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Rennbahncheck Köln

Autor: 

Karina Strübbe

TurfTimes: 

Ausgabe 263 vom Donnerstag, 02.05.2013

Die Rennbahn in Köln´-Weidenpesch. www.galoppfoto.de - Frank SorgeDie Rennbahn in Köln´-Weidenpesch. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Allgemeines

 
Kontakt:

Kölner Renn-Verein e.V.

Rennbahnstr. 152

50737 Köln

Website

 
Historisches:

1897 wurde der Kölner Renn-Verein gegründet und ein Jahr später wurden dann die ersten Galopprennen auf der neugebauten Rennbahn im heutigen Stadtteil Weidenpesch ausgetragen. Nach dem Zweiten Weltkrieg mauserte sich die Kölner Rennbahn langsam zu einer der ersten Adressen im deutschen Turf, vor allem der Trainingsstandort Köln wurde immer beliebter. Große Trainer wie Heinz Jentzsch, Sven von Mitzlaff, Hans Blume, Bruno Schütz oder Hein Bollow trainierten allesamt in Köln. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam zu den bisherigen Saisonhighlights Gerling-Preis und Winterfavorit u.a. das Union-Rennen 1947 neu hinzu. 1963 wurde der Preis von Europa zum ersten Mal ausgetragen.

 
Top-Rennen:
  • Preis von Europa, Gr. I, 3j. u. ält., September, Sieger 2012: Girolamo
  • Mehl-Mülhens-Rennen (2.000 Guineas), Gr. II, 3j., Mai, Sieger 2012: Caspar Netscher
  • Union-Rennen, Gr. II, 3j., Juni, Sieger 2012: Novellist
  • Gerling-Preis, Gr. II, 4j. u. ält., April, Sieger 2012: Atempo
  • Schwarzgold-Rennen, Gr. III, 3j. Stuten, Mai, Siegerin 2012: Survey
  • Preis des Winterfavoriten (2013 in München), Gr. III, 2j., Oktober, Sieger 2012 (Düsseldorf): Limario
 
Renntage 2013:

22.09. (Preis von Europa), 03.10., 13.10.

 
Trainer:

Waldemar Hickst, Miltcho Mintchev, Andreas Löwe, Peter Schiergen, Andreas Trybuhl, Michael Trybuhl, Sarah Weis

 
Kategorie

Kommentar

Urteil
Anfahrt:

Mit dem Auto: aus dem Norden kommend über die A1, Ausfahrt Köln-Niehl, ab der Ausfahrt ist die Rennbahn ausgeschildert, es geht über Industriestr., Neusser Str.; aus dem Süden kommend die A4/B55 bis zum Ende über die Zoobrücke, Innere Kanalstr., Neusser Str.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: ab Köln Hbf mit der Stadtbahn 16 oder 18 bis Ebertplatz (3 Min.), dann umsteigen in die Linie 12 oder 15 und Weiterfahrt bis Scheibenstr. (9 Min.), Taktung: in etwa viertelstündlich, ab Scheibenstr. sind es ca. 500 Meter Fußweg bis zum Eingang

 +
Parken:

Kostet auf den Parkplätzen der Rennbahn 2 €, Parkplätze sind an beiden offiziellen Eingängen sowie zusätzlich hinter dem Trainingsgelände vorhanden. Ist man ganz früh dann, kann man mit viel Glück noch einen kostenlosen Parkplatz in der Rennbahn- oder Scheibenstr. erwischen. Ein Geheimtipp für nicht ganz so Fußfaule ist der Parkplatz an der Bezirkssportanlage Weidenpesch. An Großkampftagen hilft trotzdem nur frühes Vor-Ort-Sein oder Wandern.

o/+
Eintritt:

Der Stehplatz, der Zutritt auf die hintere Tribüne beinhaltet, kostet 8 Euro inklusive Rennprogramm. Neu in der Rennsaison 2013 sind die ermäßigten Tickets für Studenten, Rentner und Menschen mit Behinderung. Dies kostet 6 Euro, ebenfalls inkl. Programm. Die Familienkarte kostet 14  Euro und ist so auch für zwei Erwachsene ohne Kinder interessant. 12 Euro bezahlt der Besucher für einen Platz auf der Haupttribüne. 12 Euro, ein Logenplatz schlägt mit 15 Euro  zu Buche. Die Preise gelten für alle Renntage einschließlich der Saisonhighlights. Dafür und für die Einführung der ermäßigten Tickets gibt’s die Top-Bewertung von uns.  

+
Eingangsbereich:

Es gibt zwei Eingänge, einen an der Scheiben- und einen an der Rennbahnstr. Schlangenbildung an den Kassenhäuschen gab es nicht, das mag aber u. U. auch an der frühen Ankunft der Tester gelegen haben. Positiv anzumerken ist, dass es neben dem Programm eine zusätzliche Broschüre mit Hinweis auf die Jahreskarten aber auch einem Gutschein für zwei Freikarten gab.

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Programm:

In grüner German Racing-Optik enthält es alles, was der Rennbahnbesucher wissen muss: z. B. Infos zum Renntag, zum Rennverein, die Renntermine 2013, Einführung ins Wettsystem und Ausfüllen der Wettscheine, Ticketinfos und natürlich das Rennprogramm mit Tipps und das Ganze im Eintrittspreis enthalten.

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Die Rennbahn im Check 
Führring:

Die Rennbahntester Simone und Thomas am Kölner Führring. Foto: Karina StrübbeDie Rennbahntester Simone und Thomas am Kölner Führring. Foto: Karina Strübbe„Einer der Schönsten“, lautete das Urteil der Tester. Verschiedene Aspekte führen an dieser Stelle zur guten Bewertung. Die Stufen ermöglichen auch dann noch gute Sicht, wenn man keinen Platz in der ersten Reihe ergattern konnte. Das macht den Führring sehr gut einsehbar und vor allem übersichtlich. Dass viele Leute Platz finden, liegt auch am großen Umfang des Führringes. Die Sattelboxen sind perfekt einsehbar, ebenso der Zugang zum Waagegebäude. Im besten Fall kann man die Starter also eine knappe Viertelstunde sehen. Die Moderation ist überall gut zu verstehen. Eins der Highlights ist die Leinwand im Führring, auf der je nach Bedarf die Quoten, der Rennfilm o.ä. gezeigt werden. Ebenfalls gut gefallen hat den Testern, dass die Siegereherungen und die in Köln vor einiger Zeit eingeführte Rennanalyse mit dem Team des Siegers im Führring durchgeführt werden: „Die Zuschauer werden super eingebunden.“ Beste Sicht auf die Sattelboxen. Foto: Karina StrübbeBeste Sicht auf die Sattelboxen. Foto: Karina Strübbe

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Rennbahn:

Dank der Leinwände behält der Besucher die Übersicht. Foto: Karina StrübbeDank der Leinwände behält der Besucher die Übersicht. Foto: Karina StrübbeSehr fair, sehr gut einsehbar, auch das Geläuf war am Testtag sehr gut, wie zu vernehmen war. Ein super Service für die Zuschauer sind beiden Videoleinwände neben dem Ziel und am Durchgang zum Geläuf. Von technischen Problemen wie teilweise im Vorjahr war dieses Mal nichts zu merken.

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Tribünen:

Stehplatzkarteninhaber dürfen die hintere Trbüne nutzen. Foto: Karina StrübbeStehplatzkarteninhaber dürfen die hintere Trbüne nutzen. Foto: Karina StrübbeVon der hinteren Tribüne (Zutritt für alle) ist die Sicht optimal, keine Einschränkungen durch Pfeiler o. ä, auch von den unteren Sitzreihen ist die gesamte Breite der Bahn einsehbar. Zu berücksichtigen ist natürlich, dass sich die Tribüne etwa 150 Meter vor dem Ziel befindet. Gute Sicht von der hinteren Trbüne, besonderer Bonus ist die Videoleinwand. Foto: Karina StrübbeGute Sicht von der hinteren Trbüne, besonderer Bonus ist die Videoleinwand. Foto: Karina Strübbe

Bei der Haupttribüne kommt es stark auf den Sitzplatz hat, teilweise ist die Sicht durch den Richterturm eingeschränkt, der erste Bogen ist teilweise verdeckt. Je weiter oben man sitzt, umso besser ist die Sicht. Wenig freundlich reagierte leider das Sicherheitspersonal, an der Kasse hatte man den Testern fälschlicherweise Stehplatz- statt Tribünenkarten ausgehändigt, eine freundlichere Reaktion als das unmissverständliche „Machen Sie Platz“, wäre jedoch angebracht gewesen, zumal eine Testerin mit Krücken unterwegs war. Immerhin wurden die Tickets an der Kasse umstandslos gegen die richtigen ausgetauscht.

Der Test der Haupttribüne fiel durchwachsen aus. Foto: Karina StrübbeDer Test der Haupttribüne fiel durchwachsen aus. Foto: Karina Strübbe

Wer noch näher am Zielstrich sitzen möchte, hat ferner die Gelegenheit, das Restaurant Hippodrom aufzusuchen.

+/o
Absattelring:

Sehr praktisch, weil direkt neben dem Führring gelegen, erspart dem Besucher ein paar Meter. Das ist gar nicht schlecht, denn in Köln legt im Laufe eines Renntages mit die weitesten Wege zurück.Bad in der Menge - der Rückweg zum Absattelring führt durch den Biergarten. Foto: Karina StrübbeBad in der Menge - der Rückweg zum Absattelring führt durch den Biergarten. Foto: Karina Strübbe

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Wettkassen:

Am Testtag waren zwar recht viele offen, es waren jedoch auch ziemlich viele Besucher da, sodass es zu enormer Schlangenbildung kam. Ein Rennbahnbesucher berichtete, eine Viertelstunde angestanden zu haben. Die Wette konnte er dennoch nicht abgeben. Zwar wurde seitens des Kommentators auf die Möglichkeit hingewiesen, Wetten gesammelt abzugeben, doch alle Wetten konnten sicherlich nicht abgeben werden. „Es hätten ruhig mehr Kassen geöffnet sein können.“

o
Wetthalle:Zwei Getränkestände gibt es in der Wetthalle. Natürlich wird vor allem Kölsch ausgeschenkt. Foto: Karina StrübbeZwei Getränkestände gibt es in der Wetthalle. Natürlich wird vor allem Kölsch ausgeschenkt. Foto: Karina StrübbeEs gibt schönere. Die Kölner Halle unter der Haupttribüne ist recht niedrig, eher düster, ein Eindruck, den auch die frische Wandgestaltung nicht überdecken kann. Hinzu kommt, dass die Halle oft als Durchgang zum Geläuf genutzt wird. Aber bei schlechtem Wetter steht man trocken, den besten Spießbraten gibt es hier und die Anzahl der Wettkassen ist hoch.o
Buchmacher:

Im Vergleich sehr geräumig ist die Filiale Wetten XXL in Köln. Foto: Karina StrübbeIm Vergleich sehr geräumig ist die Filiale Wetten XXL in Köln. Foto: Karina StrübbeWetten XXL heißt der Buchmacher in Köln und ist auf der Rückseite der hinteren Tribüne gelegen. Der Buchmacher ist verhältnismäßig geräumig, es gibt sowohl Raucher- als auch Nichtraucherbereich (durch Glastür voneinander getrennt), Sitzgelegenheiten, viele, gut auflösende Bildschirme und alle  üblichen Übertragungen. Neben der Möglichkeit, Snacks für den kleinen Hunger zwischendurch zu erstehen, gibt es auch einen Kaffeeautomaten.

+
Biergarten:

Ist in hervorragender Lage zwischen Tribünen und Absattelring. Bei gutem Wetter genau der richtige Ort für eine kleine Erholungspause zwischen den Rennen. Neben dem eigentlichen Biergarten gibt es noch zahlreiche weitere Tische und Bänke auf dem Rennbahngelände verteilt.

Der große Biergarten ist eins der Highlights der Kölner Bahn. Foto: Karina StrübbeDer große Biergarten ist eins der Highlights der Kölner Bahn. Foto: Karina Strübbe

+
Toiletten:

Die Toiletten unter der Haupttribüne wurden erst 2012 renoviert und in diesem Zuge deutlich erweitert. Ein Gang aufs stille Örtchen (sauber!) kostet 50 Cent. Zu Stoßzeiten sind Schlangenbildung nicht zu vermeiden, da hilft nur, vor dem Rennen oder direkt nach Zieleinlauf vor allen anderen da zu sein.

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Essen und TrinkenUrteil
Das Angebot:

Es gibt alles, was das Herz begehrt. Eine vollständige Auflistung ist so gut wie unmöglich. Ein „sehr gutes Gastronomieangebot“ waren sich die Tester einig. Für den kleineren Hunger gibt es u.a. Laugenbrezel, Fischbrötchen verschiedenster Variationen, Pommes (klein: 1,80 €, groß 2,90 €, Majo und Ketchup jeweils 30 Cent), verschiedene Wurstsorten (neuerdings (?) auch Weißwurst), Reibekuchen, Waffeln, Kuchen und, und, und. 

Ist der Appetit etwas größer, sind die Möglichkeiten ebenfalls vielfältig. In der Wetthalle unter der Haupttribüne wird Spießbraten u.ä. inkl. Beilagen verkauft. Dann gibt es noch die Gaststätte „Alte Waage“ mit Biergarten. Dort sitzend können die zurückkommenden Pferde betrachtet und gegebenenfalls bejubelt werden. Das kulinarische Angebot ist ebenso vielfältig wie erschwinglich. Zu guter Letzt ist dort noch das bereits erwähnte Restaurant Hippodrom.

Das Getränkeangebot braucht sich dahinter nicht zu verstecken: Sekt, Bier, Erdbeerbowle sind nur einige Beispiele.

+
Der Wursttest:

Auch gegen Ende des Tages gab es noch eine Bratwurst und die war gut. Foto: Karina StrübbeAuch gegen Ende des Tages gab es noch eine Bratwurst und die war gut. Foto: Karina Strübbe2,50 € kostet eine Bratwurst im Brötchen an einem der zahlreichen Stände. Die Schlangen waren auch hier lang, aber das Warten auf die Wurst lohnte sich. Die Wurst war heiß, braun und hatte trotz des allgemeinen Ansturms lange genug auf dem Grill gebrutzelt. Auch am Ende des Tages waren noch genügend Würstchen da, trotz des Ansturms.

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Der Biertest:

Gute Noten fürs Kölsch, Tester Thomas schmeckts. Foto: Karina StrübbeGute Noten fürs Kölsch, Tester Thomas schmeckts. Foto: Karina StrübbeEbenfalls 2,50 kostet das Bier (0,3l). Was kann es in Köln anderes geben als Kölsch? Sion wird ausgeschenkt. Natürlich muss man Kölsch mögen, doch glücklicherweise war der Tester zumindest schon einmal Rheinländer und so kam das Bier gut an. „Frisch gezapft, nicht zu warm, nicht zu kalt und genügend Schaum drauf.“ Thomas war zufrieden. Für die Liebhaber anderer Biersorten sei an dieser Stelle gesagt: Es gibt Alternativen zum Kölsch.

+
Sonstiges
Hot Spot:

Neben dem Biergarten sei an dieser Stelle ein fast banales Ding genannt: Der Monitor im überdachten Durchgang zur Haupttribüne: nach engen Einläufen oder bei Überprüfungen regelmäßig Versammlungsort zahlreicher Zuschauer, aber auch Aktiver zur ersten Rennanalyse und Meinungsbildung.

Der Geheimtipp:

Das Restaurant „Alte Waage“, in dem zu großen Rennen auf anderen (internationalen) Plätzen mitunter eine Leinwand aufgehängt wird. Und wenn die Kloschlange unter der Tribüne mal allzu lang wird, birgt das Restaurant eine weniger frequentierte Alternative.

Stimmen:

„Ich komme seit 1978 hier hin. Früher habe ich auch gekellnert. Wir kommen aus dem Bergischen und jetzt wird mein Urenkel auf Rennbahn geeicht.“

 „Hierher zu kommen ist immer ein schöner Tagesausflug, tolle Atmosphäre, Wetten, Rennen und Pferde gucken.“

 „Köln hat mit Harzburg das beste Gastronomieangebot.“

Das Fazit

Fast verzweifelt die Haare in der Suppe gesucht und trotz hartnäckiger Fragerei nicht gefunden. Kaum einer wusste etwas Negatives zu sagen, sieht man mal von der Anzahl der geöffneten Wettkassen ab.

Köln lieferte ab und dass, obwohl für Köln als „Premiumbahn“ strengere Maßstäbe angelegt werden.  Das I-Tüpfelchen wäre vielleicht eine Einführung zum Thema Galopprennen gewesen, wie es sie in den letzten Jahren des Öfteren mal gab, aber das ist Bonusprogramm und keine Kritik. Dass es nicht in allen Punkten zur Topwertung reichte, mag ein Ansporn für die Zukunft sein. Dennoch, Köln punktete mit toller Atmosphäre, einem bunten Programm und dem sehr guten gastronomischen Angebot

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