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Rennbahncheck München

Im Morgennebel - die Tribünen der Münchener Rennbahn. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Autor: 

Karina Strübbe

TurfTimes: 

Ausgabe 430 vom Donnerstag, 11.08.2016


 Allgemeines 
Kontakt:

Das Emblem des Münchner Rennvereins heißt die Besucher willkommen. Foto: Karina StrübbeDas Emblem des Münchner Rennvereins heißt die Besucher willkommen. Foto: Karina StrübbeMünchener Rennverein e.V.
Graf-Lehndorff-Straße 36
81929 München

Website

 
Historisches:

Seit 1897 finden Galopprennen in Riem statt. Der zugehörige und veranstaltende Rennverein hatte sich schon 32 Jahre davor gebildet und bereits im Gründungsjahr das erste Jagd- und Flachrennen abgehalten. Dank des großen Interesses und der Unterstützung des bayerischen Königs konnte es im Folgejahr weitere Rennen geben. In den ersten Jahren wurden die Rennen auf einem Garnisionsfeld abgehalten, bedingt durch die zunehmende Etablierung benötigte man ein eigenes Gelände, sodass 1895 der erste Spatenstich in Riem erfolgte. Das Bayerische Zuchtrennen wurde 1900 erstmals in München gelaufen und ist bis heute der Höhepunkt im Kalender, 1991 bekam es Gruppe I-Status, das erste Rennen dieser Kategorie in München. 1946 richtete München ersatzweise das Deutsche Derby aus. 2012 übernahm München mit dem heutigen Großen Preis von Bayern ein zweites Gr. I-Rennen.

 
Top-Rennen:

Elliptique siegt für Frankreich vor zwei Wochen im Dallmayr-Preis. www.galoppfoto.de - WiebkeArtElliptique siegt für Frankreich vor zwei Wochen im Dallmayr-Preis. www.galoppfoto.de - WiebkeArtBavarian Classic, Gr. II, 3j., Mai, Sieger 2016: Isfahan

Großer Dallmayr-Preis – Bayerisches Zuchtrennen, Gr. I, 3j. u. ält., Juli, Sieger 2016: Elliptique

Bayerischer Fliegerpreis, L., 3j. u. ält., September, Sieger 2015: Amarillo

Münchner Sprint Cup, L., 3j. u. ält., Oktober

Großer Preis von Bayern, Gr. I, 3j. u. ält., November, Sieger 2015: Ito

 
Renntage 2016:

11. September, 9. Oktober, 1. November

 
Trainer:

Michael Figge, Werner Glanz, John David Hillis, Karoly Kerekes, Jutta Mayer, Johann Ludwig Müller, Sarah Steinberg

 
Kategorie

Kommentar

Urteil
Anfahrt:

Voller Tatendrang sind unsere Tester und Rennbahnneulinge Anna und Thomas. Foto: Karina StrübbeVoller Tatendrang sind unsere Tester und Rennbahnneulinge Anna und Thomas. Foto: Karina Strübbemit dem PKW: Aus Richtung Norden kommt man über A9 und 99 nach München. Am Kreuz München-Ost auf die A94 Richtung München wechseln, bis Daglfing/Rennplätze der Straße folgen. An der Kreuzung schräg rechts Richtung Galopprennbahn/Olympia-Reitanlage bis zum Ende der Straße fahren. Aus westlicher und südlicher Richtung durch München kommend folgt man dem Mittleren Ring (Richtung Passau bzw. A94), anschließend wie oben beschrieben.

mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Die S2 Richtung Erding fährt ab München Hauptbahnhof sonntags alle 20 Minuten bis München Riem durch, von dort sind es ein paar Minuten Fußweg.

+
Eintritt:

Die Besucher kommen zur Bahn. Foto: Karina StrübbeDie Besucher kommen zur Bahn. Foto: Karina StrübbeDer Eintritt ist nicht der günstigste, die normale Eintrittskarte kostet 10 Euro, an Grupperenntagen 12 Euro. Rentner und Studenten zahlen zwei Euro weniger. Wer besonders gut in der Loge sitzen möchte, zahlt 5 (an Grupperenntagen 10) Euro mehr. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren sind frei. Darüber hinaus gibt es Jahreskarten.

o
Eingang:

Großzügig, offen gestaltet und dank des recht großen Platzes kein großes Gedränge, das gefällt. Kassen waren auch genügend geöffnet, trotz des erwarteten Ansturms entstanden auch am Dallmayr-Tag keine Riesenschlangen.

+
Programm:

Standard. Kostet 2,50 Euro.

o
Die Rennbahn im Check 
Führring:

Hochherrschaftlich: die Satteloxen. Foto: Karina StrübbeHochherrschaftlich: die Satteloxen. Foto: Karina StrübbeSehr zuschauerfreundlich sind die Sattelboxen gestaltet, die in ein paar Metern Entfernung vom Führring selbst sind und fast einen Rundumblick erlauben. Da muss der Zuschauer lediglich entscheiden – zumindest, wenn es voll ist – ob er lieber an den Sattelboxen oder am Führring in der ersten Reihe steht. Der Führring selbst liegt im Schatten einiger Bäume, die jedoch die Sicht nicht beeinträchtigen. Die Moderation ist gut zu verstehen.Gr. I-Zeit, die Starter für den Dallmayr-Preis. Foto: Karina StrübbeGr. I-Zeit, die Starter für den Dallmayr-Preis. Foto: Karina Strübbe

+
Rennbahn:

Aufgrund der fairen Linienführung und des guten Geläufs stets gelobt fanden auch wir nichts auszusetzten. Der „heilige Rasen“ präsentierte sich am Testtag zudem im sattesten Grün und bot optimale Bedingungen. Die Leinwand im Zielbereich ist aber auch absolut notwendig, um auch vom Bereich vor den Tribünen jederzeit guten Blick auf den Rennverlauf zu haben. Die Lautsprecher sind jedoch nicht überall laut genug.

+/o
Tribüne:

Die hintere Tribüne. Foto: Karina StrübbeDie hintere Tribüne. Foto: Karina StrübbeDie Tribünen sind dagegen nicht die Stärke der Münchner Rennbahn. Es missfällt, dass die Tribünen teilweise hinter dem Ziel positioniert sind, hinzu kommt, dass sie doch sehr weit weg vom Geläuf stehen. Auf der anderen Seite eröffnet dies jede Menge Platz für diejenigen, die lieber stehen oder im Gras picknicken. Der Stimmung ist dies jedoch nicht zuträglich, zumindest am Testtag wollte die nicht so recht aufkommen.

o/-
Absattelring:

Warten auf die Sieger.  Foto: Karina StrübbeWarten auf die Sieger. Foto: Karina StrübbeGefällt durch seine Geräumigkeit und freundliche Gestaltung. Die Ehrenpreise werden dort sehr publikumswirksam ausgestellt. Ein kleines Manko ist ein fehlendes Podest, sodass die Geehrten mitunter vor den ganzen Ehrenpreisen verschwinden. Auch für den Absattelring und die Moderation der Siegerehrungen (Thorsten Castle) sind überall auf dem Gelände gut zu verstehen.

+/o
Wettkassen:

Die gute und geschickte Verteilung gefiel, allerdings bildeten sich sehr lange Schlangen und das, obwohl das Wetter am Testtag sicher so manch einen potenziellen Besucher abgehalten hatte.

o
Wetthalle:

Die Wetthalle befindet sich im mittleren Tribünengebäude, ist etwas in die Jahre gekommen, aber absolut zweckmäßig. Ganz typisch ist sie nicht, weil eher verwinkelt als große Halle, was aber eher Charme versprüht, als zu stören.

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Buchmacher:

Viel Platz zum Sitzen, Essen und Trinken, der Biergarten an der Almhütte. Foto: Karina StrübbeViel Platz zum Sitzen, Essen und Trinken, der Biergarten an der Almhütte. Foto: Karina StrübbeSehr groß, in Riem ist Bet3000 ansässig. Der Buchmacher ist geräumig und das Gedränge daher auch bei weitem nicht so groß, wie auf einigen anderen Bahnen. Sehr gut gefiel die Riesenleinwand mit Übertragung des anderen deutschen Rennplatzes. Viele Sitzplätze sind ebenso vorhanden wie ein Angebot an Essen und Trinken.

+
Biergarten:

Was wäre eine Rennbahn in Bayern ohne Biergarten? Nichts natürlich. Daher gibt es auch reichlich Sitzgelegenheiten in nahezu jeder Ecke.

+
Toiletten:

Überraschend gut, trotz gegenteiliger Ankündigungen, am Eingang war zu den vorhandenen Toiletten noch ein zusätzlicher Container aufgestellt. Schlangen wurden keine gesehen!

+
Essen und TrinkenUrteil
Das Angebot:

Die Auswahl ist recht reichhaltig, ein bayrischer Touch ist selbstverständlich nicht zu verhehlen. Insbesondere die Almhütte versprüht bayerischen Flair und Biertische à la Oktoberfest stehen dann auch im inneren. Günstig ist das Essen allerdings nicht. Nicht zu schlagen ist am Dallmayr-Renntag natürlich der kostenlose Kaffeeausschank, gerade, wenn die Temperaturen nicht allzu hoch sind.

+/o
Der Wursttest:

So la la, die Wurst konnte nicht so recht überzeugen. Foto: Karina StrübbeSo la la, die Wurst konnte nicht so recht überzeugen. Foto: Karina StrübbeEin Bratwursttest in Bayern ist schon fast gemein. Der musste mangels Bratwurst dann auch ausfallen und wurde durch einen Currywursttest ersetzt. Zusammen mit einer (kleinen) Pommes kostet die auch 6,90 €. Tester Thomas war nicht überzeugt: „Im Vergleich zu einer guten Wurst nur okay“, so das Fazit.

-
Der Biertest:

Es wird natürlich kein Pils, sondern Erdinger ausgeschenkt. Ein halber Liter kostet 3,90 €. Freunde des alkoholfreien Weizens müssen zwar etwas länger suchen, dafür kostet die alkoholfreie Version auch 40 Cent weniger. Pfand wird nicht verlangt.

+
Das Fazit

„Erwartungen übertroffen“, ein knappes, aber aussagekräftiges Fazit der beiden Rennbahntester Anna und Thomas. Für sie war es der erste Besuch sowohl in Riem als auch auf einer Rennbahn überhaupt. Riem besticht durch ein gemütliches Ambiente, die Laufwege sind angenehm, die Zuschauer verteilen sich gut über die Bahn, allenfalls zwischen Führring, Absattelring und Tribüne knubbelt es sich einmal. Etwas irritierend war allerdings der Mangel an Stimmung, der sich durch den gesamten Renntag zog. Eine knisternde Spannung im Zielbereich vermochte so recht nicht aufzukommen, woran womöglich auch die Tatsache, dass der Sieg im Dallmayr-Preis nach Frankreich ging, nicht ganz unschuldig war.

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