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Rebecca Bastiman verstorben

Borderlescott mit Jockey Neil Calla, Rebecca und Robin Bastiman. Foto: JJ Clark

Autor: 

Catrin Nack

TurfTimes: 

Ausgabe 661 vom Freitag, 26.03.2021

Im Alter von nur 40 Jahren verstarb die nordenglische Trainerin Rebecca Bastiman nach langer Krankheit. Erst im Jahr 2015 hatte sie die Zügel der familiären Trainingsanlage von Vater Robin übernommen und in dieser Zeit rund 100 Sieger in ihrem eigenen Namen trainiert.

Der Name „Bastiman“ mag hierzulange nicht geläufig sein, hat in England, und vor allem in Nordengland, jedoch beinahe einen legendären Klang. Dies vor allem wegen eines Pferdes namens Borderlescott. Der 2002 geborene Compton Place-Sohn, offiziell von Vater Robin Bastiman trainiert, war eines jener Pferde, von denen ein jeder Stall, und nicht nur ein kleiner, träumt. 2003 als Jährling für gerade einmal 13.000gns mehr als günstig erworben, gewann der Wallach in seiner langen Laufbahn 14 Rennen, darunter sensationell die Gr1 Nunthorpe Stakes beim prestigereichen York Ebor Meeting. Noch als 10j. gewann der Wallach die renommierte „Beverley Bullet“, ein Listenrennen über 1000m; noch als 13j. notierte die Racing Post „er hat noch allen seinen Enthusiasmus“.

Vater Robin Bastiman fand nach dem Tod seiner Tochter dann auch glühende Worte. Er betonte die Rolle Rebeccas für den Laufbahn des Wallachs, „sie hatte eine Affinität für Pferde, die unglaublich war. Sie war sein Arbeitsreiter und ritt ihn wirklich als Einzige die ganze Zeit. Sie war die Hauptperson seiner Geschichte“. 

Robin selber hatte im Jahr 2018 seine Trainerlizenz in mehr als unrühmlichen Umständen verloren, als er, praktisch mit der Nadel in der Hand erwischt wurde. Er hatte, am Renntag, einem Schützling eine Substanz, die Kobalt enthielt, injiziert. Auch Rebecca geriet in diesen Strudel, konnte aber ihre Lizenz behalten; vor allem, da Vater Robin alle Schuld auf sich nahm. Es war der erste Fall seiner Art in England, für den eine solch drastische Strafe ausgesprochen wurde.

2019 stürzte Rebecca, die nach wie vor in der Arbeit selber ausritt, zudem schwer und zog sich lebensbedrohliche Verletzungen zu. Nun erlag sie einer schweren Krankheit, vermutlich einem Hirntumor. Sie wird als hart arbeitende Trainerin, die vor allem mit alten, „abgelegten“ Rennpferde noch schöne Siege erzielen konnte, in Erinnerung bleiben. Robin Bastiman: „Sie machte Sachen auf ihre Art und war gut. 100 Sieger mit so durchschnittlichen Pferden zu erreichen, das ist ein wahrer Trainer. Ich habe Gr.1- Sieger trainiert, das sind die einfachen Pferde“

Catrin Nack

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