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Post aus Prag - Luka-Festpiele auch in Budapest und Bratislava

Sternkranz unter Lukas Matusky. Foto: Cap

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 686 vom Freitag, 17.09.2021

In großer Form agiert in den letzten Wochen der Stall von Václav Luka jr. Dem 42-jährigen Trainer aus dem südböhmischen Bosovice bei Písek gelingt derzeit beinahe alles und wie das vergangene Wochenende gezeigt hatte, muss man ihn auch mit Außenseitern im Auge behalten. Am Samstag holte er sich in Budapest mit dem vierjährigen Markoni LP (Glavalcour) trotz der Quote 219:10 das größte ungarische Rennen der Herbstsaison Kincsem Díj, einen Tag folgte dann der Sieg im slowakischen Oaks, wo er mit der bisher ungeschlagenen Classa (Tamayuz) erfolgreich war.

Mit dem großen Budapester Renntag ging das erste große internationale Herbst-Highlight im osteuropäischen Rennsport über die Bühne. Das diesjährige Kincsem Díj (2400 m, ca. 40.100 Euro) war durchaus einer der interessantesten Jahrgänge der letzten Jahre und brachte einen Vergleicht zwischen ungarischen und tschechischen klassischen Siegern. Am Ende lagen die Gäste vorn, die sogar die ersten zwei Plätze belegten. Der in den Farben des serbischen Stalles Lastin Put CZ laufende Markoni LP trat bereits dreijährig auf die große Bühne, als er den Prager Derby-Trial gewann. Im Derby selbst konnte er aber wegen einer Infektion nicht antreten und bekam eine längere Pause. In diesem Jahr meldete er sich mit dem dritten Platz im Großen Preis der Slowakei zurück und wurde im August Fünfter in einem Düsseldorfer Ausgleich.

In Budapest wurde er von Antonio Fresu auf den zweiten Platz beordert und kam eingangs der Zielgeraden mit dem entscheidenden Angriff. Der Sieger der Prager 2000 Guineas und des Österreichischen Derby Royal Word (Wootton Bassett) konnte ihm bereits nicht mehr gefährlich werden und musste sich mit dem zweiten Rang zufrieden geben. Der klassische Sieger Eggi’s Choice (Fascinating Rock) folgte als bestes einheimisches Pferd auf dem dritten Platz.

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Einen Außenseiter-Sieg gab es auch im zweiten Höhepunkt des Meetings Aperianov Zakariás Emlékverseny – Imperiál Díj (1600 m, ca. 12.900 Euro). Die Favoritin Golden Sea (Born To Sea) hatte auf dem achten Platz nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun, hingegen die einzige Dreijährige im Feld Light Blue Sky (Adaay) kam unter Jirí Palík locker nach Hause und schlug um 1 1/2 Längen Silver Pepper (Silver Frost) und Levendula (Camacho). Light Blue Sky wird von Róbert Fézer für den Stall TAHI STUD Kft. trainiert und belegte in den 1000 Guineas und Oaks die Plätze fünf und drei.

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Der klassische Jahrgang setzte sich auch im Tattersalls – Overdose Díj (1000 m, ca. 12.900 Euro) auf der geraden Bahn durch. In einer Stallwette von Stanislav Georgiev siegte El Prado’s Joy (Bobby’s Kitten) vor Vain Hope (Gutaifan), der Trainer selbst saß allerdings auf der Zweitplatzierten und sattelte den Sieger für Jaroslav Línek. 

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Deutsche Akzente hatte das Blaskovich Ernö Emlékverseny (1300 m, ca. 4.600 Euro) für zweijährige Pferde. Ein siegreiches Debüt feierte hier der vonHubert Jacob gezogene President (Tai Chi), der um 3/4 Längen Diablo Sts (Vadamos) in Schach hielt. Vier Längen dahinter konnte noch die von Günter Merkels Erben gezüchtete Angel Secret (War Command) Dritte werden. 

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Einen Tag später sollte das von Westminster gesponserte slowakische Oaks (2000 m, 20.000 Euro) mehr Licht in die Situation zwischen den dreijährigen Stuten bringen. Auf den ersten vier Plätzen endeten wieder tschechische Ställe, mit Classa gewann aber ein vollkommen neues Gesicht. Die späte Stute wurde erst Ende Juni in einem kleinen Prager Rennen herausgebracht und reiste als ein in zwei Stars ungeschlagenes Pferd nach Bratislava. Unter Jan Verner hatte sie zwar im Rennen zwei größere Kollisionen, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und gewann sicher um 1 3/4 Längen vor Dakota (Elvstroem), Sparkle Shout (Red Jazz) und Besiberri (Twilight Son). Die beste slowakische Stute war die fünfte Thamna (Star Poker). Für Václav Luka war es bereits der vierte klassische Erfolg in dieser Saison. Dem siegreichen Besitzer Martin Bláha gelang das Kunststück gleich zwei klassische Siegerinnen unter seinen fünf registrierten Pferden zu haben, denn er gewann bereits die tschechischen 1000 Guineas mit Solemeena.

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In Prag trafen nur fünf Pferde im bestdotierten tschechischen Hürdenrennen Zlatý pohár EZ Praha (4200 m, ca. 14.200 Euro) aufeinander. Zwei davon waren aber die in besseren französischen Rennen platzierten Pferde von Josef Vána jr. und des Stalles Scuderia Aichner SRL, die trotz einer vier Monate langen Pause den Sieg unter sich ausgemacht haben. Der im Gestüt Röttgen gezogene Sternkranz (Kamsin) ließ am Ende unter Lukás Matuský dem letztjährigen Sieger Capivari (Yeats) keine Chance, auf dem entfernten dritten Platz folgte San Marino (Rajsaman). Vána rechnet mit den beiden  bestplatzierten auch dieses Jahr für das Wintermeeting in Cagnes-sur-mer. 

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Martin Cáp, Prag

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