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Rennbahncheck Hannover

Alles im Blick - der Rennbahncheck Hannover. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Autor: 

Karina Strübbe

TurfTimes: 

Ausgabe 368 vom Donnerstag, 21.05.2015

Allgemeines

 
Kontakt:

Hannoverscher Rennverein e.V.
Theodor-Heuss-Str. 41
30853 Langenhagen

Website

 
Historisches:

Neu und alt zugleich, es kommt auf die Perspektive an, wenn man die Geschichte der Galopprennen in Hannover betrachtet. Alt trifft zu, nimmt man das Gründungsjahr des Hannoverschen Rennvereins. 1867 war das, womit der Rennverein der älteste Sportverein Hannovers ist. Zu verdanken war dies den Preußen, die nach der Annexion Hannovers und der Verlegung der Militärreitschule nach Hannover die Gründung des Rennvereins forcierten. Vergleichsweise neu ist dagegen die Anlage auf der Neuen Bult, bereits der vierte Standort der Rennbahn in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Zuvor hatte die Stadt 1969 den Pachtvertrag auf der Großen Bult gekündigt, sodass die neue Anlage in Langenhagen gebaut und 1973 eröffnet werden konnte – übrigens der letzte Bau einer Großrennbahn in Deutschland.

 
Top-Rennen:

So war's  2014: Red Dubawi siegt unter Eddy Hardouin. www.galoppfoto.de - Frank SorgeSo war's 2014: Red Dubawi siegt unter Eddy Hardouin. www.galoppfoto.de - Frank SorgeGroßer Preis der VGH Versicherungen - Meilen Trophy, Gr. II, 3j. u. ält., Juli, Sieger 2014: Red Dubawi

Herbst Stuten Preis, Gr. III, 3j. u. ält. Stuten, Oktober, Siegerin 2014: Good Donna

Bavarian Classic (nur 2015), Gr. III, 3j., Mai, Sieger 2015: Quasillo

 
Renntage 2015:

25. Mai (Klick zum  Renntag), 14. Juni, 12. Juli, 19. August, 13. September, 27. September, 25. Oktober

 
Trainer:

Hans-Jürgen Gröschel, Paul Harley, Christian Sprengel

 
Kategorie

Kommentar

Urteil
Anfahrt:

mit dem PKW: Allein aufgrund des nahen Flughafens ist die infrastrukturelle Anbindung hervorragend. Aus dem Norden kommend erreicht man die Neue Bult über die A7 bzw. A 352 (Ausfahrt Pferdemarkt). Aus dem Westen ist die A2 der schnellste Weg (Ausfahrt Langenhagen), dann weiter über Walsroder Str., Reuterdamm bis zur Theodor-Heuss-Str., an der die Rennbahn liegt. Aus dem Süden ist die A7 gefolgt von der A 37 und A2 (Ausfahrt Bothfeld) die Route der Wahl. Ab A 2 gilt diese Beschreibung auch für Besucher aus östlicher Richtung. Anschließend geht es weiter über Bothfelder Str. und Theodor-Heuss-Str. Dort ist die Rennbahn ausgeschildert.

mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Die Stadtbahnlinie 1 bringt den Rennbahnbesucher vom Hauptbahnhof aus nach Langenhagen Mitte. Dort ist das Umsteigen in den eigens eingerichteten Sonderbus zur Rennbahn vonnöten. Dies funktionierte beim Test reibungslos auf Hin- und Rückweg.

+
Parkplätze:

Testerin Milena sondiert schon einmal die Lage am Führring. Foto: Karina StrübbeTesterin Milena sondiert schon einmal die Lage am Führring. Foto: Karina StrübbeIn puncto Parken hat Hannover keine Konkurrenz, mehr Platz hat keiner. Hinzu kommt eine sehr gute Organisation durch die Ordner. Die Gebühr beträgt humane 2 Euro.

+
Eintritt:

Mit sieben Euro Eintritt etabliert sich Hannover weitestgehend im Durchschnitt der deutschen Rennbahnen, wobei jedoch das Rennprogramm im Eintrittspreis inbegriffen ist. Die Tageskarte berechtigt auch zum Zutritt auf die Tribüne. Wer einen sicheren Sitzplatz (nummeriert) vorzieht, bezahlt zehn Euro. Für gehobenere Ansprüche steht die Tageskarte mit Brunchbüffet im „Jockey Club“ für 27,50 Euro zur Verfügung (telefonische Voranmeldung nötig).

o/+
Eingang:

Zweckmäßig - der Eingang in Hannover. www.galoppfoto.de - Sabine BroseZweckmäßig - der Eingang in Hannover. www.galoppfoto.de - Sabine BroseKaum Schlangenbildung an den Kassen, das gefällt ebenso wie die zügige Abwicklung. Der Eingangsbereich ist ansonsten wenig erwähnenswert. In der Regel kann man sich hier auch noch einmal zusätzlich mit Programmen, teilweise auch mit Kugelschreibern, eindecken.

+
Programm:

Es gibt kein unterhaltsameres als das Programmheft in Hannover! Mal abgesehen davon, dass es so viel Spielraum bei einem Programmheft nicht gibt, sind bei der Hannoverschen Ausführung vor allem die säuberlich ausgearbeiteten Kommentare der Redaktion zu jedem einzelnen Pferd immer wieder lesenswert und oftmals frisch bis frech.

+
Die Rennbahn im Check 
Führring:

Der Führring präsentiert sich langgestreckt. www.galoppfoto.de - Frank SorgeDer Führring präsentiert sich langgestreckt. www.galoppfoto.de - Frank SorgeVom Aufbau her etwas gewöhnungsbedürftig, da sich der Führring in den eigentlichen Teil und einer Art „Pre-Parade-Ring“ aufteilt. Wenn man sich geschickt positioniert, sieht man beides. Allerdings wird es auch schnell ziemlich voll um den Führring herum und voll wird es in Hannover bekanntlich schnell mal.

o
Rennbahn:

1800 Meter misst der Umfang der Bahn etwa, Sichthindernisse im Innenraum gibt es kaum. Zum optimalen Überblick tragen auch die beiden großen Leinwände bei. Bei dem Linkskurs beeinträchtigt allenfalls die Tendenz der Jockeys, das Finish in der Regel an der Außenseite auszutragen, die Überschaubarkeit. Positiv anzumerken ist die Akustik bzw. die Lautsprecheranlage, die überall gute Hörbarkeit gewährleisten – auch wenn das für den Turfpuristen angesichts des in Hannover üblichen bunten Rahmenprogramms vielleicht nicht die allerbeste Nachricht ist.

o
Tribüne:

Volle Ränge auf der Neuen Bult. www.galoppfoto.de - Frank SorgeVolle Ränge auf der Neuen Bult. www.galoppfoto.de - Frank SorgeDie massive Tribüne prägt architektonisch das Bild der Rennbahn, zumal der Betonkomplex, welcher das Jahrzehnt der Erbauung nicht verleugnen kann, recht massiv wirkt. Das Adjektiv zweckmäßig beschreibt die Tribüne wohl am treffendsten und das ist vielleicht sogar mehr, als die eine oder andere schicke, aber in die Jahre gekommene Tribüne anderswo für sich beanspruchen kann. Allerdings vermisst der Besucher bisweilen einen Windschutz und im Vergleich zu anderen Bahnen ist die Tribüne recht weit weg vom Geläuf, so das Urteil der Testerin. Das bedeutet im Umkehrschluss natürlich: mehr Platz zum Picknicken.

+/o
Absattelring:

Gespanntes Warten auf die Sieger. Foto: Karina StrübbeGespanntes Warten auf die Sieger. Foto: Karina StrübbeQuasi ein halbes „Mini-Amphitheater“ von der Art der Bauweise her: ein kleines Rund direkt am Ziel zwischen Geläuf und Tribüne gelegen. Die Stufen auf der einen Seite sorgen für hervorragenden Blick und gutes Fassungsvermögen. Zwei Stufenränge hier weniger und dafür mehr am Führring, das wäre perfekt. Die andere Seite des Absattelrings nimmt die „Garden Lounge“ ein. Je nach Guckgewohnheit ist gegebenenfalls die Lage des Absattelrings etwas abseits für diejenigen von Nachteil, die einen guten Platz am Führring anstreben.

+/o
Wettkassen:

Zahlreich und gut verteilt an vielen Stellen und auf jeder Ebene, u.a. auch direkt am Geläuf.

+
Wetthalle:

Viel Platz bei schlechtem Wetter bietet die Wetthalle. Foto: Karina StrübbeViel Platz bei schlechtem Wetter bietet die Wetthalle. Foto: Karina StrübbeAuch in Hannover bietet der Innenraum der Tribüne Schutz vor Wind und Wetter. Auch hier gilt: zweckmäßig und vor allem geräumig. Wer keine Lust auf Schlangen hat, kann hier auch wenig frequentierte Ess- und Trinkgelegenheiten finden.

+/o
Buchmacher:

Eine kleine, aber feine German Tote-Filiale Befindet sich ebenfalls im Tribünengebäude. Dort gibt es auch Snacks und Getränke. Ansonsten gibt es noch eine Albers-Wettannahme inmitten der sogenannten Pavillions neben dem Tribünengebäude.

+
Biergarten:Sitzgelegenheiten à la Biergarten gibt es zwischen Führring und Tribüne bei den Essensständen. Dort sind auch zahlreiche Wettkassen in nächster Nähe.+/o
Toiletten:

Die Testerin bemängelte fehlende Toilettenbürsten, auf der Plus-Seite ist die Geräumigkeit zu nennen. Keine Beanstandungen.

+
Essen und TrinkenUrteil
Das Angebot:

Auch die Vitaminzufuhr ist gesichert - frisches Obst in Hannover. Foto: Karina StrübbeAuch die Vitaminzufuhr ist gesichert - frisches Obst in Hannover. Foto: Karina StrübbeInsgesamt ein recht umfangreiches kulinarisches Angebot, ein großer Teil der Stände oder Pavillions befindet sich im Dreieck zwischen Führring, Tribüne und Geläuf. Dort knubbelt es sich dann allerdings auch schnell mal. Mal was anderes als das übliche bieten der Milchprodukte- und der Obststand, den wir am Testtag fanden.

+/o
Der Wursttest:

„Bissfest, top!“, so das kurze und knackige Urteil. Nicht ganz so gut gefiel die Sandwichecke als Brotbeilage. Der „Schinkengriller“ ist für recht teure 3 € zu erstehen. Pommes kosten 2,50 €, dafür sind Mayonnaise und Ketchup inklusive.

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Der Biertest:

Vom Fass wird Gilde Ratskeller ausgeschenkt. Foto: Karina StrübbeVom Fass wird Gilde Ratskeller ausgeschenkt. Foto: Karina StrübbeDie Bierpreise wurden erhöht. 3 € für ein 0,3l Glas vom Gerstensaft ist schon recht sportlich. Ausgeschenkt wird vom Fass Gilde Ratskeller. Becks ist ebenfalls zu bekommen.

o/-
Das Fazit

Blickrichtung Hannover: Schon am Montag folgt der nächste Renntag. www.galoppfoto.de - Frank SorgeBlickrichtung Hannover: Schon am Montag folgt der nächste Renntag. www.galoppfoto.de - Frank SorgeHannover ist etwas für Enthusiasten mit Stehvermögen. Ein Renntag mit weniger als zehn Rennen ist absolute Ausnahme: Vor dem anstehenden Renntag am Pfingstmontag (9 Rennen) kam dies zuletzt im Juni 2013 vor. Darüber hinaus wartet insbesondere Hannover in der Regel mit einem bunten bis sehr bunten Rahmenprogramm auf, welches auch weniger rennsportaffines Publikum anlocken und nach Möglichkeit auch dahalten soll. Das sorgt in der Regel für eine gut gefüllte Bahn. Wer sich mehr für Vollblüter als für Promis und Sonderaktionen interessiert, kann das Spektakel normalerweise zumindest räumlich gut umgehen, akustisch ist das schon schwieriger. Insgesamt zeigt Hannover seit Jahren, dass Galopprennsport auch in Verbindung mit Rahmenprogramm gut funktionieren kann.

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