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Post auf Prag - Kampf der Schimmel im "Rennen des Jahres"

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 620 vom Freitag, 29.05.2020

In der Karriere des vierjährigen Schimmels Ignacius Reilly (Worthadd) geht alles irgendwie schneller. Bereits beim zweiten Lebensstart gewann der Schützling von Václav Luka jr. im letzten Jahr die tschechischen 2000 Guineas, danach wurde er Dritter im Prager Derby und Fünfter in einem Listenrennen in Vichy. Wegen gesundheitlicher Probleme musste er die zweite Saisonhälfte auslassen. Nun meldete sich der Stallkollege des tschechischen Vorzeigegaloppers Nagano Gold in den Farben des Syndikats V3J eindrucksvoll zurück. Im fünften Rennen seines Lebens gewann er unter David Liska am vergangenen Sonntag den Großen April-Preis (1800 m, ca. €6.000) in Prag, der schon vor dem Start als das Rennen des Jahres galt. Denn wegen dem Ausschluss von ausländischen Gästen in Frankreich und Deutschland nahmen so gut wie alle verfügbare Spitzenpferde auf den mittleren Distanzen teil. Ein Starterfeld, welches es in Tschechien schon lange nicht gegeben, zählte unter anderem fünf klassische Sieger und zwei Blacktype-Pferde.

Dass schließlich das unerfahrenste Pferd gewonnen hatte, war zwar nicht unbedingt eine Überraschung, aber der haushohe Favorit hieß eben Kronprinz (Lord Of England). Der zweimal auf Gruppe 3-Ebene erfolgreiche ehemalige Schützling von Peter Schiergen wurde im Herbst von Besitzer Jirí Charvát gekauft und steht jetzt bei Pavel Tuma. Der fünfjährige Wallach hatte kein besonders gute Rennen, in der langsamen ersten Hälfte hatte er wenig Ruhe und im Bogen musste er mit einer kleinen Kollision klarkommen. In der Zielgeraden hatte er mit dem Kampf um die vorderen Plätze nichts zu tun und endete schließlich weit geschlagen, ähnlich wie der Dritte aus dem Dresdener Listenrennen Boomboom Kiss (Kentucky Dynamite). Die vom Gestüt Hachtsee gezogene Zoriana (Jukebox Jury) war aktiv auf der Spitze unterwegs, wurde aber schon früh geschlagen. Um den Sieg kämpften zwei vierjährige Schimmel, Ignacius Reilly blieb um eine halbe Länge vor Torque Power (Toronado). Den dritten Rang holte sich die populäre Stute Sasa (Makfi).

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Im Rahmen des ersten Prager Renntages wurde auch das traditionreiche Gomba handicap über 1200 Meter gelaufen. Der mehrmals in Frankreich erfolgreiche Ultimate Fight (Muhaymin) aus dem Stall von Zdeno Koplík hatte einen guten Tag und setzte sich nach einem starken Ritt von Tomás Lukásek sicher um 3/4 Längen vor Manoamano (Alexandros) und Beau Massagot (Panis) durch.

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Die Prager Rennen fanden unter starker Beteiligung von Pferden aus Bratislava statt, da die Slowakei als einziges Rennsportland in der Region noch keine Informationen oder Einschätzung zu ihrem Saisonbeginn herausgegeben hat. Die slowakischen Trainer haben deshalb keine andere Wahl, als geeignete Rennen in den Nachbarländern zu suchen. Viele Slowaken und sogar auch ein polnischer Teilnehmer sollen auch am Samstag in Karlsbad laufen, wo zum ersten mal in der aktuellen Saison auch Besitzer der Pferde zugelassen werden.

Auch in Budapest gab es zum Saisonauftakt ein großes Handicaprennen zu sehen. Im Megnyitó Verseny (1600 m) lief der 52,5 Kg tragende Charlie Firpo (Sir Prancealot) unter Vivien Mocsinka allen davon, zwei Längen hinter ihm holte sich das zweite Platzgeld Wasmy (Dawn Approach) vor Sárkányfü (Shaafi). Im Sütvényi Díj (1200 m, 1.3) setzte sich knapp der bereits achtjährige Báthory (Prometheus) mit István Kozma vor den Favoritinnen Crushing Power (Foxwedge) und Morita Menantie (Planteur) durch.

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In Polen will neben Warschau bald auch Wroclaw in die Saison einsteigen. Der erste Renntag ist für den 17. Juni geplant und soll Flachrennen beinhalten. Eine Woche später wird auch der erste Hindernistag geplant. Insgesamt sollten in Wroclaw 12 Renntage stattfinden.

Martin Cáp, Prag

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