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Shadwell stärkt Goffs Sale

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 184 vom Freitag, 30.09.2011

Einige verlässliche Komponenten in der internationalen Vollblutszene gibt es doch noch. Was zumindest das irische Auktionshaus  Goffs in den letzten Tagen erfreut registriert haben dürfte.  Scheich Hamdan Al Maktoum war, nicht unbedingt zur Freude der Veranstalter, in Deauville, Doncaster und auch in Iffezheim bei den jeweiligen Jährlingsauktionen abstinent gewesen. Nicht so bei der Orby Sale von Goffs, von Dienstag bis Donnerstag Irlands wichtigste Auktion von Nachwuchsgaloppern. Scheich Hamdan persönlich war wie im Vorjahr anwesend, in dem Land, in dem er mit dem Derrinstown Stud noch eine wichtige Zuchtstätte besitzt, und er setzte auch die Akzente bei dieser Auktion, die, unter den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, keineswegs verkehrt war. Nach zwei von drei Tagen waren für 9.808.000 € Jährlinge verkauft worden, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 10.215.500 € gewesen. Der Schnitt pro Zuschlag ging um sechs Prozent auf 62.076 € zurück. Das sind schon die wichtigsten Indikatoren der Auktion, die zwar erst am Donnerstagabend beendet war, doch ist traditionell der letzte Tag bei Goffs der schwächste und für die Bilanz eher unbedeutend. Die Hauptdarsteller sind an diesem Tag längst abgereist.

Einer davon war Hamdan Al Maktoum, der zusammen mit seinem Team am Mittwoch früh aufgestanden war, denn unter den ersten fünf Lots im Katalog fanden sich am Ende die beiden teuersten Pferde wieder, beide wurden von  Shadwell gekauft. Gleich das zweite Pferd im Ring, eine Stute aus dem ersten Jahrgang von  New Approach, brachte den Höchstpreis. Der englische Agent Charlie Gordon-Watson versuchte sein Bestes, doch gegen Shadwell kam er nicht an, bei 350.000 € fiel der Hammer. „Für uns war es eines der Highlights des Tages“, kommentierte Stephen Collins von Shadwell, „Sie stammt von einem erstklassigen Hengst und hat einen sehr guten mütterlichen Background.“ Ihre Schwester Future Generation (Hurricane Run) hat vor kurzem die Desmond Stakes (Gr. III) gewonnen, es ist die Familie der Cassandra Go, aus der Shadwell schon am Dienstag zwei Jährlinge im sechsstelligen Bereich erwerben konnte. Nur Minuten später zahlte Shadwell 340.000 € für einer erstklassig gezogene Tochter des amerikanischen Deckhengstes Arch (Kris S). Trainer Brian Meehan war der Unterbieter bei der rechten Schwester des Gr. I-Siegers Prince Arch und des National Stakes (Gr. I)-Siegers Kingsfort (War Chant). Stephen Collins: „Ihr Pedigree spricht für sich selbst, wir haben sie natürlich auch mit dem Fernziel Zucht gekauft.“

Schon am ersten Auktionstag war der bei den bisherigen europäischen Auktionen wie Hamdan Al Maktoum sehr defensiv agierende Sir Robert Ogden aktiv. Nicht selbst vor Ort, gab er seine Instruktionen telefonisch und am ersten Auktionstag erwarb er für 300.000 € den Salestopper. Das war ein  Montjeu-Sohn aus der listenplatziert gelaufenen Mayano Sophia (Rock of Gibraltar). „Für uns war es der beste Montjeu-Nachkomme der Auktion“, sagte Ogdens Racing Manager Barry Simpson. Am Mittwoch ging dieser nochmals bis zu 300.000 €, um sich eine von  Kirsten Rausings Staffordstown angebotene Schimmelstute von  Galileo zu sichern. Sie stammt aus einer Schwester von Alborada (Alzao), zweifache Siegerin in den Champion Stakes (Gr. I), und von Albanova (Alzao), die in Deutschland 2004 die drei Gruppe I-Grand Prix-Rennen im Sommer gewinnen konnte. Unmittelbar nach dem Montjeu-Hengst hatte Shadwell für 260.000 € eine Marju-Tochter aus einer Schwester der Mutter der aktuellen Ribblesdale Stakes (Gr. II)-Siegerin Banimpire (Holy Roman Emperor) erstanden.

Von den Hengsten mit dem ersten Jahrgang verkauften sich neben den Nachkommen von New Approach (Galileo) besonders die von Duke of Marmalade (Danehill) sehr gut, wobei mehrfach Coolmore als Käufer auf den Plan trat. Auch die ersten Jährlinge von Tamayuz (Nayef) brachten sechsstellige Preise, Shadwell sicherte sich eine Tochter von dem im eigenen Derrinstown Stud stehenden Hengst aus der Familie der erwähnten Cassandra Go (Indian Ridge) für 170.000 €. John Ferguson war für Scheich Mohammed auch mehrfach aktiv, zu seinen Käufen zählte u.a. eine Shamardal-Stute für 170.000 €.

Aus deutscher Sicht gab es nur wenig Aspekte. Auf 140.000 € kletterte ein Hengst aus dem zweiten Jahrgang des erfolgreichen Nachwuchshengstes Dark Angel, das fünfte Fohlen der vom Gestüt Schlenderhan gezogenen Bellacoola (Lomitas), einer siegreichen Schwester u.a. von Bernardon, Budai und Basalios. Er wurde von dem Agenten Peter Doyle ersteigert. Deutsche Käufer tauchten zumindest in den Auktionsprotokollen nicht auf.

Goffs Orby Sale(3 Tage)

 20112010
Angeboten614610
Verkauft487467
Umsatz22.522.500 €22.322.500 €
Schnitt46.247 €47.800 €

 

 

 

Goffs Orby Sale - Salestopper

PferdAnbieterKäuferPreis
St., v. New Approach-Posterity
Castlebridge Consignment
Shadwell Estate
350.000 €
St., v. Arch-Princesse Kris
Airlie Stud
Shadwell Estate
340.000 €
St., v. Galileo-AltitudeStaffordstownSir Robert Ogden300.000 €
H., v. Montjeu-Mayano SophiaGlenvale StudSir Robert Ogden300.000 €
St., v. Marju-MayenneKilcarn StudShadwell Estate260.000 €
St., v. Verglas-LimpopoSwordlestown StudOliver Cole210.000 €
H., v. Galileo-Kentucky WarblerChurchtown HouseStephen Hillen205.000 €
H., v. Oasis Dream-HoveringRathbarry StudCharlie Gordon-Watson200.000 €
H., v. Montjeu-SpritzaOaklawn StudDemi O'Byrne200.000 €
H., v. Duke of Marmalade-BowstringCamas Park StudBBA Ireland200.000 €

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