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Scalo floppt beim Comebackversuch in Dortmund

Der dreijährige All Shamar mit Andrasch Starke zeigt den alten Cracks im 25. Großen Preis der Wirtschaft in Dortmund die Hinterhufe. www.klatuso.com - Klaus-Jörg Tuchel

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Turf aktuell

Man muss schon fast zwei Jahre zurückgehen, genauer bis zum Deutschen Derby 2010, um im Rennrekord von Gestüt Ittlingens Scalo ein solch schlechtes Abschneiden zu finden, wie es der einstige „Galopper des Jahres“ am Sonntag bei seinem Comebackversuch im 25. Großen Preis der Wirtschaft (Gruppe III, 2000m, 55.000€) auf der Dortmunder Rennbahn bot. Der Lando-Sohn, der von den Wettern in die eindeutige Favoritenposition (Siegeventualquote 17:10) im Wambeler Sommer-Highlight gehievt worden war, bezog als Vierter im kleinen sechsköpfigen Grand Prix Feld eine deftige Niederlage und befindet sich bei weitem noch nicht wieder in früherer Form.

Eduardo Pedroza hielt sich wie gewohnt über weite Strecken des Rennens mit Scalo im Hintertreffen auf, doch anders als gewohnt, vermochte der mittlerweile 5jährige Hengst in der Zielgerade nicht in den höheren Gang zu schalten. Ganz anders der einzige Dreijährige im Feld, der von Waldemar Hickst trainierte All Shamar, der sich vom Frankfurter Frontrenner Perfect Son (Eugen Frank) bis anfangs der Zielgerade führen ließ und sich dann locker vor das kämpfende Feld setzte. Andrasch Starke im Sattel des durch die Gewichtskonstellation begünstigten Shamardal-Sohns blieb zwar bis zum Ziel auf der Hut, doch konnte er an einem für ihn schon zuvor grandios verlaufenen Renntag auch seinen vierten Tagessieg leicht unter Dach und Fach bringen. Dreieinhalb Längen hinter ihm überraschte der Schiergen-Vertreter Theo Danon (Filip Minarik), der nach zwei schwächeren Leistungen zu Saisonbeginn jetzt wieder weit stärker lief und den 2. Rang gegen das angreifende Wöhler-Duo verteidigte.

Bei der stallinternen Auseinandersetzung zwischen Russian Tango (Terence Hellier) und Scalo behielt der vermeintlich schwächere Tertullian-Sohn mit einer dreiviertel Länge Vorsprung das bessere Ende und bestätigte damit das Ergebnis des Abschlusstrainings, das man im Wöhler-Lager allerdings nicht so ganz ernst genommen und auf Scalos bekannte Trainingsfaulheit zurückgeführt hatte. Das letzte Mal, dass Russian Tango seinen gleichaltrigen Stallgefährten in einem offiziellen Rennen hinter sich gelassen hatte, war übrigens das oben schon erwähnte Deutsche Derby. Hinter dem vorderen Quartett klaffte dann schon eine größere Lücke zu Perfect Son und dem bereits im Schlussbogen geschlagenen Tesey (Daniele Porcu), die allerdings beide für ihr Mitlaufen im Dortmunder Gruppe-Rennen noch kleine „Antrittsprämien“ aus dem Preisgeldkuchen bekamen.

Für den siegreichen All Shamar stand das SPARDA 143. Deutsche Derby nie zur Diskussion. Auch nach dem ansprechenden Saisoneinstand als Zweiter zu Novellist im Frankfurter Frühjahrspreis hatte man angesichts der Abstammung nie in diese Richtung Überlegungen angestellt. Die 2000m-Distanz sei für den Shamardal-Sohn die Idealdistanz, so die Einschätzung seiner Umgebung. Daher steht jetzt ein Start im Großen Dallmayr-Preis Ende Juli in München für ihn auf der Agenda. In der einzigen deutschen Gruppe I-Prüfung auf der 2000m-Distanz dürfte es All Shamar allerdings mit stärkerer Konkurrenz, insbesondere aus dem in Dortmund durch Abwesenheit glänzenden Ausland, zu tun bekommen.

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