Presseinformationen.

Besitzer, Züchter und Sponsoren, die sich durchaus stärker mit dem Turf befassen wollen, die aus ihrem privaten, versteuerten Einkommen mit zur Finanzierung des Rennsports beitragen, haben aber mehr Transparenz verdient. Sie wollen wissen, wer denn nun der künftige Investor ist, der Wettanbieter Race O oder wer auch immer. Wer demnächst in Iffezheim auf die Auktion geht und sich mit dem Gedanken trägt, ein Pferd zu kaufen, sollte doch eigentlich erfahren, auf welche Rahmenbedingungen er sich einlässt. Daran gilt es dringend zu arbeiten.

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