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Der Samstag als Renntag

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 112 vom Freitag, 30.04.2010

Der Samstag, das ist die Aussage auch von uns immer gewesen, ist zu einem lausigen Veranstaltungstag für den Galopprennsport geworden. Das Freizeitverhalten der Menschen hat sich in den letzten zehn, zwanzig Jahren komplett geändert, eingekauft werden kann inzwischen auch in Kleinstädten noch bis in den Abend hinein und am Nachmittag sitzen die einschlägig Sportbegeisterten ohnehin vor dem Bildschirm und schauen sich die Fußball-Bundesliga an. Wenn sie nicht gerade im Stadion sitzen. Veranstalter im Westen des Landes gehen nur noch sehr zögerlich an den Start, anderswo läuft das nur noch bei Meetings.

Nach dem vergangenen Samstag müssen diese Sätze allerdings überdacht werden. 4.300 Besucher wurden in Hoppegarten gezählt (zeitgleich spielte Hertha gegen Schalke !), der Wettumsatz war vergleichsweise ausgezeichnet, auch von außen, im Vergleich etwa zum Sonntag, wo sich wieder einmal drei Veranstalter die Kunden wegnahmen. Trotzdem lag es nicht an der Tatsache, dass die Hoppegartener Alleinveranstalter waren. Es tut sich dort etwas, Renntag für Renntag. Wo anderswo Veranstaltungen unverändert lieblos abgehandelt werden, sich die Routine eingeschlichen hat, wird dort selbst ein sportlich langweiliger Renntag zum Event. Natürlich kostet das Geld. Gerhard Schöningh hat zusätzlich zum Kaufpreis inzwischen eine üppige Summe nachgeschossen, doch ohne derartige Einsätze läuft das heutzutage nicht mehr. Sein Beispiel zeigt, dass es funktioniert, wenn man Ideen hat.

Das Beste allerdings, was ihm passieren konnte, war, dass ein gewisser Overdose bei ihm sein Trainingsquartier bezogen hat. Am nächsten Sonntag dürfte Hoppegarten aus allen Nähten platzen.     

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