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Salomina-Sohn Salios Guineas-Zweiter in Japan

Autor: 

Josef Soppa

TurfTimes: 

Ausgabe 615 vom Freitag, 24.04.2020

Es gab im letzten Jahr zwei herausragende Zweijährige in Japan - Contrail (Deep Impact) und Salios (Heart's Cry), ein Sohn der vom Gestüt Bona gezogenen Preis der Diana (Gr. I)-Siegerin Salomina (Lomitas). Beide blieben bei drei Starts ungeschlagen und gewannen zum Saisonabschluss Nippons zwei Gr. I-Prüfungen für die Hengste. Eine Jury von Medienvertretern wählte Contrail zum Champion-Zweijährigen, der offizielle Handicapper stellte Salios über Contrail.

Am vergangenen Sonntag gab es im Satsuki Sho (Gr. I), den Japanischen 2.000 Guineas, über 2.000 Meter in Nakayama das erste Aufeinandertreffen der beiden erstmals in diesem Jahr antretenden Cracks. Das Geläuf hatte nach Regenfällen am Tag zuvor gelitten, aufspritzendes Wasser im Rennen hatte einen Berichterstatter gar an ein Reisfeld erinnert. Am Renntag morgens noch als schwer deklariert, war der Boden zum Hengsteklassiker offiziell gut. Im 18er-Feld der mit rund 2,1 Millionen Euro dotierten Prüfung nahm Salios unterwegs eine Position im Vordertreffen ein, Contrail war ungeplant weiter hinten auszumachen. Im Schlussbogen in äußerster Spur in beeindruckender Manier aufrückend stellte Contrail in der Zielgeraden seinen in Front gezogenen Widersacher Salios zum Kampf. Mit einer halben Länge konnte sich der von Yuichi Fukunaga gerittene Contrail schließlich durchsetzen, deutliche 3½ Längen zurück passierte Galore Creek (Kinshasa no Kiseki) als Dritter den Zielrichter. Weltreisende (Dream Journey), ein Sohn der Mandela (Acatenango), belegte Rang acht.

Klick zum Video (Salios Nr. 7)

Züchter des Satsuki Sho-Siegers ist Koji Maedas North Hills Co. Ltd., sein Bruder Shinji firmiert als Besitzer. Die im japanischen Rennsport stark engagierte Familie Maeda, die Pferde laufen auch unter dem Namen von Koji Maeda oder dessen Frau Yoko, ist ebenso wie Trainer Yoshito Yahagi international orientiert. Doch zunächst ist für Contrail natürlich ein Start im Tokyo Yushun (Gr. I), dem Japanischen Derby, vorgesehen. Pferde in Maeda-Besitz waren in der jüngeren Vergangenheit sowohl in den USA, dort hat man einige Zuchtstuten stationiert, als auch in Frankreich am Start. Sollte Contrail auch Japans Derby gewinnen, spräche neben den Unsicherheiten wegen der Corona-Pandemie auch die Aussicht auf den Gewinn der Triple Crown gegen einen Trip zum „Arc“ in diesem Jahr. Im Wettmarkt für den Prix de l'Arc de Triomphe (Gr. I) wird Contrail von den englischen Buchmachern zu Kursen zwischen 15/1 und 21/1 angeboten.

Contrails Vater ist der Mitte letzten Jahres eingegangene Deep Impact (Sunday Silence), seit 2012 ununterbrochen an der Spitze der Deckhengststatistik in Japan. Seine Mutter Rhodochrosite (Unbridled's Song), für 385.000 Dollar als Jährling in Keeneland Koji Maeda zugeschlagen, lief in Japan platziert und ist Mutter von zwei weiteren Siegern. Die nächste Mutter ist die US-Champion-Zweijährige Folklore (Tiznow), erfolgreich u.a. in Breeders' Cup Juvenile Fillies (Gr. I) und Matron Stakes (Gr. I). Im Jährlingsalter ist ein rechter Bruder zu Contrail. Ende März brachte Rhodochrosite ein Hengstfohlen von Heart's Cry (Sunday Silence).

Mehr als 50.000 Besucher waren im letzten Jahr auf der Rennbahn in Nakayama als die Japanischen 2.000 Guineas entschieden wurden. Gähnende Leere in diesem Jahr auf dem Hippodrom, dazu wird der Personenkreis, dem der Zugang gestattet ist, seit Wochen weiter reduziert. Bedingt durch die Corona-Pandemie kann in Japan nur noch per Telefon oder Internet gewettet werden. Die Totoumsätze sind trotz allem im Jahresvergleich beachtlich. Am Sonntag erreichte der Rennplatz Nakayama 90,0% des Vorjahresumsatzes. Bei den Parallelveranstaltungen auf den Rennbahnen in Hanshin und Fukushima konnten die Umsatzzahlen gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden, Hanshin legte um 8,1% und Fukushima um 4,9% zu.

Josef Soppa

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